Warum fällt es vielen so schwer, offen und ehrlich miteinander zu reden - gerade bei Meinungsverschiedenheiten?
Solche Meinungsverschiedenheiten führen dann oft zu ernsthafteren Konflikten bis hin zu Kriegen. Es fängt vermutlich meistens damit an, dass man die Meinung des anderen nicht respektiert, gerade weil sie der eigenen Meinung widerspricht, was gelegentlich auch zu Beleidigungen führt. Solche Beleidigungen können sich dann zu ernsthaften Auseinandersetzungen entwickeln bis hin zu Kriegen. Warum fällt es uns allen so schwer, seinem Gegenüber z. B. zu sagen: "Hey, was ist los mit dir, warum ärgerst du mich? Warum können wir uns eigentlich nicht leiden oder haben ein echtes Problem miteinander? Lass uns darüber reden, offen und ehrlich!" So hätten sich selbst Putin und Selensky verhalten und den Krieg verhindern können. Aber schon lange bevor Russland in die Ukraine einmarschierte und nicht erst am Abend oder eine Woche zuvor.
2 Antworten
Erstens: Der Krieg hat ganz andere Hintergründe.
Zweitens: Menschen sind fehlerhaft.
und es tut auch niemanden weh, offener und ehrlicher zu sein.
Der übergroße Egoismus und die gleichzeitige Unfähigkeit verhindern das! Also versuchen viele Menschen durch Lügen und Betrügen sich Vorteile zu verschaffen! Da gibt es halt Menschen, die Anderen nichts gönnen können!
Ich muss nicht die Meinung eines hetzenden, diskriminierenden, ableistischen, rassistischen Menschen respektieren.
Der respektiert nämlich mit seinem Verhalten auch nicht Menschen, die nicht in sein Schema passen.
Viele können ja noch nicht mal sagen, weshalb sie so ätzend drauf sind.
Denn denen fehlt schlichtweg die Fähigkeit der Selbstreflexion.
Wie sollte diese vorhanden sein, da doch Erziehung, diese Fähigkeit im Keim erstickt hat.
Niemand muss was. Du sprichst hier gleich ein Extrembeispiel an. Und selbst hier besteht noch die Möglichkeit auf Abhilfe. Kann nämlich z.b. ein Gottesgläubiger zu einem Atheisten sagen: "Ok, du glaubst nicht an Gott, deine Entscheidung, meine eben nicht. Wozu uns noch in die Haare kriegen?" Lass uns einen Tee miteinander trinken"....Bei verschiedenen Göttern oder Religionen, die gleiche Möglichkeit
Dein Beispiel der Religion zeigt aber, wo in diesem fall das Problem liegt:
Gerade bei Religionen werden die Meinungen den Kindern im frühesten Kindesalter eingetrichtert, ihnen wird Angst gemacht, dass furchtbare Strafen drohen, wenn sie es wagen, eine andere Sichtweise zu haben. Das verhindert ein kritisches Nachdenken, denn bei jeder noch so kleinen Abweichung drohen heftigste Strafen und damit der Einsturz des gesamten Weltbildes.
So vieles wird Kindern von Erwachsenen eingetrichtert: Schlechtes, Gutes, Brauchbares und auch Unnützes. Dir nicht weniger als mir. Doch später entscheiden wir selber, ob etwas für uns schlecht, gut, brauchbar oder unbrauchbar ist. Und nicht immer treffen auch wir dann die richtige Entscheidung. "Nachher ist man immer schlauer", meint ein Sprichwort. Das stimmt auch. Denn vorher kann niemand schlauer sein als nachher.
Doch später entscheiden wir selber, ob etwas für uns schlecht, gut, brauchbar oder unbrauchbar ist.
Das ist ein Traum, eine Fehleinschätzung vieler Menschen! Sicher, es gibt Menschen, die sind dazu in der Lage, die überwiegende Anzahl der Menschen lernt das dazu notwendige unabhängige Denken aber nie im Leben! Und genau da liegt das Problem!
