Warum befand sich Frankreich 1789 in der Krise?

4 Antworten

Die Menschen im damaligen Frankreich wehrten sich gegen schlechte Lebensbedingungen. Die Ernte war katastrophal gewesen und sie hatten wenig zu essen. Der Staat war stark verschuldet und der König verlangte hohe Steuern.
Frankreich war im 18. Jahrhundert eine Ständegesellschaft. Zu den ersten beiden Ständen gehörten der Adel und die Geistlichen. Die einfachen Menschen, also das Volk, gehörten dem dritten Stand an. Dieser hatte kaum Rechte oder Möglichkeiten, trotzdem aber sehr viele und harte Pflichten. Deswegen litt das Volk auch am meisten unter den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen im damaligen Frankreich.
Das Volk wollte das Ständesystem zugunsten einer demokratischen Gesellschaftsform abschaffen. Es erhoffte sich dadurch mehr Rechte, also auch Mitspracherecht in politischen Entscheidungen. Das lag natürlich nicht im Interesse des Königs, der nichts von seiner Macht hergeben wollte.
Als die Forderungen nach Reformen immer lauter wurden, tat der König so, als ob er dem Volk mehr Rechte zugestehen würde. Das war jedoch ein Trick. Denn gleichzeitig hatte er seine Truppen zu sich nach Paris gerufen, um seine Macht notfalls mit Waffengewalt verteidigen zu können.
Die Menschen waren wütend. Sie merkten, dass es dem König nicht um ihr Wohl ging. Er wollte nur seine Macht und sein luxuriöses Leben erhalten. Der Zeitpunkt war gekommen: Das Volk ließ sich nicht länger für dumm verkaufen. Es lehnte sich gegen Ludwig auf und stürmte das Staatsgefängnis, die Bastille.
Obwohl am 17. Juli nur sieben Menschen inhaftiert waren, hatte dieser revolutionäre Akt weitreichende Folgen: Es brach ein Bürgerkrieg aus, in dem auch der König ermordet wurde. Die Kämpfe breiteten sich bald auf ganz Europa aus.

https://www.tessloff.com/was-ist-was/geschichte/europa/wie-kam-es-zur-franzoesischen-revolution.html

