Warum können Muslime den häufig getätigten Vorwurf der Bibelverfälschung nicht wissenschaftlich beweisen?

11 Antworten

Weil das nicht nötig ist,

Zum einen meinen Muslime gar nicht, dass die Bibel als solche verfälscht wurde, sondern dass die Botschaft, die Gott Jesus mitgab, verfälscht wurde. Da die Bibel nur relativ wenig Jesus Worte enthält, sondern viel mehr Geschichten, Berichte, Briefe, Prophezeiungen und so, ist das ja wohl klar, dass die Bibel nicht der Wortlaut der Offenbarung ist, sondern viele Autoren daran gearbeitet haben.

Zum zweiten beweisen das die Christen ja schon selbst. Übersetzungen werden immer wieder angepasst, da man Originalaussagen verschieden auslegen kann. Jesus sprach Aramäisch, aber das Original, das wir kennen, ist schon die Übersetzung ins Griechische. Dazu kommt, dass in fast 2000 Jahren Menschen die Bibel so oft angeschrieben und kommentiert haben, dass zum Teil Kommentare in den Text gerutscht sind. Am bekanntesten ist wohl das Ende des Markusevangeliums.

Zitat "Wir stehen also vor dem erstaunlichen Ergebnis, dass in den Handschriften vier verschiedene Enden des Evangeliums nach Markus enthalten sind."

https://auslegungssache.at/5032/wie-endet-das-markus-evangelium/


Fragehiersel 
Fragesteller
 05.03.2021, 20:15

Sämtliche der Entdeckungen sehr früher Handschriften des Neuen Testamentes, sowie aller frühen Übersetzungen vom alten Testamente zeigen, das der ursprüngliche Text recht nahe bei den heutigen Üebrsetzungen liegt. Die Bibel gehört mit zu den bestüberliefertsten historischen Texten überhaupt. Und erhebt auch nicht den Anspruch komplett zu sein. Heute ist unter Muslimen die Auffassung, daß der Text der Bibel verfälscht worden ist, längst Allgemeingut.

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Warum können Muslime den häufig getätigten Vorwurf der Bibelverfälschung nicht wissenschaftlich beweisen?

Ach nein?

Zum Beispiel die Steinigungsverse im Neuen Testament Johannes Kapitel 8 Zeile 1 - 11.

Das älteste vollständig erhaltene neue Testament ist im "Codex Sinaiticus".

Es ist mit dem "Codex Vaticanus", die beiden wichtigsten Manuskripte des Christentums und der Christlichen Lehre.

Weder im "Codex Sinaiticus", noch im "Codex Vaticanus" stehen die Verse von Johannes 1-11, wo die berühmte Geschichte wiedergegeben wird, wie Jesus sich weigerte die Ehebrecherin zu steinigen, welches die Christen immer wieder und wieder benutzen.

Definition Verfälschung: Als Verfälschung bezeichnet man das absichtliche oder unabsichtliche Verändern eines bereits existierenden Gegenstandes oder einer bereits bestehenden Nachricht.

Wenn jemand jetzt kommt und sagt ,,ja aber es kann ja sein dass es aus diesen Quellen von irgendjemanden rausgenommen wurde!"

Dann sag ich ihm => Woher willst du dann wissen das nicht nochmehr fehlt?

Wenn jemand jetzt kommt und sagt ,,ja aber diese Verse gehören dazu auch wenn sie von woanders stammen!"

Dann sag ich ihm => Wie kannst du dann sicher sein dass nicht noch mehr dazu getan wurde, was nicht dazu gehört.?"

Egal wie man es dreht und wendet, das Ergebnis bleibt das selbe.

Außerdem gibt es viele andere Dinge aus der Bibel selbst, die man bringen könnte. Aber dieser Tatbestand des Codex Sinaiticus und des Codex Vaticanus kennen die wenigsten Christen, weil sie sich nicht mit diesen Dingen beschäftigen.

Was zählt ist friede, freude, Eierkuchen schabalaba


Bast4321  05.03.2021, 21:07

Zunächst einmal steht die Passage mit der Ehebrecherin in Johannes 8, 1-11. Was du oben anführst wäre, das die kompletten ersten 11 Kapitel fehlen müssten. Das tun sie aber nicht.

Obenstehendes ist kein wissenschaftlicher Beweis und auch nicht maßgeblich für eine vollständige Bibel. Es läuft nun mal nicht nach deinen Vorstellungen, wann etwas wissenschftlich oder richtig sein müsste, wofür ich ehrlich gesagt dankbar bin.

Es gibt jedoch über 5000 Altertümlicher Abschriften des neuen Testamentes, welche als Basis für den Grundtext heutiger Bibel fundieren.

Die beiden Codex die su anführst wurden erst später enddeckt. Sie bestätigen die bisherigen Abschriften um bis zu 99,9% - diese Geschichte fehlt tatsächlich in diesen Schriften - jedoch nicht in anderen der tausenden Abschriften!

