Warum kann die Blende nur in 1/3 Blendenwerten eingestellt werden?

5 Antworten

Hallo

f7,1

Die Lichtwertabstufungstoleranz ist bei

  • Amateurfilm 1/2
  • Profifilm 1/3
  • Kinofilm 1/6

Bei Kinofilm wir auch nicht auf "Blendenwert" gearbeitet sondern auf Transmissionswert. Der "Blendenwert" ist viel zu ungenau bzw wird meist für das Marketing auf denn zulässigen Grenzwert "aufgeblasen"

Blendenwerte sind logarhytmisch, die 1/3 Stufen zwischen

  • 2 bis 2,8 sind 0,8/3 also um 0,27. Das ergäbe 2.27, 2,55 mit 2,4 als Halbstufe dazwischen. In der Praxis rundet man auf 2.2 und 2.5
  • 22 bis 32 sind 10/3 also um 3,3. Das ergäbe 25,3 und 28,6 mit 27 als halbstufe dazwischen. In der Praxis rundet man auf 25 und 28

Als die Fotografie ab 1830 erfunden wurden gab es noch keinen Strom also mussten die Fotografen alles mit dem Kopf rechnen. "Tascherrechner" kamen nach 1968 bezahlbar wurden die ab 1974. Da wurde schon 125 Jahre fotografiert und es gab schon 20 Jahre Belichtungsautomatiken in Kameras

https://de.wikipedia.org/wiki/Blendenreihe_(Optik)#Heutige_Blendenreihe

https://www.calumetphoto.de/magazin/blende

Diese Blendenskala zeigt Blendenwerte in ganzen Schritten. Von einer Blende zur nächsten wird die Lichtmenge um die Hälfte reduziert bzw. verdoppelt. Deshalb darfst du gerade den vermeintlich geringen Unterschied innerhalb der kleinen Blendenzahl nicht unterschätzen. Blende f/1.4 lässt doppelt so viel Licht rein wie die Blende f/2, ebenso wie Blende f/11 das Doppelte an Licht einfängt im Vergleich zu Blende f/16.
Die Beziehung zwischen Blendenzahl und Licht ist umgekehrt proportional. Eine größere Blendenöffnung (kleinere Blendenzahl wie f/2.8) lässt viel Licht herein, was besonders in Situationen mit wenig Licht nützlich ist. Eine kleinere Blendenöffnung (größere Blendenzahl wie f/16) begrenzt die Lichtmenge, ideal für helle Umgebungen. Denk an die Blendenzahl als Regler, der die Tür zum Licht entweder weit öffnet oder nur einen Spalt.

Wenn du verstehen willst, wie es überhaupt zu den Zahlenwerten kommt, musst du die mechanische Lösung mit den gegeneinander verdrehbaren Lamellen und dem Anteil der verbleibenden Öffnung an der Gesamtöffnung verstehen. Hier geht es immer um Bruchzahlen.

Von Experte IXXIac bestätigt
aber die Blende kann man nur zu den oben angegebenen Blendenwerten einstellen.

Von welcher Kamera und Objektiv redest du genau? Ich kann sogar an sehr alten manuellen Objektiven aus den 70ern halbe Blendenstufen einstellen (es rastet zwischen den Blenden ein). Bei Digitalkameras lassen sich generell wahlweise halbe oder Drittel Blendenstufen einstellen. Ich hatte noch nie ein Objektiv/Kamera, wo man nur komplette Blendenstufen wechseln kann.

Wenn jetzt z.B. der Belichtungsmesser, welches mir den Blendenwert berechnet, mir den Wert 7.09 ausgeben würde, welche Blende müsste ich dann nehmen? 5.6 oder 8?

Dann nimmst du f/6.7 bei halben Blendenstufen oder f/7.1 bei kompletten Blendenstufen. Sollte das aus irendeinem Grund nicht gehn, dann passt man die Belichtungszeit um 1/3 an. f/7.1 ist näher an der Blende 8. Das Bild wird um 1/3 Belichtung dunkler, also muss die Belichtungszeit um 1/3 heller werden.

Beispiel: f/7.1 bei 1/2000 ist die selbe Belichtung wie f/8 bei 1/1600.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Dass die Blendenwerte üblicherweise nicht stufenlos, sondern mit Rasten (zwischen den "ganzen" Blendenwerten 2, 2.8, 4, 5.6 usw. je nach Objektiv null bis zwei Zwischenstufen), liegt daran, dass

  • eine genauere Einstellung nicht bringt
  • die Rastung erlaubt, den Blendenring blind zu bedienen (war früher, bevor die Blendenwerte im Sucher angezeigt wurden, wichtig)

Wenn Du einen Belichtungsmesser haben solltest, der Blende 7.09 anzeigt, dann nimmst Du je nach verfügbarer Rastung

  • Blende 8 (weil 7.09 näher an 8 liegt)
  • die Raste zwischen 5.6 und 8, entspricht 6.8
  • von den zwei Zwischenrasten die, die näher bei 8 liegt (entspricht 7,2)

Um im Ergebnis einen Unterschied zwischen den drei Blenden zu erkennen musst Du aber sehr genau hinschauen. Wenn die Automatik stufenlos die passende Verschlusszeit eingestellt hat, wirst Du eher gar keinen Unterschied sehen können.

Woher ich das weiß:Hobby

Das Einrasten verhindert einfach ungewollte Veränderungen an der Blende.

Du kannst deine Blende auch "de-clicken", damit ist eine Stufenlose Blendeneinstellung möglich.

Macht bei modernen Kameras aber wenig Sinn, da durch die Individuelle ISO und Belichtungszeiteinstellung inklusive Post sowieso immer das gewünschte Ergebnis erreicht werden kann. Ausserdem sind die Blendenstufen gewohnt Standards (x0,5/x2) an denen man sich orientieren kann.