Warum gibt es Fächer wie Musik und Kunst?

13 Antworten

Ich glaube, der Versuch diese beiden Fächer aus dem Schulplan zu streichen wurde bereits öfter Mal in den Raum gestellt. Tatsächlich sind oft Eltern die letzte Instanz, welche sich vollkommen dieser Idee erwehren. Die Argumente sind aber auch einleuchtend:

  • Kunst ist ein großer Begriff und wird von vielen Schülern als "Malen" oder Kennenlernen von irgendwelchen historischen Künstlern empfunden. Hinter Kunst steht aber viel mehr: Alle Formen der menschlichen Kreativität und des Freizeitspaßes haben sich durch die verschiedensten Künste entwickelt. Kunst ist das direkte Medium von Kultur. Durch Kunst und Kultur konnten Vielvölkerstaaten gedeihen, zu Zeiten, wo es keine unabhängigen Gerichte oder individuellen Rechte gab. Kunst ist der Kleber des Miteinanders. Leider ist dieses Fach in der Schule fürchterlich runterskaliert und somit völlig zurecht freudlos für alle, die nicht besonders begabt sind in dem was die Lehrer von Einem wollen. Das hängt aber v.A. mit dem derzeitigen preußischem, völlig veralteten Schulsystem zusammen. Ziel dieses Systems heute, ist keine erfüllende Bildung, sondern der Erwerb von den "essentials" (gerne auch: Kernkompetenzen) für die Arbeitswelt, und da auch nur für die Lohnarbeit. Es wird kein Unternehmergeist oder Künstlergeist gefördert. Gleichzeitig kann mir niemand erzählen, dass der Kunstunterricht wirklich irgendwelche Kernkompetenzen hinreichend beibringt.
  • Musik ist auch eine Form der Kunst, möchte hier aber gesondert betrachtet werden. Ich glaube, Musik sollte ein freiwilliges Band-, Chor- und Musizierfach sein. Dahingehend sollte es auch nicht so streng nach Leistung benotet werden, sondern nach der Einbringung von Ideen.

Ich glaube, bevor wir uns ein neues Schulsystem herbeiwünschen, sollten wir dringend eine Grundsatzdebatte führen, welche Arten von Kompetenzen wir wirklich allgemein fördern sollten und welche Schritte dazu nötig sind. Wenn Kunst wirklich eine Funktion haben soll, die ihr gebührt, muss auch mehr in Lehrer investiert werden, die eine frische, neue Sichtweise und interessante Gestaltungsaufgaben für Kinder und Jugendliche bereithalten.

Weil Schulsystem. Es gibt die Begründung "allgemeinwissen" und ähnliche.

Ich bin aber vollkommen dafür das die Fächer ab der 4 oder 6ten Klasse freiwillig sein sollten, 45 min nicht 90 min sein sollten und eine Benotung sollte es nicht geben.


Es ist wie mit allen Fächern, manche mögen sie absolut nicht, manche empfinden sie als das schönste Schulfach überhaupt.

Nur weil du es langweilig und unnötig findest, muss das nicht für alle Schüler gelten. Außerdem ist man als Schüler noch lange nicht in der Lage, zu entscheiden, was für einen gut oder schlecht ist.

Ich habe mich auch tierisch in Geschichte gelangweilt. Lauter Kram, der schon lange erledigt ist. Heute mit 51 sieht das ganz anders aus. Ich interessiere mich für Geschichte, allgemein und speziell. Lese Bücher und schaue mir Reportagen an. Hätte ich mir mit 20 nicht vorstellen können.

Wer weiß, vielleicht malst du mit 50? Oder machst Musik, lernst ein Instrument zu spielen?


jursi190  18.07.2021, 20:17

Der Unterschied ist nur, dass man in Geschichte Fakten auswendig lernt.

Malen, zeichnen und singen kann man aber nicht lernen. Wer nicht das Zeug dazu hat, wird es auch nicht in der Schule erlangen.

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Thirteeen  18.07.2021, 20:23
@jursi190

Au contraire. Ich konnte als Kind nicht singen, traf keinen Ton. Bis wir in der dritten Klasse eine n Lehrer hatten, der nicht locker ließ bis ich es konnte. Danach war ich bis zum Stimmbruch sogar im Schulchor und im Theater-Chor (bei uns in Bad Hersfeld gibt es die Festspiele, die hatten damals auch einen Kinderchor für die Aufführungen).