Der Grundtext der Bibel steht, ist in sicheren wissenschaftlichen Tüchern, unabhängig davon ob und in welchen neueren Manuskripten Verse fehlen. Diese Manuskripte die du erwähnst sind erst Jahrhunderte später gefunden worden, wo es die Bibel jedoch längst gab.

Wo es unterschiedliche Wiedergaben gibt oder Besonderheiten bezüglich späterer Funde, ja sogar Quellen die nicht von woanders bestätigt sind, werden in authentischen Übersezungen disziplit in den Fußnoten als solche angezeigt und der Studierende kann selber entscheiden wie er diese Umstände bewerten möchte.

Was du als wissenswert für alle Christen benennst, ist eher eine Nebenfußnote in der Relevanz oder in seiner Brisanz, als wie du das hier mit dicken Buchstaben aufzubauschen ersuchst.

Viel Glück beim nächsten mal.

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maxhundert  05.03.2021, 21:25
@Bast4321

Ein verzweifelter Versuch um drumherum zu reden.

Wenn jemand jetzt kommt und sagt ,,ja aber diese Verse gehören dazu auch wenn sie von woanders stammen!"
Dann sag ich ihm =>  Wie kannst du dann sicher sein dass nicht noch mehr dazu getan wurde, was nicht dazu gehört.?"

Den Tatbestand der Fälschung könntest du mit diesem Langen Text nicht widerlegen, eher nur bestätigen. Danke dafür.

Auf disskusion habe ich keine Lust, wird immer wieder drumherum geredet. Alles wichtige steht im Text und du bestätigst mit deiner Aussage genau das was ich hier nochmal markiert hab.

tschüssle

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Bast4321  05.03.2021, 21:28
@maxhundert

Hast du nicht gelesen? Es gab über 5000 Abschriften, noch vor den beiden Codex?!!

Auf disskusion habe ich keine Lust,

Lauf Forrest, Lauf!

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maxhundert  05.03.2021, 21:47
@Bast4321

Der Satz stammt aus King of Queens. Wenn du das nicht kennst, dann finde ich es auch irgendwie traurig.

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Bast4321  05.03.2021, 21:57
@maxhundert

Und ich erst....weil er hier so fehlplatziert ist.

So, ich hab genug deiner "klugen Worte", welche hier ja nur sprichwörtlich vorkommen. Denn wenn Fakten schon bewirken das du meinst obskure Kommentare würden dich noch irgendwie gut dastehen lassen, versbschiede ich mich lieber mit einem "schönen Abend noch" - LG-B.

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maxhundert  05.03.2021, 22:02
@Bast4321

Musst es mir nicht böse nehmen, aber solche Disskusion habe ich schon oft genug gehabt und sie führen zu nix und wieder nix und vorallem nicht online.

Vielen Dank für dein Verständnis

ruh dich gut aus 👋

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Weil der Koran die vorherigen Schriften zu Mohammeds Lebzeiten bestätigt.

Sure 3:3-4 "Er hat dir das Buch mit der Wahrheit offenbart, das zu bestätigen, was ihm vorausging ( muṣaddiqan limā bayna yadayhi). Und er hat auch die Thora und das Evangelium herabgesandt, zuvor als Rechtleitung für die Menschen."
muṣaddiqan: „bestätigend“ (Nomen, akkusativ, maskulin, unbestimmtes aktives Partizip)
limā: „das was“ (Relativpronomen)
bayna: „zwischen“ (akussatives Lokaladverb)
yadayhi: „deinen Händen“ (Genetiv, feminin, Dualnomen + 3. Person, maskulin, Singular, Possessivpronomen)

Wörtlich sagt Sure 3:3 also, dass der Koran herabgesandt wurde, um Thora und Evangelium zu bestätigen, die Mohammed zwischen seinen Händen hielt.

Damit widerlegt der Koran selbst die islamische Lehre von den

"lange zuvor verfälschten Schriften, darum kam nun der Koran"

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Aber auch in den Überlieferungen liest man davon:

Sunan abu Dawuud 4449
Eine Gruppe von Juden kam und lud den Gesandten Allahs nach Quff ein. Also besuchte er sie in ihrer Schule.
Sie sagten: AbulQasim, einer unserer Männer, hat Unzucht mit einer Frau begangen; so sprich das Urteil über sie aus.
Sie legten ein Kissen für den Gesandten Allahs bereit, der dann darauf saß und sagte: Bring die Tora. Sie wurde dann gebracht.
Dann zog er das Kissen unter sich hervor und legte die Thora darauf und sagte: Ich glaube an dich und an den, der dich offenbart hat.
Dann sagte er: Bring mir einen, der unter dir gelernt hat. Dann wurde ein junger Mann gebracht.

Dieser Hadith ist als hasan (schön/zuverlässig) eingestuft.

