Warum kann Entropie in lebenden Systemen abnehmen?

3 Antworten

Genau das ist ein Kennnzeichen von lebenden Systemen, dass sie aktive Mechanismen zum Entropiexport entwickelt haben. Durch diese aktiven Exportmechanismen sind sie in der Lage, ihre innere Entropie niedrig zu halten, obwohl sie selber jede Menge Entropie produzieren.

Die Forscher nach extraterrestrischen bzw. exotischen Lebensformen halten diese Mechanismen für wesentliche Anzeiger für Leben, selbst wann man die nach unseren irdischenMaßstäben gar nicht als lebende Systeme erkennen würde.

Weil lebendige Systeme selbsterhaltend und selbstaufbauend sind, sofern die richtigen Umgebungsbedingungen vorhanden sind (Temperatur, Wasser etc.)

Das unterscheidet sie von unbelebten Systemen, obwohl die chemischen und physikalischen Mechanismen die gleichen sind.

Wenn Du Wasser mit bestimmten Substanzen drin hast, kann daraus durch ganz natürliche Vorgänge ein wunderbarer Kristall wachsen (besorg Dir mal so ein Set "Kristalle züchten"). Aber dieser Kristall hört auf zu wachsen sobald die Chemikalien, aus denen er wächst, verbraucht sind. Er sucht nicht gezielt nach weiteren Chemikalien, die ihn weiter wachsen lassen.

Was anderes ist es mit Lebewesen, die suchen sich wenn nötig aktiv was sie brauchen, denk an ein Tier auf Futtersuche. Und sie passen sich durch Evolution an, auch ungewöhnliche neue Quellen für Nährstoffe zu nutzen, um weiter zu wachsen und sich vermehren zu können. So verringern sie die Entropie durch aktives Handeln.

Erst wenn sie sterben und nicht mehr handeln können, dann frißt die Entropie sie auf (Verwesung, Zerfall).

Entropie kann in Lebewesen abnehmen, wenn dafüt an anderem Ort die Entropie zunimmt. Das ist der Fall. Ein Lebewesen verwendet Verbindungen mit niedriger Entropie, zB Kohlenhydrate und spaltet sie in energieärmere Substanzen mit hoher Entropie. Beispielsweise CO2.

Zudem sorgt auch die Abgabe von Körperwärme für eine Erhöhung der Entropie. Solange die Entropie gesamt zunimmt, kann sie in einzelnen Untersystemen auch abnehmen