Warum hat das ego den Drang sich zu verteidigen?
Ich weiß es liegt in der Natur des Egos, sich zu verteidigen. Aber warum? Was ist der erste Gedanke dahinter, der den Anstoß gibt? Ist es die Angst vor dem Identitätsverlust? Der Drang zu dominieren? Oder doch etwas ganz anderes?
5 Antworten
Ich würde schon deiner Aussage über die "Natur des Ego" widersprechen - zumindest ist das nicht meine Erfahrung. Ich glaube, daß das alles eine Frage nach dem Selbstwertgefühl und der Selbstsicherheit ist. Ein selbstsicherer Mensch, der in sich ruht und aus sich Kraft zieht, wird es nicht nötig haben, sich dauernd gegen Kritik zu verteidigen oder zu versuchen, andere von seinem eigenen Standpunkt zu überzeugen. Er wird erkennen, daß unterschiedliche Standpunkte als Bereicherung wahrnehmen.
Den Drang, ständig dominieren zu müssen und die Kontrolle zu haben, kann Ausdruck einer tief sitzenden Verunsicherung sein.
Das Ego ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Die einen haben es mehr die anderen weniger. Ich denke, dass Menschen mit großem Ego sich dazu verpflichtet fühlen sich zu verteidigen, weil sie denken ihre Meinung oder sie selber hätten mehr Recht als der andere. Auch habe ich schonmal erlebt, dass jemand etwas nicht wahrhaben wollte und deshalb etwas mit Dominanz die ganze Sache vereint hatte. Vielleicht Ist das Ego Kopfsache und wir Menschen versuchen bei bestimmten Situationen einen Ausweg ohne Erklärung zu finden? Aber vielleicht ist es auch Reichtum oder Besitz? Es spielen sicherlich mehrere Faktoren eine Rolle.
Okay. Ich denke aber, dass der Gedanke nie recht zu haben oder immer Recht zu haben, psychisch davon abhängt. Wenn du beispielsweise schüchtern bist und denkst, du hast nie recht aber du eigentlich weißt, dass du recht hast, dann hat das mit deinem Ego eher weniger zutun. Ist es nicht eher dann die Einstellung so zu handeln wie man glaubt zu sein?
Aber es ist doch das ego, das einem sagt wer man ist. Ob man das wirklich ist oder nicht sei mal dahingestellt.
OK das mit dem Recht haben war ein blödes Beispiel. Man kann nicht denken, dass man nicht recht hat und gleichzeitig wissen, dass man im Recht ist.
Das geht auf den Selbsterhaltungstrieb zurück, der für ein Überleben in der Natur nötig war und der auch jetzt noch eine Bedeutung hat. Die Selbsterhaltung ist letztendlich für die Erhaltung der Art notwendig.
Von der Selbsterhaltung kommt man schnell zur Selbstbehauptung in einer Gesellschaft, wo sich jeder nur selbst der nächste ist. Hinter allem muß man den Angriff auf seine Person und deren Infragestellung vermuten. Der drohende Verlust der eigenen Identität ist eine der schlimmsten Bedrohungen, vor der man sich schützen will, denn man will auch hier das Selbst schützen, wenn es auch nicht um das Leben an sich geht, sondern nur um seine gesellschaftliche Stellung ...
Ich glaube weil es in der Steinzeit noch unumgänglich war sich zu verteidigen, weil es sonst den Tod bedeuten würde. Da musste man sich verteidigen, um zu überleben. Heutzutage ist das noch so, nur anders (;
Ich rede nicht von einem physischen Kampf sondern von dem Drang sich zu rechtfertigen oder andere vom eigenen Standpunkt überzeugen zu wollen :)
Ok. Dann möchte man es vielleicht jeden recht machen. Das Problem, man kann es nie jeden recht machen.
Es ist das Unwissen. Das Ego fürchtet immer seine Vernichtung, denn es kennt nichts außer sich selbst. Deshalb wehrt es sich gegen alle Angriffe und Veränderungen.
Das ego verteidigt immer das selbstbild. Wenn ich mich selbst als schüchtern sehe, als jemand der nie recht hat und immer unterworfen wird, dann wird das ego krampfhaft versuchen, dieses selbstbild aufrecht zu halten. Auch das finde ich ist eine Form von verteidigen.
Ich bin nicht so begabt darin, meine Gedanken anständig auszudrücken. Ich hoffe mein Punkt ist verständlich genug umschrieben 😜