Weißt Du, ich hatte in der Oberstufe einen superduperguten Lehrer in Deutsch und Englisch! Der gab jähtrlich eine Bücherlieste heraus, mit Buchtiteln, die er für lesenswert hielt. Darauf stadn ein scheinbar unscheinbares Büchlein:
Carlos Castaneda: Die Lehren des Don Juan, ein Yaqui-Weg des Wissens
Das Büchlein wurde von völlig verschiedenen Menschen mit völlig unterschiedlichen Interpretationen verstanden. Für die Einen war er ein Drogenpabst, für die Anderen ein Esoteriker. Ich habe ihn völlig anders verstanden, sollte das Büchlein doch auch Einblicke aus Sicht des Ethnologen und Anthropologen Castaneda bieten! Also sah ich darin mehr als die oben genannten Gruppen ohne ähnliche Interpretationen. Und ja, ich wurde von anderen Abiturienten durchaus gefragt, ob es nicht zu weit führen würde, alles zu hinterfragen, ob das nicht verwirrend wäre.....
Und nein, es hat mich tatsächlich nicht verwirrt, und ich bin auch nicht dort verloren gegangen! Aber zusammen mit meinen anderen Interessen war ich in der Lage viele dieser ungeprüften Meinungen und Einstellungen zumindest nach einer kritischen sachlichen Prüfung mit Fakten und Argumenten zu untermauern! Aber ich erleben jeden einzelnen Tag, dass das nur sehr weinige Menwschen getan haben!
Deine obige Behauptung ist meiner nun schon in über 60 Jahren gereiften Erfahrung nicht haltbar! Und trotzdem lerne auch ich immer noch dazu und bin hinterher manchmal tatsächlich schlauer als vorher!
Weisst Du, es gibt Psychiater und Psychotherapeuten, die genau mit solchen Menschen zusammen arbeiten, und sie auf ihre verhärteten falschen Ansichten aufmerksam machen, um sie letztlich von ihrem Irrtum zu überzeugen.
Es gibt nur eine einzige Möglichkeit Zugang zu diesen Menschen zu bekommen:
Sie müssen als Menschen respektiert und geachtet werden, damit es möglich wird, über ihre oft verworrenen Ansichten reden zu können!
denen fehlt schlichtweg die Fähigkeit der Selbstreflexion.
Richtig, denn Selbstreflexion ist etwas, dass jeder Mensch während seiner Erziehung erst mühsam lernen muss. Und diese Eigenschaft ist in unserer Gesellschaft doch wirklich sehr dünn gesäät! Lies einmal ein Buch über Machtspiele oder überhaupt Machtausübung. Da geht es niemals nicht um Richtig oder Falsch, Gut oder Schlecht, sondern immer nur darum, die eigene Meinung durchzusetzen und zu verhindern, dass Andersdenkende überhaupt die gelegenheit bekommen, ihren Verstand einzuschalten! Ist ein verrücktes, leicht zu durchschauendes Spiel, und alle spielen mit, keiner Widerspricht! Manchmal kommt mir die Welt wie ein Irrenhaus vor!
Also noch einmal, die Fähigkeit zur Selbstreflexion wurde nicht erstickt, sondern wurde während der Erziehung (die Du ja eigentlich ablehnst) nicht gelernt und entwickelt.......
Komischerweise sind mir im Laufe meines Lebens so viel erzogene Menschen begegnen, die absolut unfähig zur Selbstreflexion sind.
Da hast Du mit Sicherheit vollkommen recht!
Das Problem aber ist:
Diese Menschen haben am Vorbild der sie erziehenden Eltern halt gelernt, Fehler niemals zuzugeben! Ist halt genau diese
Nichtwidersprechendürfen-Kiste!
Die Hintergründe von Kriegen oft im Prinzip dieselben wie langanhaltende und bösartige Auseinandersetzungen in der Nachbarschaft. Fehlerhaft können Menschen weiterhin bleiben, und es tut auch niemanden weh, offener und ehrlicher zu sein.