Warum knistern einige elektronischen Geräte beim Ausschalten?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du meinst, kurz nach dem Ausschalten? Oder wissen deine Geräte, wann sie abgeschaltet werden?

Ein Knistern kenne ich eigentlich nur von den alten Röhren-Fernsehern und Röhren-Bildschirmen. Das waren elektristatische Entladungen von der Hochspannung.

Das andere ist das Zirpen, Surren, Pfeifen usw. von Schaltnetzteilen, wenn man ihnen den Saft nimmt. Das kommt von den Oszillatoren für die Hochfrequenztransformation, die ohne Strom unkontrolliert ausschwingen.

Das Geräusch in deinem Link klingt nach einem billigen Wippschalter, der keinen wirklich bistabilen Schaltzustand hat und ev. zu langsam betätigt wird:
Da werden zuerst zu langsam die Kontaktfahnen getrennt, wodurch sich Funken zwischen den Kontakten bilden, und diese knistern.
Passiert eher bei hochwattigen oder induktiven Verbrauchern.
Dann hört man noch den Knall der einrastenden Wippe.

Das Knistern geschieht also beim Ausschalten (weder vor noch nach).


savagedog 
Fragesteller
 12.12.2017, 15:34

Vielen Dank für die Antwort, und ja es handelt sich um einen Wippschalter, der möglicherweise noch zu langsam betätigt wird. Die Frage ist: Ist das gefährlich für das Gerät? Gefährlich für den User oder ist das einfach normal und eben der Kostenersparnis geschuldet und kann getrost ignoriert werden. 

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atoemlein  12.12.2017, 16:53
@savagedog

Dem User und Gerät sollte es eigentlich nichts machen. Oder was ist es für ein Gerät? Das zu langsame Ausschalten ist eigentlich ein mehrfaches Aus- und Nochmals-Einschalten, ev. hat das empfindliche Elektronik nicht so gern.

Es ist leider bei vielen solchen Schaltern der Fall. Haupt"risiko" ist, dass sich der Schalter (die Kontakte) schneller abnutzt und irgendwann nicht mehr einschaltet oder nicht mehr ausschaltet.

Zur Vorbeugung einfach den Schalter zackig bedienen, die Wippe rasch umlegen (aber ohne Gewalt).

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savagedog 
Fragesteller
 12.12.2017, 17:40
@atoemlein

Es handelt sich um einen Synthesizer. Ja man sollte vielleicht zügiger das ganze machen. 

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das, was da zu hören ist, ist doch weit von einem Knistern entfernt. Das klacken erinnert mehr an Schaltkontakte eines mechanischen Schalters wie er auch in Relais zu finden ist.

So ein Geräusch wird kaum vor dem Abschaltvorgang auftreten können, denn woher sollte dein Gerät wissen, dass (und wann) du es ausschalten willst?

Wenn es nach dem Betätigen des Ein-/Aus-Schalters zu hören ist, die Lautsprecher aber noch nicht "tot" sind, dann liegt das daran, dass Kondensatoren noch relativ lange Energie speichern und so der Ton erst langsam verschwindet. Das kann dann den Eindruck erwecken, es knakt vor dem Ausschalten.

Bei Geräten, die viel Strom brauchen, setzt man Relais ein, weil für große Ströme die Schaltkontakte auch sehr stabil sein müssen. Hinzu kommen dicke Leitungen. Die Bedienelemente sind dann recht groß und verschandeln das Gerät nur.

Ein Relais kann mit ganz kleinen Strömen geschaltet werden und sie kann man dort mechanisch platzieren, wo die dicken Drähte ihren Ursprung haben.

Für ein so entworfenes und gebautes Gerät ist das nur vorteilhaft. Es wird kleinere Abmessungen haben, weniger störanfällig sein und kaum teurer werden.

Das gilt natürlich nur, wenn ich das Geräusch richtig interpretiere.

Versuche mal beim Einschalten genau hin zu hören. Da sollte ein ähnliches Klacken entstehen.


savagedog 
Fragesteller
 12.12.2017, 15:26

Danke für die Antwort. Das lautere Geräusch zum Schluss ist auch ein mechansicher Schalter. Das erste etwas leisere hochfrequente Geräusch ist was ich genau meine und tritt nur beim Ausschalten auf.

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guenterhalt  12.12.2017, 16:20
@savagedog

an wie vielen unterschiedlichen Geräten (warum sagst du nicht, was es für Geräte sind) ist dir das aufgefallen?

Ohne solche Informationen ist doch alles andere nur Spekulation.

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savagedog 
Fragesteller
 12.12.2017, 17:43
@guenterhalt

Habe mich wohl etwas falsch ausgedrückt. Es handelt sich um ein Gerät, einen Synthesizer, dass beim Betätigen des Wippschalters beim nicht ganz so zügigen umkippen auf OFF eben dieses Zirpsen, Knistern, dass elektronisch klingt verusacht. Von daher warr die Frage ob es schädlich für das Gerät ist, da es sich um Neuware handelt.  

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guenterhalt  13.12.2017, 09:25
@savagedog

richtig, du betätigst den Schalter zu langsam.

Heute werden Schalter immer billiger und das hat Auswirkungen. Ein Kontaktpaar bewegt sich immer in endlicher Zeit aufeinander zu oder weg. Es hat somit immer einen Abstand zwischen Null und vielleicht 3 mm.

Elektrische Spannungen machen, wenn der Abstand zwischen den Leitern klein genug ist, die Luft leitend. Es entsteht ein Lichtbogen.

Das hat zwei Effekte. Einmal brennen die Kontakte langsam ab (was auch Schallwellen erzeugt) und zum anderen werden elektromagnetische Wellen (Funkwellen) erzeugt.

