Warum gibt es bei Walt Disney Comics nur Onkel und Tanten?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
  1. Warum gibt es in Comics mehr Onkel und Tanten als Väter und Mütter?

Die Frage ist nicht vollständig gestellt. Sie müsste lauten: Warum gibt es in besonders populären Comics mehr Onkel und Tanten als Väter und Mütter? Denn außer den Disney-Comics oder «Fix und Foxi» von Rolf Kauka gibt es gar nicht so viele Serien, die auf normale Eltern verzichten. Eher tauchen gar keine auf wie bei «Tim und Struppi» oder «Spirou und Fantasio», wo noch relativ jung erscheinende Helden selbständig ihr Leben führen. Damit erfüllen sie natürlich die Sehnsüchte ihrer meist jugendlichen Leser. Die Frage der Veronkelung, wie man das in Entenhausen verbreitete Phänomen der bei Tanten und Onkeln lebenden Kinder nennt, hängt natürlich einerseits mit Prüderie zusammen. Wären Tick, Trick und Track die Söhne von Donald Duck oder Dicky, Dacky und Ducky die Töchter von Daisy Duck, dann hätten diese Figuren irgendwann einmal Sex haben müssen. Aber wie soll man sich Onkel Fax beim Zeugen von Fix und Foxi vorstellen? Omas und Opas sind dagegen durch den Generationensprung schon wieder eher akzeptabel – siehe Oma Duck oder Großmutter Eusebia.

Wichtiger aber noch ist folgende Überlegung, die für Walt Disney die entscheidende Rolle spielte: Jugendliche Comic-Figuren dienen meist dazu, den Erwachsenen Streiche zu spielen. Wäre Donald aber der Vater von Tick, Trick und Track, dann würde seine väterliche Autorität durch den Schabernack der Drillinge untergraben. Das aber konnte Disney, der auf die ganze Familie als Publikum für seine Filme und Comics setzte, nicht akzeptieren. Seine Figuren sollten kein schlechtes Vorbild abgeben, und deshalb siedelte man die kindlichen Unruhestifter bei Onkel und Tanten an. Und da Disneys Geschichten tatsächlich immer gute Vorbilder abgaben (vor allem auch für Epigonen), wurde dieses Rezept gerne von anderen Comics übernommen, weil es ein erzählerisches Merkmal geworden war, das man mittlerweile fest mit Comics assoziierte.

Wahrscheinlich weil die Zeichner sich vor der elterlichen Verantwortung drücken wollen.

Du weißt doch Onkel/Tante/Oma/Opa dürfen die Kinder immer verwöhnen.

Allerdings fallen mir auf anhieb ein paar Eltern bei Disney ein:

Arielle hatte ihren Vater (und im 3. Teil sogar noch ihre Mutter)

Herkules hatte Adoptiveltern und hat später seine leiblichen Eltern kennengelernt.

Mulan hatte Mutter und Vater UND eine coole Oma

Die Kinder aus Peter Pan hatten beide Eltern noch (dafür hatten die verlorenen Jungs keine)

Nemo hatte seinen Papa

Belle aus die Schöne und das Biest hatte ihren Vater

und und und...

DAS ist eine Frage die mich schon lange beschäftigt.

Es gibt zwar nicht nur Onkel und Tanten, aber bei den Ducktales/ Duck-Comics ist es mir auch aufgefallen.