Warum finden viele Deutsche, dass Deutsch schlechter als Englisch klingt?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Englisch ist einfach in ;) 71%
Englisch hat einen schöneren Klang 29%
SchakKlusoh  28.10.2023, 14:14

Wer sagt das?

HistoryEgo 
Fragesteller
 28.10.2023, 14:47

Dass viele Anglizismen genutzt werden ist Dir sicherlich schon

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, ich glaube auch, weil Englisch die „Lingua Franca“ ist 😊

PS: Cool, du kannst ja sogar Latein 😉

HistoryEgo 
Fragesteller
 28.10.2023, 02:15

Latein ist immer gut, wenn man sich Namen für eigene Fantasy-Romanfiguren ausdenken möchte ;)

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SchakKlusoh  28.10.2023, 14:14

Das ist kein Grund.

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Die meisten, die das sagen, sprechen weder ein gutes Deutsch noch ein gutes Englisch. Das fängt damit an, dass sie meinen, sie müßten alle deutschen Worte durch englische ersetzen.

In Deiner Umfrage fehlt eine Antwortmöglichkeit:

Nämlich, dass das kompletter Unsinn ist.

Die Jugend von heute ist durch denglische Werbespots und stetiges englisches Gedudel nur krankhaft aufs Englische fixiert.

Deutsch ist eine schöne Sprache - zum Singen gefallen mir französische Chansons.

Englisch ist einfach in ;)

Du kannst das hier immer wieder erleben, dass manche Menschen dumme Sachen auf Englisch sagen, weil das dann weise und trendy klingt :-)

Dabei ist Englisch ein Mischmasch aus verschiedenen Sprachen (Normannisch, Nordisch, einheimische ...), was man an der Rechtschreibung sieht. Auch hat Deutsch mehr offenen Vokale, während Englisch nur verschiedene Buchstaben nutzt, um den einen Laut "Schwa" zu schreiben. Eigentlich eine europäische Randerscheinung, die durch das Bristish Empire verbreitet wurde. Also eine Sieger- bzw. Besatzersprache.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Von Experte ACBRE bestätigt

Weder das eine, noch das andere.

Es sind drei Faktoren die da eine Rolle spielen:

  1. Englisch ist weicher und runder im Klang - genau wie Französisch.
  2. Dazu ist Englisch recht einfach zu lernen und wir beginnen damit ja auch schon in der Grundschule (also jetzt zumindest)
  3. Englisch ist "Weltsprache" und ein gigantischer Anteil an Inhalten (Soziale Medien, TV, etc.) wird auf Englisch publiziert

Gerade aus dem letzten Punkt ergibt sich dann der Eindruck, dass die geraden angesagten Dinge aus dem Englischen stammen. Die Begrifflichkeiten die dabei verwendet werden sind englisch. Übersetzungen, wie beispielsweise von Namen wie "John Snow" zu "John Schnee" - was übrigens eine klassische "dumme" Übersetzung ist, weil wenn dann bitte beide Teile (Johannes Schnee), oder keinen! - sind oft schlecht, weil darauf geachtet wird den Schreibstil des Autors nicht zu sehr verfälschen. Daraus ergibt sich dann, dass im Vergleich das Deutsche immer irgendwie plump und ungelenk wirkt – es fehlt der Schneid.

Gepaart mit der einfachen Lernkurve und dem runden Klang erzeugt dies dann im allgemeinen die Assoziation, das Deutsch schlechter als Englisch klingt.
Und mit Englisch ist damit amerikanisches Englisch gemeint.

Ich persönlich finde, dass Deutsch besser klingt als amerikanisches Englisch.
Ich meine... in einer durchschnittlichen Ausgabe der Tagesthemen werden mehr verschiedene Wörter benutzt, als die meisten Amerikaner in ihrem Leben lernen. Das ist doch langweilig.

Bei britischem Englisch – recht simpel an der Anzahl und Varietät der Adjektive vom amerikanischen zu Unterscheiden – würde ich das nicht mehr behaupten. Das ist schon eine sehr interessante Sprache. Genau wie Deutsch auch.

SchakKlusoh  28.10.2023, 15:34
Englisch ist weicher und runder im Klang - genau wie Französisch.

Das stimmt für "Gesangswörter". Gutes Englisch kennt auch jede Menge komplizierter Wörter.

Nach der Logik müßten alle japanisch singen, da fast alle japnaischen Wörter nach dem Muster Konsonant-Vokal-Konsonant-Vokal oder Vokal-Konsonant-Vokal gebaut sind.

Hitohira no hanabira ga jurete iru boku tenari de ima

Machigata kotoba ni sonna koto omo itaku wa na-i

https://www.youtube.com/watch?v=vYV-XJdzupY

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DopaminHarp  28.10.2023, 20:14
@SchakKlusoh

Naja... da fehlen aber ja die Faktoren 2 und 3. Also nein.
Sonst würden wir das vermutlich auch machen, denn Japanisch klingt - wie du schon sagst - extrem rund und ist toll für Lyrik.

Mumble-Rap wär dann vermutlich immer auf Russisch XD

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WilliamDeWorde  29.10.2023, 14:13

Englisch ist nicht einfacher zu lernen, allein die Simple- und Continous-Form machen doppelten Aufwand und dann die ganzen Zeitformen, die pingelig genau eingehalten werden müssen, die Reihenfolge der Adjektive, Redewendungen ... Nur paar Vokabeln machen noch keine Sprache. Und lass mal paar Schüler Englischdiktat schreiben! Nur weil es wegen gemeinsamer Wurzeln einige Eselsbrücken zum Deutschen gibt, erscheint Englisch den Deutschen leichter als Russisch z.B.
Es ist die Anziehungskraft von Hollywoodfilmen. Die Typen darin sind cool und sprechen also auch eine coole Sprache, die man nachmacht. Das ist der Grund. Früher in den 1920ern und vorher hat man in die englische Sprache deutsche Wörter übernommen, weil die so einfallsreich und blumig waren und deutscher Gesang populär.

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DopaminHarp  29.10.2023, 23:45
@WilliamDeWorde

Es ist natürlich ein riesiger Unterschied, ob du eine Sprache auf Niveau A1, B1 oder C1 sprichst. Die Grundlagen der englischen Sprache lernen, anwenden und verstehen können ist und bleibt aber sehr simpel. Die Sprache zu meistern ist da etwas anderes.
Im Deutschen hast du übrigens alles, was du aufgezählt hast ebenfalls. Und zwar schlimmer. Und ja, wir haben ebenfalls eine definierte Reihenfolge der Adjektive. Diese ist genausowenig festgehalten, aber wenn du im deutschen "ein rotes, großes, altes Pferd" sagst, denkt ebenfalls jeder "...irgendwas war da falsch".
Die meisten Muttersprachler unterschätzen ganz massiv wie komplex die deutsche Sprache ist.

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