Warum heißt es Nukleinsäuren, wenn diese doch aus verschiedenen Basen bestehen?

3 Antworten

Von Experte LeBonyt bestätigt

Nukleinsäuren heißen so, weil sie im Kern (lat. "nucleus") von Zellen gefunden werden. Sie bestehen tatsächlich aus verschiedenen Bausteinen, den Nukleotiden, die aus einer Zuckerverbindung, einer Phosphatgruppe und einer der vier Nucleobasen Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin bestehen. Diese Nucleobasen sind es, die für die spezifische Sequenzierung und damit die spezifischen Funktionen von Nukleinsäuren verantwortlich sind.

alchymist  12.01.2023, 22:39

Ich glaube die Frage bezog sich auf -säuren und nicht auf Nuclein-.

1

Aus Wikipedia:

Nukleinsäuren sind Ketten mit Nukleotiden als Gliedern. Der zentrale Teil eines Nukleotids ist das ringförmige Zuckermolekül (Im Bild grau: die Ribose). Nummeriert man die Kohlenstoffatome dieses Zuckers im Uhrzeigersinn von 1 bis 5, so ist am C1 eine Nukleinbase (Bild 1: rot, grün, gelb und blau) über eine glykosidische Bindung angeknüpft. Am C3 hat ein Phosphatrest des nachfolgenden Nukleotids (blau) mit der OH-Gruppe des Zuckers eine Esterbindung ausgebildet. Am C4 des Zuckers ist über die andere der beiden Phosphodiesterbindungen ebenfalls ein Phosphatrest gebunden.
Die Phosphorsäure besitzt in ungebundenem Zustand drei acide Wasserstoffatome (an den OH-Gruppen), die abgespaltet werden können. In einer Nukleinsäure sind zwei der drei OH-Gruppen verestert und können somit kein Proton mehr freisetzen. Für den sauren Charakter, der der Nukleinsäure ihren Namen gab, ist die dritte ungebundene Säurefunktion verantwortlich. Sie kann als Protonendonator agieren oder liegt in der Zelle deprotoniert vor (negative Ladung am Sauerstoff-Atom). Unter physiologischen Bedingungen (pH 7) ist die Nukleinsäure aufgrund dieses negativ geladenen Sauerstoffatoms insgesamt ein großes Anion. Bei der Auftrennung von Nukleinsäuren nach ihrer Größe kann man daher ein elektrisches Feld nutzen, in dem Nukleinsäuren grundsätzlich zur Anode wandern (siehe Agarose-Gelelektrophorese).
Die Ketten der Nukleinsäuren sind gewöhnlich unverzweigt (entweder linear oder ringförmig geschlossen, d. h. zirkulär). Zu Ausnahmen siehe beispielsweise Okazaki-FragmentHolliday-Struktur und Kleeblattstruktur.

Erst 1929 erkannte Phoebus Levene, dass die Nukleinsäure (hier die Desoxyribonukleinsäure) aus Desoxyribose, Phosphorsäureresten und den vier organischen Basen Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin besteht. Er prägte den Begriff 'Nukleotid' für diese Baueinheiten der Nukleinsäure.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung