Warum haben Schwarze in Filmen immer eine Schwarze Freund(in)? Rassismus?
Hallo
Habe letzens wieder einen Hollywoodstreifen gesehen und mir fällt immer wieder auf das Afroamerikaner in Filmen (fast) immer eine afroamerikanische Frau/Freundin haben bzw. anders herum.
Man sehe sich nur die Will Smith Filme an, oder Denzel Washington ... Ist das nicht sogar so in High School Musical?
Stellt das die Relaität in den USA da? Haben dort wirklich die meisten Schwarzen einen Schwarzen Partner? Mir kommt das ganze rassistisch vor, aber was sagt ihr dazu? Könnt ihr meine Beobachtung bestätigen?
9 Antworten
Hi.
Das begann sich schon Ende der 60er - langsam! - zu ändern.
Google mal "Guess who's coming to dinner?"
Grundsätzlich hast Du aber wahrscheinlich Recht. Grund: Die meisten Hollywood-Filme sollen möglichst massenkompatibel sein. Da stört eine "inter-racial"-Komponente auch heute noch Teile der Zuschauerschaft.
Aber immerhin hat Michelle Obama ja schon einen "Mischling" zum Mann...
Gruß, earnest
Ich kann das nicht belegen, aber es wäre eine Untersuchung wert.
Meine These:
-Massenkompatible, typische Hollywoodware: tendenziell eher "reinrassig", wenn ich das furchtbare Wort hier mal benutzen darf.
-Low-budget-Filme, "Außenseiterproduktionen": tendenziell experimentierfreudiger, "gemischtrassiger".
Nachtrag.
Der Film mit dem Dinner-Gast (1967) wurde - ich sag's mal ganz vorsichtig - seinerzeit in den USA kontrovers diskutiert. Es half, daß der Gast ein "Bilderbuchschwarzer" war, nach meiner Erinnerung Sidney Poitier. Den MUSSTE einfach auch jede weiße Südstaatenmutti mögen!
Überhaupt fällt auf, wie oft "Bilderbuchschwarze" besetzt wurden: von Poitier über Morgan Freeman zu Denzel Washington. Unterschwelliger Beitrag im Kampf gegen Diskriminierung seitens vorsichtiger, aber intelligenter Produzenten und Regisseure?
Was heißt da rassistisch, in den USA und in Kanada ist es Realität, das die verschiedenen Ethnien zwar in der Innenstadt zusammenarbeiten, aber nach der Arbeit in ihre eigenen Viertel nach Hause gehen. Auch auf dem Land gibt es weiße,afroamerikanische und Latinogemeinden. Das bedeutet das zum Beispiel in der Kleinstadt A Nachkommen von deutschstämmigen Einwanderern leben, in Kleinstadt B Nachkommen von polnischstämmigen Einwanderern und so weiter. In einer amerikanischen Kleinstadt gibt es oft mehrere Kirchen, da diese von ihren Kirchenmitgliedern getragen werden. Aber alle sehen sich als US-Amerikaner.
ok, wusste ich nicht, das das zum Teil noch so extrem ist. Danke für deine Antwort.
Was ist darin rassistisch? Wenn ein weißer im Film eine Weiße als freundin hat, beschwert sich auch niemand.. Die Filme stellen oft gesellschaftliche Gruppen (vorallem Ärmere) dar, bei denen das so üblich ist.
Also erstens gibt es in den USA glaub ich 11% Afroamerikaner, also prinzipiell eher unwahrscheinlich das der partner auch Afroamerikaner ist.
Europäisch stämmige Figuren in Filmen haben auch öfters mal asiatisch stämmige oder latinos als FreundIn. Rassistisch insofern, als das ein Bild aufgebaut wird,als ob afroamerikaner nicht mit anderen zusammengehören und "unter sich" bleiben sollen/wollen.
Warst du in den USA oder woher hast du die aussage das das in ärmeren Milieus so üblich ist?
Erst mal ist es auch in der Realität so, dass Beziehungen zwischen Schwarzen und Schwarzen häufiger sind als solche zwischen Schwarz und Weiß, und zweitens – und vor allem – will Hollywood als kapitalistisches Unternehmen mit seinen Filmen vor allem Kohle verdienen und zeigt deshalb das, was die Leute sehen wollen (im oftmals hinterwäldlerischen Amerika also eher keine Beziehungen zwischen Schwarz und Weiß).
Wundert es Dich, dass die in den Filmen genau das zeigen, was die Leute sehen wollen, anstatt sich in die Rolle des moralischen Volkserziehers zu begeben, dessen erhobenen Zeigefinger keine Sau sehen will?
Bei uns ist es doch genau so, alles geht nur nach Quote. Und wenn man es genau nimmt, sind Dschungelcamp, Frauentausch, Biggest Looser und ähnlicher Schrott auch eine Form der Diskriminierung – nämlich der Diskriminierung aller Fernsehzuschauer, die sich noch einen Funken Intelligenz bewahrt haben.
Deine Frage ist berechtigt, müsste allerdings eher in den Rahmen einer grundsätzlichen gesellschaftskritischen Diskussion gestellt werden.
Wenn man es noch genauer nimmt, ist sogar die Demokratie eine Form der Diskriminierung, nämlich der Diskriminierung der klugen Minorität durch die dämliche Majorität – und zwar mithilfe des Mehrheitswahlrechts.
Hast du schon Rushhour 3 gesehen richtig geil der Film ___ mit jackie chan und CHRIS TUCKER. Da hat er keine schwarze sondern eine hellere glaub brasilianische Freundin...ausserdem was soll an dunkelhäutige menschen mit ebenso dunkelhäutigen Freundinnen rassistisch sein....naja fakt ist dass es viele filme gibt wo schwarze auch weisse freundinnen habn !
Ja das argument mit massenkompatibel ist wahrscheinlich wahr.
Danke für deinen Filmtipp, klingt sehr interessant.