Schallwellen kann man als Mensch direkt hören, elektromagnetische Wellen über Radio oder andere Verstärker die die solche Wellen auffangen und dann über Lautsprecher wiedergeben.

Die Töne sind u.U. unangenehm aber kaum schädlich. Beim Abbrand ist das etwas anderes. Bei solchen "Kleingeräten" wie einem Synthesizer wird da nicht viel passieren, im Rasenmäher wird so ein Schalter aber sehr schnell unbrauchbar. Da sind auch Brände nicht auszuschließen.

In "alten Zeiten" wurde ein Wippenschalter Federn eingebaut, die für ein sehr schnelles Schalten gesorgt haben. In Billigprodukten lässt man das weg. Durch "Geiz ist geil" sind viele Hersteller gezwungen, auch ihre guten Produkte mit solchen Schaltern auszurüsten. Geiz ist nicht immer gut. Dummerweise kann man oft gar nicht erkennen, ob ein teureres Produkt besser ist.

Du als Bediener kannst das nur lösen, indem du den Schalter schnell betätigst.

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DIe Netztteile in den Geräten liefern noch eine zeitlang Spannung, die immer merh absinkt. Irgendwann ist die Spannung erreicht, bei der z.B. das Radio nicht mehr funktioniert. Dieses Überschreiten dieser Spannungslinie ist aber kein abrupter Vorgang, es geht langsam (also z.B. in einer Sekunde), da verschlechtert sich die Tonqualität des Lautsprechers, es wird verzerrt. Auch ohne Musik laufen zu haben kann dieser Vorgang ein Kratzen auf dem Lautsprecher verursachen.

Bei modernen Geräten kann ein hochfrequentes Zirpen vom elektronischen ( Schalt- ) Netzteil während des Lastwechsels , oder auch bei sehr geringer Last kommen. 

Bei älteren Röhrenfernsehern kam es beim Einschalten und nach dem Ausschalten oft zu leisem Knistern durch elektrostatische Einflüsse der Hochspannungs - Kathodenstrahleinheit auf Staub, Bildröhre und anderer Bauteile im Hochspannungs-Kreislauf. Das Knistern entstand dabei jeweils während des Aufbaus, wie des Abbaus der elektrostatischen Felder. 

Eine meiner Meinung nach witzige Frage. Denn hochfrequent kann das erstens nicht sein, weil alles über rund 15000 oder 20000 Hertz nicht mehr hörbar ist. Folglich ist das höchstens etwas im Hörbereich und das ist immer niederfrequent.

Zweitens scheint das eine extrem intelligente Technik zu sein. Denn woher weiß diese Technik dass du sie innerhalb der nächsten Sekunden abschaltest? Na?

Rein physikalisch betrachtet ist deine Frage sinngemäß witzig, denn du unterstellst wie gesagt eine intelligente Technik, die erkennen kann dass du sie innerhalb der nächsten Sekunden abschalten willst.

Also war das Geräusch vorher ohnehin schon da, oder es gibt andere Zusammenhänge.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen

savagedog 
Fragesteller
 12.12.2017, 15:30

Klar ist rein physkalisch hochfrequent nicht richtig, bewegt sich eher so im Bereich von 800 -1600 Hertz irgendwo. 

Ne es geht eher darum, dass es sich um einen Kippschalter handelt, der kurz vor der Hälfte des "off"s dieses Geräusch produziert. 

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guenterhalt  13.12.2017, 14:17
@savagedog

Klar ist rein physkalisch hochfrequent nicht richtig,

nein, so ist es auch nicht. "hochfrequent" ist relativ und an keine feste Größe gebunden. Man kann damit nur Vergleiche anstellen. Im Vergleich zur "nomalen" Sprache (um 3kHz ) ist ein Pfeifen (vielleicht ab 10kHz) doch Hochfrequenz. Ob man das nun hören kann oder nicht, spielt da keine Rolle.

Die ersten Rundfunksender sendeten im sogenannten Langwellenbereich, hinzu kam der Mittelwellenbereich, der Kurzwellenbereich und auch der UltraKurzwellenbereich (UKW um 100MHz ). Heute ist man im GHz-Bereich angelangt und musste die Vorsilben wohl aufgeben. Irgendwann hätte man dann wohl Super-Grand-Super-Very-Ultra-Super-Hoch-Frequenz (SGSVUSHF) usw.

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realistir  13.12.2017, 15:43
@guenterhalt

Soso, hochfrequent ist für Günter halt relativ. Naja, man kann alles relativieren, Günter. Auch jede Sichtweise. ;-)

Warum machst du es so kompliziert, bleibst nicht bei den einfachsten Zusammenhängen? Alles was sinngemäß im Hörbereich liegt, ist niederfrequent.

Hochfrequentes ist meistens dann notwendig, wenn man Informationen aus dem Hörbereich über weitere Strecken übertragen muss, weil sonst normale Mittel (Lautsprecher, Megaphone) nicht mehr ausreichen.

Ob die Info dann über Lang, Mittel, Kurz, Ultrakurz oder sonstiges übertragen wird, ist nebensächlich.

Hier in der Sache ging es um eine Frage, in der es um wahrnehmbare Geräusche ging! Und was akustisch wahrnehmbar ist, ist eindeutig niederfrequent.

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Geniol  13.12.2017, 21:49
@realistir

"Hier in der Sache ging es um eine Frage, in der es um wahrnehmbare
Geräusche ging! Und was akustisch wahrnehmbar ist, ist eindeutig
niederfrequent."

das seh ich anders...

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