Warum ist Flusssäure so aggressiv?

3 Antworten

Diese Webseite behauptet was anderes :

https://de.wikibooks.org/wiki/Tabellensammlung_Chemie/_pKs/pKb-Werte

Zitat :

Die Stärke der Säuren nimmt mit zunehmendem pKs-Wert ab (z.B.: HClO4 ist eine sehr starke Säure).

HCL hat einen pKs - Wert von -7 während HF einen pKs - Wert von +3.18 hat, demnach wäre also die Salzsäure eine viel stärkere Säure.

Ich glaube man hat nur deshalb den Eindruck, dass HF eine so starke Säure ist, weil sie Glas zersetzen kann, und man sie daher nicht in Glasflaschen aufbewahren darf, sie "frisst" sich durch.

http://www.periodensystem-online.de/index.php?show=list&sel=abc&selector=all&element=Br&kat=1&ntr=1&an=1&prop=pKs-Werte

Bromsäure hat einen pKs - Wert von 0, das bedeutet, die ist auch stärker als die Flußsäure.

Es geht um die Stärke von Chlorwasserstoffsäure HCl (nicht Salzsäure) und Bromwasserstoffsäure HBr (nicht Bromsäure). Dann natürlich auch um die Fluorwasserstoffsäure HF, und ich nehme noch für den Vergleich dazu die Iodwasserstoffsäure HI.

Zunächst einmal die Säurestärken der Halogenwasserstoffsäuren:

pKs(HI) = -9,3 pKs(HBr) = -8,9 pKs(HCl) = -6,1 pKs(HF) = 3,19

HI ist also die stärkste (da negativster pKs-Wert) und HF die schwächste dieser Halogenwasserstoffsäuren.

Nun zur Erklärung der unterschiedlichen Säurestärken:

Die Leichtigkeit, mit der ein Proton aus einem Säuremolekül H-X (X ist ein
Halogen) abgespalten wird, wird in erster Linie durch die Elektronegativität
des Atoms X und in zweiter Linie von der Bindungslänge zwischen H und X
beeinflusst. Je stärker elektronegativ X ist, desto mehr liegt der Schwerpunkt
des bindenden Elektronenpaares beim Atomrumpf von X (umso polarer ist die
Bindung) und umso leichter spaltet sich H als Proton ab. Da F die größte
Elektronegativität hat, müsste HF die stärkste Säure sein. Das war auch Deine
Überlegung.

Bei den Halogenwasserstoffsäuren macht sich die Bindungslänge und damit die Energie zur Spaltung von H-X besonders stark bemerkbar. Im HF-Molekül liegt die das H-Atom bindende Elektronenwolke durch den großen Atomrumpf des Iodatoms weit von den sie anziehenden Protonen des Iodatomkerns entfernt. Das H-Atom kann durch eine Base leicht als Proton vom Iodatom (dieses bleibt als Iodidion zurück) abgetrennt werden.

Der Effekt der Bindungslänge überwiegt hier den Effekt der Elektronegativität.

Hallo Nina19062002

Die Flusssäure ist eine schwächere Säure als Salzsäure. Die Säurestärke nimmt von HF über HCl und HBr nach HI zu.

Bromsäure ist nicht HBr, sondern HBrO3 ! Du meinst aber sicher HBr Bromwasserstoff.

Die Aggressivität hat nicht unbedingt etwas mit der Säurestärke zu tun. Bei der HF ist das Besondere, dass sie als einzige Säure selbst Glas, also SiO2 Siliciumdioxid, zu lösen vermag.

LG