Statt den Juden den Koran zu bringen, fordert er sie dazu auf, sich an die Tora zu halten.

*

Darum gibt es noch zig weitere Verse im Koran, die dazu auffordern an eben diese Schriften zu glauben. Ja, Muslime sollen sogar die Juden und Christen um Rat fragen - also diejenigen, die doch angeblich schon lange nach verfälschten Schriften lebten.

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Der Koran selbst sagt ja auch gar nicht, daß die vorherigen Schriften verfälscht wurden. Das sagen nur die Muslime. Denn dashier sind die Verse, die stets als "Beweis" für die Verfälschung vorgebracht werden:

Sure 2:75 - "Habt ihr Hoffnung dass sie euch Glauben schenken sagt Allah, wo ein Teil von ihnen die Schrift hörte, und Verstand und dann wissentlich entstellte?"

Also ein Teil der Gläubigen "entstellte" das, was sie verstand.

Passend dazu heißt es in den Hadithen, daß "sie die Schriften mit ihren Zungen verzerrten".

Ebenfalls passend dazu werden in Sure 3:78 einige von den „Leuten der Schrift“ beschuldigt, den Wortlaut der Schrift zu verdrehen

„damit ihr meint, es (d.h. das, was sie sagen) stamme aus der Schrift, während es (in Wirklichkeit) nicht daraus stammt, und sagen, es stamme von Gott, während es (in Wirklichkeit) nicht von ihm stammt.“

Es geht hier also lediglich darum, daß einige falsch wiedergaben, was in der Heiligen Schrift steht.

Sure 2 Vers 79 - "So wehe denjenigen die das Buch mit ihren eigenen Händen schreiben und dann sagen dies ist von Allah,um einen geringen Preis zu erkaufen."

Hier kann ganz unbeeindruckt festgehalten werden, dass nur irgendeine unbestimmte Gruppe angesprochen wird ("diejenigen, die das Buch mit eigenen Händen schreiben")

Dann wird einfach ein ebenfalls nicht näher bestimmtes Buch erwähnt. Dort steht nichts von Christen, nichts vom Evangelium und nichts von der Bibel allgemein. Es könnte hier also genauso um einen "gefälschten Koran" gehen.

Der Kontext jedoch zeigt, dass es sich in diesem Vers nicht um Juden oder Christen gehandelt haben kann.

Der vorherige Vers schließt dies aus:

Sure 2:78 - "Und einige unter ihnen sind Analphabeten; sie kennen das Buch nicht, nur eitle Wünsche, und sie meinen bloß."

Es geht also um Menschen "die das Buch nicht kennen".

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Sahih al-Bukhari - IbnAbbas: "Das Buch das zu Mohammed kam, ist neuer (die letzte Botschaft) und Allahs Worte wurden verdreht. Und die Worte von Allah die verdreht wurden, sind um einen geringen Preis zu erkaufen!"

In seinem Kommentar zu Sure 85:19-22 schreibt derselbe Abdullah Ibn Abbas über die Juden und Christen:

"Sie verdrehen das Wort (was bedeutet sie verdrehen oder ändern seine Bedeutung) aber niemand vermag auch nur ein einziges Wort zu verändern von irgendeinem Buch Gottes."

Das bedeutet also, daß sie das Wort falsch auslegen.

IbnAbbas greift hier die These auf, daß Juden und Christen die Schriften falsch wiedergeben oder auslegen.

Er verneint aber ganz ausdrücklich, dass die Texte verändert worden seien.

Quelle: https://www.orientierung-m.de/muslime/minikurs/der-vorwurf-der-schriftverfaelschung/

Weil die Bibel weder verfälscht noch verändert wurde.

Das belegt Dr. Roger Liebi im folgenden Vortrag recht gut: Wurde die Bibel verfälscht?

Weil es absolut keine Fälschung gibt

Für die Bibel und den Christlichen Glauben gibt es sensationelle Beweise, z.B. Die Qumran-Funde mit der Jesaja-Schriftrolle. Noch vor 100 Jahren behaupteten selbst Theologen, das Buch Jesaja müsse unbedingt nach Christi Geburt geschrieben worden sein, weil niemand kann das Leben und den Tod Jesu Christi so genau beschreiben, wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hat.

Und dann findet man 1947 eine sehr gut erhaltene Jesaja-Schriftrolle, nachweislich aus dem 2. Jhdt. v.Chr., die eine exakte Prophetie auf das Leben und den Kreuzestod Jesu Christi ist. Diese Schriftrolle weist nur geringfügige sprachliche Abweichungen zu dem aktuellen Buch Jesaja auf und kann jetzt im Israel –Museum in Jerusalem betrachtet werden.

Nicht nur Atheisten verdrängen und leugnen diese Tatsachen, sondern auch für Moslems sind diese archäologischen Funde ein Ärgernis, weil sie beweisen, nicht der Koran, sondern die Bibel ist das authentische Wort Gottes..