Aber es kommt wie so oft auf den Lehrer an. Ein Kunstlehrer, der meint, Bilder nach einem Thema gemalt benoten zu müssen ist, ein Idiot. Sollte allerdings der goldene Schnitt oder eine perspektivische Zeichnung dargestellt werden, ist eine Benotung durchaus möglich.

Ich halte beide Fächer für wichtig.

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jursi190  18.07.2021, 20:25
@Thirteeen

Wichtig sind sie natürlich, keine Frage!

Aber es kommt wie so oft auf den Lehrer an. Ein Kunstlehrer, der meint, Bilder nach einem Thema gemalt benoten zu müssen ist, ein Idiot. Sollte allerdings der goldene Schnitt oder eine perspektivische Zeichnung dargestellt werden, ist eine Benotung durchaus möglich.

Dito!

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Juergen344 
Fragesteller
 18.07.2021, 20:20

Es geht nicht darum, ob es gefällt oder nicht. Es geht um den Sinn.

Geschichte ist wichtig. Es gibt Allgemeinwissen.

Aber 45min damit zu verbringen, ein Bild zu zeichnen oder etwas über den Lebenslauf eines Musikers zu lernen, den keiner kennt bildet keinsterweise fort.

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Thirteeen  18.07.2021, 20:30
@Juergen344

Weil es ebenfalls zum Allgemeinwissen gehört, wenn man berühmte Stücke erkennen kann oder weiß, von wem es ist. Mozart, Wagner, Debussy etc. sollte man schon einordnen können. Und für viele ist der Schulunterricht der Beginn für viel mehr. Viele lernen ein Instrument zu spielen, sind vielleicht so erfolgreich, dass sie es studieren und mehr.

Genauso in der Kunst. Fotografisch genau zeichnen zu können ist bestimmt nicht einfach, aber durchaus zu erlernen. Nur geht es meistens nicht in der Kunst. Die Verfremdung ist wichtig, ein Gefühl auszudrücken mit Farbe oder anhand eines Steins, der bearbeitet wird. Viele entdecken ihre Leidenschaft dazu in der Schule und führen es fort.

Deshalb. Aber mir ist klar, dass du das nicht so siehst,

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Juergen344 
Fragesteller
 18.07.2021, 20:31
@Thirteeen

Das ist aber kein Allgemeinwissen, sondern eine Fähigkeit, die nur die wenigsten brauchen werden. Das ist ein Unterschied.

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Thirteeen  18.07.2021, 20:32
@Juergen344

Alte Meister oder Komponisten zu kennen gehört nicht zur Allgemeinbildung? Naja, das dürften die meisten anders sehen.

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Juergen344 
Fragesteller
 18.07.2021, 20:35
@Thirteeen

Nope. Du kannst ja mal durch die Straße gehen und eine Umfrage starten. Die meisten werden es als unnötig betrachten.

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Thirteeen  18.07.2021, 20:38
@Juergen344

Und das weißt du, weil du so eine Erhebung gemacht hast?

Jede weitere Diskussion mit dir ist überflüssig. Du willst mir deine Meinung aufzwingen, aber ich ändere meine nicht. Akzeptieren wir einfach, dass wir beide unterschiedlicher Meinung sind und hier aufhören. Du bist noch jung und wirst noch vieles später anders sehen als im Moment.

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Es ist doch schön, sich in der Schule nicht ausschließlich mit Dingen befassen zu müssen, die dem späteren Broterwerb dienen.

"Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens."

Jean Paul

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

jursi190  18.07.2021, 20:20
(...) die dem späteren Broterwerb dienen.

Das ist ja das Schlimme; wenn sowas nur auch vermittelt werden würde.

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Um sich kreativ ausleben zu können. Jeder muss mal Sachen machen, die er vielleicht nicht möchte. Dem einen gefällt's, dem anderen nicht.


Juergen344 
Fragesteller
 18.07.2021, 20:13

Wie soll man sich durchs zeichnen von Gespenstern in einem Schrank kreativ ausleben? Ich bin fast 16 und nicht 6

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