Warum fließt der Strom von Phase zum Nullleiter, auch wenn die Schaltung geerdet ist?

6 Antworten

Die "Erdung" bezieht sich üblicherweise auf metallische und somit leitfähige Anlagen- und Geräteteile. Diese sind üblicherweise nicht mit den "Innereien" des Gerätes verbunden. Es fliesst daher auch nur im Fehlerfall ein Strom über die Erdung. In unseren Hausverteilungen befindet sich üblicherweise ein TN-Netz. Die Zuleitung vom Energieversorger wird 4-adrig zum Hausanschlusskasten geführt und dort wird der ankommende PEN in PE und N gesplittet. Daher weisen beide Leitungen das gleiche Potential auf. Wenn doch ein Strom über den PE fließt, ist es ein Indiz für einen (relativ) hohen WIderstand des Null-Leiters. An sich ist das auch nicht ungewöhnlich denn der N wird ja auch noch über den Zähler (=Widerstand) geleitet. Auch ist der N-Leiter durch andere Verbraucher mit Strom beaufschlagt was einen Spannungabfall bewirkt. Alles recht ist doch komplexer als man es erwartet hat.

Es gibt auch noch die "Erdung" im Bereich Mess- und Regeltechnik, HF- und in der Audiotechnik. Hier wird ein bestimmtes Potential der Schaltung (meist GND) an Erdpotential gelegt. Abschirmungen gehören ebenfalls zu den "geerdeten" Bauelementen.

Du baust nicht irgendwo im Stromkreis eine Erdung ein sondern vermutlich nur einmal am Hausanschlusskasten und das macht man eben genau deswegen das die Potential Differenz zwischen PE und N 0 ist und man einen Bezugspunkt hat.

AJay1 
Fragesteller
 16.10.2010, 17:14

Wenn du mit einem Tastkopf via Oszilloskop ein Signal messen möchtest, dann musst du ja auch eine Ground-Klemme an der Schaltung anbringen, die direkt zum P.E. - Eingang am Oszilloskop führt. Also ist die Schaltung dirket geerdet.

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Der Strom eines Stromkreises fließt immer zur Quelle zurück, ob dort (zusätzlich) Erde oder Himmel angeschlossen ist, das ist für den Stromfluss völlig egal solange er den Weg zurück zu seinem Trafo oder seiner Batterie findet. Wenn nicht, dann fließt kein Strom, egal was sons noch angeschlossen ist.

Du erdest ja nicht "die Schaltung", schaffst also keine Verbindung zw. Erde und Null bzw.Phase. Was geerdet wird ist z.B. das Gehäuse eines elektr. Gerätes. Geht dann was kaputt, z.B. zerbricht die Fassung, und kommen leitende Teile an das Gehäuse, so wird das Potenzial über Erde abgeleitet. Nullleiter und Phase kommen aus dem Kraftwerk, Erde liegt um Dein Haus herum im Boden. Kapito?

Arschkrampe2009  13.10.2010, 23:19

Je nach Netzform ist am Trafohaus der Sternpunkt der Sakundärwickung (Das ist auch der Neutralleiter) geerdet

kapito?

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Beim Wechselstrom unseres öffentlichen Versorgungsnetzes fließt der Strom zwischen Phase und Nulleiter hin und her und nicht irgendwo hin. Ob dabei der Nulleiter geerdet ist oder nicht, spielt zunächst keine Rolle. Ein geschlossener Stromkreis bleibt doch geschlossen, ob da ein beliebiger Leiter geerdet ist oder nicht!

Nun muss der Nulleiter zwischen der nächsten Trafostation und dem Hausanschluss nicht unbedingt über einen Drahtleiter geschlossen werden. Der ist ja an der Trafostation (am Sternpunkt) geerdet. Deshalb kann ich ihn auch an jedem beliebigen Erdungspunkt abgreifen. Dann fießt eben der Strom streckenweise durch die Erde. Zwischen den beiden Erdungspunkten besteht natürlich eine winzige Potentialdifferenz, sonst würde dazwischen kein Strom fließen.