Warum denken so viele, dass man die Existenz Gottes nicht beweisen oder widerlegen kann?
Ich bin erst seit Kurzem in diesem Forum, aber es wundert mich, wie oft auf die Frage "Gibt es Gott?" einfach geantwortet wird "Ich glaube (nicht) an Gott, aber man kann es weder beweisen noch widerlegen". Ich studiere zurzeit Philosophie und es gibt ein ganzes Fach (natürliche/philosophische Theologie), das sich mit der Frage, ob Gott existiert und welche Eigenenschaften er hat, rational und ohne Bezug auf einen Glauben auseinandersetzt.
Alle Philosophen und Experten in diesem Feld sind sich einig, dass Argumente/Beweise für oder gegen die Existenz Gottes möglich und sinnvoll sind. Frage ist mehr, ob die Arguemente gültig sind und welche Ansichten man annehmen müsste, um die Beweise nicht anzunehmen. Die Behauptung, man kann es nicht beweisen oder widerlegen, ist also komplett gegen die komplette Tradition unserer westlichen Welt und gegen die Meinung aller Experten auf diesem Gebiet. Warum ist sie trotzdem so verbreitet?
28 Antworten
Das hängt davon ab, wie man "Beweis" definiert. Im engeren Sinn kann man nur in der Mathematik etwas beweisen und mathematisch kann die Existenz Gottes natürlich nicht bewiesen oder widerlegt werden (Kurt Gödel möge mir verzeihen :-).
Es gibt allerdings gute Argumente bzw. Indizien für die Existenz Gottes (im theistischen Sinne).
Es gibt allerdings gute Argumente bzw. Indizien für die Existenz Gottes
Und das wären?
Meiner Meinung nach ist der Glaube eine "Flucht" in eine einfacher gestrickte Welt mit Leitsätzen zu Moral und bestimmten einzuhaltenden Grundregeln. Im Grunde nichts schlechtes. Hier geht es auch nicht darum, zu beweisen, ob es einen Gott gib. Man glaub halt an Ihn, ob er nun existiert oder nicht, spielt keine Rolle.
In der trockenen, wissenschaftlichen Welt ist das natürlich Humbug. Hier muss es entweder Beweise für die Existenz ode zumindest für eine Theorie geben.
Viele Leute nutzen diese Aussage nur als Totschlag-Argument um Diskussionen zu vermeiden und sich nicht näher damit auseinandersetzen zu müssen.
Anders übersetzt, lautet für Aussage also: "Ich glaube/glaube nicht an Gott, also lass mich damit in Ruhe denn ich akzeptiere weder pro noch kontra Argumente."
Gott kann man weder beweisen noch widerlegen. Für mich ist Gott außerhalb unseren physischen Gesetzen und somit nicht an Raum und Zeit gebunden. Aber beweisen kann ich das nicht. Das ist auch nicht meine Aufgabe.
Wenn du beispielsweise zum 'Sinn des Lebens' kommen möchtest, brauchst du dafür auch die Theologie. (Wenn du bezüglich der Philosophie ausgehst) Denn, ohne die Theologie ist es in der Philosophie nicht möglich darauf eine Antwort zu finden.
Philosophen wie Emanuel Kant, Aristoteles ect. gehen immer von einer Eudomia (Glückseligkeit) aus, weshalb man hinsichtlich dessen Theologie mit ins Spiel bringt und somit schon sehr schnell eine logische Erklärung findet.