Warum ist der Schutzleiter niederohmig verlegt?

5 Antworten

Damit die Sicherheitsmechanismen früh genug auslösen, nehme ich an.

Ich wurde an kein Anlage oder kein Gerät arbeiten die mich halbgrillt bevor es sich ausschaltet.

Ich fühle mich roh viel besser. ;-) <-


Gluglu  20.03.2019, 05:52

Befasse Dich einfach mal mit dem ohmschen Gesetz, bevor Du was vom Grillen schreibst. Hauptsache eine Antwort gegeben... egal wie dämlich!

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RareDevil  20.03.2019, 07:33
@Gluglu

Womit er aber auch in Zusammenhang mit dem ohmschen Gesetz rcht hat...

Ist der PE nicht niederohmig, ist die Berührungsspannung im Fehlerfall ggf so hoch, das es Dich grillt, und auch die Schutzmaßnahmen greifen nicht so, wie bei einer niederohmigen Ausführung. Also wo ist denn jetzt der Fehler in der Aussage? :)

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Gluglu  20.03.2019, 09:07
@RareDevil

Dann werde ich hier etwas genauer: Bei einer Spannung von 230Veff hast Du selbst bei einem Übergangswiderstand von 500 Ohm (ich nehme jetzt einfach mal den halben "üblicherweise angenommenen" Widerstand) eine Leistung von 105,8 VAeff. Damit kann man, auch auf längere Sicht, kein Stück Fleisch mit diesen Dimensionen grillen... vorher vermodert er :-)

Ich widerspreche solch "coole" Sprüche auch deswegen immer wieder, weil nur am Beispiel "Auto" und "amerikanische Filme" (Cobra 11 ist mittlerweile auch nicht viel besser) viele Leute mittlerweile glauben, Autos explodieren sehr schnell bei einem Unfall... und das schürt Angst, erste Hilfe zu leisten. Je mehr man Angst macht, desto verkrampfter geht man damit um... und das fördert nicht unerheblich Unfälle. Oder anderes Beispiel: Sobald nur ein kleinwenig Schnee auf der Straße liegt, trauen sich erst mal viele aus Einmündungen nicht rausfahren... es könnte ja glatt sein. Dann wartet man lieber bei noch entferter ankommenden Fahrzeugen, weil man könnte ja nicht wegkommen. ... und das ankommende Fahrzeug zuckelt aber auch entspechend rum, weswegen es dem Wartenden dann irgendwann viel zu lange dauert. Dann fährt er zu knapp raus, bleibt noch etwas hängen und es kracht. Hätte sich jeder normal (bzw. wie im Sommer) verhalten, wäre da gar nichts passiert. ... Deswegen meine ich, die Leute sollen sich über die Gefahren des elektrischen Stroms und gewissen Basics im Klaren sein... aber nicht gleich mit überzogenen Horror- Szenarien rechnen, die nicht eintreten.

Mfg

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fernandoHuart  20.03.2019, 23:37
@Gluglu

Lieber Raredevil, selbstverständlich war es nur ein coole Spruch. Ich bemühe mich mich zu informieren bevor ich antworte. ;-) <-

Ich bin auch im Klare darüber dass Autos nicht einfach so explodieren, obwohl ich vom Made in USA nicht ganz überzeugt bin.

Was ist Cobra 11? Ein den Unterhaltung gewidmete Serie. Wenn die Etwas mit der Realität zu tun hätten, hätten wir dies jeden Tag in die Nachrichten. :-)

Gut dass Du ein kompletere Antwort gibt.

Ich hatte den zweifelhafte Vergnügen Jemand kennen zu lernen der ein schwere elektrische Unfall hatte und die Behandlungsräume für Schwerstverbranten zu besichtigen. Deswegen nähere ich mich Stromquellen und -Leitungen mit ein gewisse Vorsicht.

Nichst für Ungut.

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Gluglu  21.03.2019, 10:11
@fernandoHuart

Die inneren Verbrennungen hast Du i.d.R. im Niederspannungsbereich in Form von Strommarken bzw. elektrolytischer Zersetzung. Auch bei 230V besteht hier, wenn man hängen bleibt, ein großes Risiko. Das Menschen brennen oder sofort das Wasser des Körpers zu verdampfen beginnt, passiert im Hochspannungsbereich. Dort reicht es schon, wenn man sich nicht abgeschalteten Anlagenteilen zu sehr nähert und "der Funke überschlägt". Das sieht dann nicht sehr schön aus...

Daher ist ja auch eine der fünf Sicherheitsregeln das Abdecken bzw. Abschranken, um erst gar nicht berühren bzw. nah genug heran zu kommen.

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fernandoHuart  21.03.2019, 23:06
@Gluglu

Vielen Dank!

Der Mann dass ich kennen lernte war Angestellte einen Energieversorger und durch ein Fehler einen Kollege während Arbeiten in eine Hochspannungsanlage bis zum Bauchnabel in Flammen aufgegangen. Dabei auch ein Arm verloren die sich in ein Wartungslucke befand. Kein schöne Anblick. Inzwischen geht es ihm einigermassen gut. Nach jahre der Chrirugie und Pflege.

Also paßt schon.

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Wäre der Schutzleiter nicht so niederohmig, würde eine höhere Spannung anstehen müssen, bevor ein für das schnelle Auslösen der Sicherung erforderlicher Strom fließt. Das würde bedeuten, dass beispielsweise bei einem Körperschluß, der nicht (sofort) zu einem Auslösen der Sicherung führt, eine entsprechende Berührungsspannung am Gehäuse ansteht, die auf Dich (auf Erde stehend) wirkt. Die Leitungswiderstände richten sich nach den Leitungsquerschnitten, welche sich wiederrum auf die Absicherung beziehen. Als Fausregel kannst Du bei Sicherungsautomaten davon ausgehen, dass das sofortige Auslösen bei dreifachem Nennstrom erfolgt... weswegen Du eben entsprechend wenig Schleifenwiderstand haben mußt, dass dieser Strom auch fließt. Weniger Strom verursacht dann eine Auslösezeit je Charakteristik (siehe entsprechende Kennlinien).

