Warum ist das Wetter im Süden besser als im Norden?
Auf Malle zb ist es Wochenlang Wolkenlos und über 30°
Im Norden hingegen oft Bewölkt mit Gewittern Sturm und Regen. Wenn das Wetter mal gut ist folgen paar Tage später gleich die Unwetter.
Aus meinem Verständnis heraus nicht ganz logisch. In Ländern die näher am Äquator sind ist es heißer klar. Aber Mallorca zb ist von Wasser umgegeben was bei Hitze aufsteigt und was dann Wolken ergeben. Also müsste es doch am Meer immer bewölkt sein.? Also aus meinem Verständnis. Im Norden hingegen ist es kalt und das Wasser steigt denk ich dann weniger auf also weniger Wolken. Komischerweise ist es andersherum.
Kann man das irgendwie ganz logisch und einfach verstehen warum das so ist?
Verdunstet das Wasser am Meer nicht? Oder treiben Winde die Wolken in den Norden? Kann ja nicht sein eigentlich.
Wie kann man das einfach verstehen?
3 Antworten
Gründe in Stichworten: Tiefdruckgebiet, Hochdruckgebiet, Jetstream.
Mallorca liegt in einer günstigen Klimazone, ist im Sommer unter Einfluss des subtropischen Hochdruckgürtels. In einem Hochdruckgebiet dominiert eine grossräumige Absinkbewegung das Wettergeschehen, weswegen die Wolkenentwicklung wesentlich erschwert wird.
Deutschland hingegen befindet sich im Sommer zwischen der subpolaren Tiefdruckrinne und dem südlich ansetzenden subtropischen Hochdruckgürtel. Der subpolare Jetstream und damit auch diese Tiefdruckrinne verlaufen dieses Jahr südlicher als klimatologisch normal, weshalb Mitteleuropa häufig von Tiefdruckgebieten mit ihren Wetterfronten sowie ihren Vorderseiten, Warmsektoren und Rückseiten erfasst wird.
Das Wettergeschehen ist meistens nicht auf lokale Ursachen zurückzuführen, sondern auf das globale System. Es gilt also nicht: "Insel mit viel Wasser = viel Wolkenbildung", sondern viel mehr: "Insel im Kontext der planetarischen Zirkulation in der mediterranen Klimazone = trockene Sommer & nasse Winter".
Mallorca liegt im Sommer nämlich im Einflussbereich des subtropischen Hochdruckgürtels (siehe Antwort @seifreundlich2), in dem sich kaum Wolken bilden, weil der aus Äquatorrichtung kommende Antipassatwind über den Wendekreisen absinkt. Deshalb können Mittelmeerdestinationen oft mit großer Gewissheit für "Sonnenscheingarantie" werben, wie es sonst nur Wüstenorte können.
In borealen Gebieten hingegen ist die Luftfeuchtigkeit oft hoch (der Westwind treibt Zyklone auf das Festland), aber die kalte Nordluft kann deutlich weniger Wasser halten als warme Tropenluft, weswegen viel Feuchtigkeit in Form von Wolken kondensiert und schließlich abregnet. (Das ist der gleiche Grund, weswegen es nach einem heftigen Regen tagsüber dann später in der Nacht zu Nebelbildung kommt: die warme Luft ist tagsüber voll mit Feuchtigkeit, und wenn sie nach Sonnenuntergang abkühlt, ist sie gesättigt und das Wasser kondensiert zu Nebel, siehe "Taupunkt".)
Am Äquator (Süden) ist es halt wärmer als im Norden (Nordpol)