Warum ist das allen so wichtig?
Warum ist vielen so wichtig, dass eine trans Person als ein anderes Geschlecht auf die Welt gekommen ist?
Sagen wir mal man sieht diesen Mann auf der Straße (natürlich mit Hemd):
Sein Name ist Ben Melzer. Er ist ein trans Mann und war 2016 auf dem Cover von Mens Health.
Wenn man ihn einfach so auf der Straße sieht, dann würde man ihn ja als Mann ansehen und auch so behandeln, ansprechen, usw. Aber wenn man dann herausfindet dass er trans ist, dann behandeln viele ihn anders und sehen ihn als Frau.
Ich verstehe einfach nicht, wie man bei so einem Menschen dann noch sagen kann "tja... wurde als frau geboren also ist das da eine frau". Will man dann auch dass diese Person auf die Frauentoilette geht? Warum hat für so viele Menschen die "Biologie" von dieser Person so einen hohen Stellenwert? Ist doch in den aller meisten Situationen egal ob er jetzt trans ist oder nicht. Das ist höchstens beim Arzt relevant, das wars aber auch.
Ich sehe diese Situation halt sehr oft und frage mich einfach warum viele Menschen so reagieren. Würde mich mal interessieren eure Sichtweisen/Erfahrungen dazu zu hören.
10 Antworten
Das sehe ich genau so wie du, es ist einfach unsinnig.
Aber die Menschen klammern eben gerne an Glaubensätzen fest, oder an der Wissenschaft, deren Anwendung gar nicht immer sinnvoll ist.
Mir ist überhaupt nicht wichtig, was ein Mensch nun ist oder wie er sich selbst sieht: Das ist seine Sache und sein Recht. Ich akzeptiere alle. Warum sollte ich es auch nicht?
Hallo Dublikate,
im Moment ist die Thematik der geschlechtlichen Identifikation wie auch einer körperlichen Anpassung gemäß einer Identifikation ein sehr prominentes Thema. Das mag eine besondere Wichtigkeit suggerieren.
Dabei mag allenfalls wirklich wichtig sein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wo es jetzt als etwas Neues in der Gesellschaft erscheint (obwohl schon immer da aber vielleicht eher versteckt gewesen).
Letztlich ist die geschlechtliche Identifikation für jeden einzelnen Menschen etwas ganz Bedeutendes und gewinnt damit persönliche Wichtigkeit.
Es ist in dem Zusammenhang zu betrachten, einen Menschen in ihrer*seiner Identifikation anzusprechen. Ist man sich da noch nicht sicher, mag man einfach Hallo sagen und sich erst mal selbst vorstellen. Dann wird die andere Person sich ggf. auch vorstellen - und mit dem Namen oder einer Anrede, die die Person nennt, mag sich die Identifikation ergeben.
Dort, wo es Toiletten oder auch andere Räume, die klassisch biologischen Geschlechtern zugeordnet sind, gibt, würden die Menschen gemäß deren Identifikation oder ihrer Körperlichkeit hingehen - und man darf das den Menschen auch zugestehen.
Ärzt*innen kennen alle Körper und können mit diesen entsprechend umgehen. Es gibt Spezialist*innen für die eine oder andere körperliche Besonderheit gemäß den biologischen Geschlechtern.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ich kenne diese Kontroversität auch - jetzt hier aus der Beratungspraxis.
Im Moment gibt es noch das klassische Paradigma des biologischen Geschlechts, dem auch sehr viele Menschen folgen. Neu oder jetzt prominent ist die geschlechteliche Identifikation. Und beides trifft oft aufeinander - wobei beides nur Dimensionen der eigenen Person sein mögen.
Manchmal betrachten wir das biologische Geschlecht und dann auch die entsprechende Körperlichkeit auch in deren Umgestaltung. Maßgebend mag die geschlechtliche Identifikation, die sich in der Körperlichkeit unterstützen darf, sein.
Sein Name ist Ben Melzer. Die Wissenschaft sagt er ist eine Frau, wegen der Gene und Chromosomen, beim Arzt ist das, was hier in der Frage erwähnt wurde, relevant. Können die Menschen Ben Melzer auch so sehen, wie Wissenschaft und Arzt? Können die Menschen, Ben Melzer anders sehen? Können sie sagen, naja Wissenschaft und Ärzte sind dumm, wir wissen es besser? Sind Menschen heut zu Tage noch in der Lage, den Sinn des Lebens zu erfassen? Hat der Mensch denn keinen Willen? Müssen Andere ihren Hunger stillen? Kann der Mensch sagen, kein Verständnis für links, rechts, LBGTQIA? Kann der Mensch den Staatsapparat kritisieren wie einst die Menschen von 1848? Einst hieß das Lied, die Gedanken sind frei. Das ist auch war. Keine Diktatur ist in der Lage den Gedanken des Menschen zu kontrollieren. Und wenn die Gedanken frei sind, dann ist der Wille frei. Diese beiden wollen eigene Wege gehen. Deswegen kamen und gingen Machtstrukturen. Sagt endlich, was ihr wollt! Sagt Ben Melzer ist ein Mann. Sagt Ben Melzer ist eine Frau. Ich möchte mit einem Titel von Max Stirner schließen: der Mensch ist ein einziger und sein Eigentum!
Es gibt halt Menschen, die damit nicht klar kommen. Aber die wird es immer geben. Du kannst da machen, was du willst
Genau so sehe Ich es auch. Vorallem aus sicherheits Gründen sollte man als trans Person auf zb die Toilette gehen "nach der man gerade aussieht".
Ich bin selbst trans und beschäftige mich deswegen sehr mit dem Thema. Deswegen treffe Ich aber immer wieder Leute die sehr Diskriminierend gegenüber trans Menschen sind. Denen ist meist alles andere egal bis auf das "biologische geschlecht" der Person. Die Frage ist halt dazu gedacht zu zeigen wie dieses denken einfach nicht Sinnig ist.