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung

electrician  20.03.2019, 06:34

Hinweis: LS mit B-Charakteristik können zwar beim 3-fachen Nennstrom abschalten, eine sichere Abschaltung ist aber erst beim 5-fachen Nennstrom gegeben.

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Gluglu  20.03.2019, 08:56
@electrician

Laut Schleifenwiderstand müsste es der dreifache Strom sein... aber wenn Du das sagst, will ich nicht widersprechen. Beim dreifachen Nennstrom sollte er aber schon so zeitnah abschalten, dass es sich zeitlich kaum bemerkbar machen dürfte.

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electrician  20.03.2019, 13:02
@Gluglu

Auch falsch: Bei 230 V darf der Schleifenwiderstand max. 2,875 Ω betragen, damit bei einem B16-LS ein Kurzschlussstrom von 80 A (5 x In) erreicht werden kann. Ist der Zs höher, dann muss niedriger abgesichert werden.

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Gluglu  20.03.2019, 14:57
@electrician

Mag sein... es sprengt aber den Rahmen, bei jeder Frage herumzurechnen oder Listen herauszusuchen, wo genau exakt was drin steht... wenn man nebenher Fragen beantwortet. Der Fragesteller sollte mittlerweile wissen, worum es geht.

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electrician  20.03.2019, 16:55
@Gluglu

Ich verstehe Dein Problem nicht.

Die Aussage "dass das sofortige Auslösen bei dreifachem Nennstrom erfolgt" ist schlichtweg falsch. Und wenn Du fehlerhafte Angaben machst, dann sei doch einfach froh, wenn Du selber hier noch etwas lernen darfst.

Ich bin auch kein Oberlehrer und lerne selber viel dazu, wenn ich auf GF die Antworten lese. Und nicht selten sind meine eigenen Antworten falsch und dann rudere ich halt zurück. Irren ist menschlich und das macht uns als Individuen ja nunmal auch aus.

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RareDevil  20.03.2019, 21:01
@electrician

Zur Ergänzung Eurer Schleifentheorie.. Heute noch VDE-Schulung zur Erst- und Wiederholungsprüfung an ortsfesten Anlagen gehabt.

Bei B-Automaten geht man vom 5fachen Nennstrom aus, weil sie dann in Schnellzeit auslösen müssen. Macht 80A... Drunter ist zu wenig, da sie schnell auslösen dürfen, aber nicht schnell auslösen müssen. Was aber jetzt die Fehlerschleife angeht, so ist rechnerisch 2,8 Ohm richtig. Aber technisch (Auf Grund von Messtolleranzen des Prüfgerätes [bis zu ca 20% Abweichung sind bei solchen Messgeräten in der Tolleranz und zu berücksichtigen], so wie Spannungsschwankungen ect), soll der Schleifenwiderstand nur 2/3 des eigentlichen Wert betragen. Also ca 1,9 Ohm... (So haben wir es heute wieder gesagt bekommen). Gibt sogar Tabellen zu den Auslösecharakteristiken und Nennwerten, wo diese Korrektur bereits berücksichtigt ist. Dort stehen beide Schleifenwerte drin.

*Für die, die es was genauer wissen möchten... ;)

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electrician  21.03.2019, 07:18
@RareDevil

Die 2/3 sind mir mit der Zeit schon wieder entfallen. Danke für die Auffrischung.

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Gluglu  21.03.2019, 10:05
@electrician

Kein Problem... alles gut. Die Frage nach der Niederohmigkeit sollte mittlerweile gut beantwortet sein. Wenn ich mir die Kennlinie anschaue, liegt B bei 3,8 für sofortige Auslösung; in der Tabelle ist für eine Auslösung >0,1s 5facher Nennstrom angegeben... Quellenangabe ABB und Hager.

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ungefähr aus dem gleichen grund, aus dem der bodenablauf in der waschküche mit einem entsprechend dicken rohr angeschlossen ist.

wenn sagen wir an der waschmaschine ein schlauch platzt, dann sollte sich das wasser in der waschküche nicht stauen, sondern so schnell wie möglich abfließen.

in der elektroinstallation ist es nicht anders. wenn wir ein gerät der schutzklasse I haben, also ein schutzgeerdetes gerät, dann muss einfach sichergestellt sein, dass im fehlerfall der strom auch "schnell genug" abfließen kann.

wäre der schutzleiter hochohmig, dann würde sich der strom quasi stauen und das geerdete gehäuse des gerätes unter spannung stehen, wenn es zum fehler kommt..

das passiert in der praxis übrigens auch bei einem niederohmigen schutzleiter.

sagen wir, der weg des schutzleiters ist genauso niederohmig wie der des außeneiters. in der praxis sollte das jedenfalls so sein. dann steigt im falle des kurzschlusses die spannung am gehäuse des gerätes tatsächlich auf den halben netzspannungswert an. allerdings löst eben auf grund des hohen stromflusses die vorgelagerte sicherung relativ unverzüglich aus.

bei größeren anlagen mit dickeren sicherungen, die eben nicht so schnell sind, wird übrigens genau deswegen auch zusätzlich geerdet, weil es schon mal nen moment dauern kann....

lg, Anna

Damit der Auslösestrom möglichst hoch ist.

Damit der Strom ihn als kleinsten Widerstand nimmt und nicht bzw. weniger den Menschen.