Die wirtschaftlichen Ursachen der Revolution sind eng mit den gesellschaftlichen bzw. demographischen Ursachen verbunden. Als im Jahre 1789 mit dem Sturm auf die Bastille die Revolution ausbrach, geschah dies zwar nicht in dem wirtschaftlich am weitesten entwickelten Land dieser Zeit (das wäre England gewesen, das schon die Anfänge der industriellen Revolution hinter sich gebracht hatte), aber auch nicht in einem wirtschaftlich zurückgebliebenen oder vielleicht sogar darniederliegenden Land. Eigentlich hatte Frankreich im Verlauf des 18. Jahrhunderts einen ganz normalen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt.
So wie einige andere Länder Europas geriet auch Frankreich in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts in eine schwere Wirtschaftskrise. Das Land gab für Kriegsaktivitäten mehr Geld aus, als es durch Zinsen oder Steuern einnahm, und so steuerte Frankreich einem nahezu unaufhaltbaren finanziellen Bankrott zu. Dazu kamen schwere Unwetter, und als Folge mehrere aufeinanderfolgende Missernten. Der dadurch entstandene Getreidemangel führte zu einer rasanten Verteuerung der Lebensmittel (Brot).
Doch Missernten hatte es auch früher schon gegeben, sodass die Teuerung alleine, als Erklärung für den Ausbruch der Revolution keinesfalls ausreicht. Entscheidend für den Ausbruch der Revolution war vielmehr der Zustand des Staatsapparates unter der Herrschaft von König Ludwig XVI. Die finanzielle Notlage Frankreichs war schon länger vorhersehbar gewesen, und spätestens seit dem Engagement im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg war sie unabwendbar. Der absolutistisch geführte Staat hätte eine starke Herrscherpersönlichkeit benötigt, um die Krise vielleicht noch einmal abzuwenden. Aber Ludwig XVI. war alles andere als eine große königliche Erscheinung.
So blieb nur der Ausweg einer Veränderung des Steuersystems, vor allem in Form einer gerechteren Steuererhebung (da die Steuerpflicht bislang nur für die angehörigen des Dritten Standes galt). An einer solchen Veränderung scheiterten zuvor schon Turgot (von 1774-1776 "Finanzminister") und Necker (1776-1781). Nun war es Calonne, der einer vom König einberufenen Notabelnversammlung ein Bündel an Reformvorhaben unterbreitete. Um die Staatskasse zu retten schlug er eine neue Steuer vor, die von allen Untertanen, also auch Adel und Klerus, proportional zu den Erträgen der Ernte entrichtet werden sollte. Doch die Notabeln gaben diesen Reformvorschlägen einen Korb, weil sie deren logische Konsequenz, die Beseitigung der ständischen Autonomie, erkannten.
Somit war Calonne mit seiner Strategie gescheitert. Obwohl er der Öffentlichkeit mit allen Mitteln zeigen wollte, dass die Notabeln egoistische Standesvertreter waren, ohne jegliche Rücksicht auf die breite Masse der Bevölkerung, musste auch er sein Amt vorzeitig räumen, da die Öffentlichkeit in den Reformplänen Calonnes nur einen Vorwand für höhere Steuern sah. Seinem Nachfolger, Brienne, wurde ebenfalls die Zustimmung verweigert, da er dieselbe Idee wie sein Vorgänger vertrat.
Zur finaziellen Krise Frankreichs kam dann noch die ökonomische, welche in ihrem Ausmaß jene der siebziger Jahre noch übertraf. Ausgelöst wurde sie, wie schon seit vielen Jahrhunderten davor, von einer schlechten Ernte. Starke Regenfälle sowie daraus resultierende Überschwemmungen im Jahre 1787 und eine große Dürre mit dem Hagelschlag vom 13. Juli 1788 folgten aufeinander. Die Ernte von 1788 fiel katastrophal aus, was zu einem eklatanten Anstieg der Getreidepreise führte. Der Lohn reichte nur noch für die notwendigsten Lebensmittel (siehe auch demographische Ursachen), was wiederum die Absatzmöglichkeiten der Gewerbe schwächte. Arbeitslosigkeit, Brotrevolten und Gewaltakte waren die Folge. Die Forderungen nach Gleichheit erhielten neue Nahrung. Im August 1788 gab König Ludwig XVI. den Forderungen der Parlamente und der Öffentlichkeit nach und berief die Generalstände, erstmals seit 1614, ein.
Mit der Einberufung der Generalstände wollte der König noch einmal das Blatt wenden. Er versuchte zunächst eine neue Grundsteuer mit Hilfe des Dritten Standes gegen die Privilegierten durchzusetzten, und danach die Ständevertretung wieder aufzulösen. Sein Plan wurde von beiden Seiten durchschaut, denn die Steuer ließen sich die Privilegierten nicht gefallen, gegen die Auflösung wehrte sich der Dritte Stand. So kam es zu einem Bündnis von zwei entgegengesetzten Interessensgruppen, welche zwar in der Lage waren, den Absolutismus zu stürzen, nicht aber eine neue Gesellschaft aufzubauen.

https://www.univie.ac.at/igl.geschichte/europa/FR/Hessenberger/Seite3.htm

https://www.youtube.com/watch?v=TzwQVtzxGto


mervex184 
Fragesteller
 26.05.2022, 20:13

Vielen Dank

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Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 ist damals die französische Revolution ausgebrochen. Die Menschen haben sich gegen die furchtbaren Lebenszustände gewehrt (die Armen leideten Hunger und die Reichen lebten im Überfluss).

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin geschichtsinteressiert.

mervex184 
Fragesteller
 26.05.2022, 20:14

Danke sehr

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Albrecht  26.05.2022, 20:40

Der Beginn der Französischen Revolution (1789 – 1799), das Ereignis, bei dem es sich um die erste wirklich revolutionäre Tat handelt, ist die Erklärung der Abgeordneten des Dritten Standes (Tiers état) in den Generalständen (États généraux) zur Nationalversammlung (Assemblée nationale) am 17. Juni 1789.

Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 geschah später.

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Das war die Zeit von Ludwig den XVI, dieser hatte prassende Vorgänger gehabt und das Pech von zwei Missernten. Und das brachte Frankreich eine Hungersnot und auf die Barrikaden. Ludwig XVI und auch seine Frau Antoinette, liessen ihr Leben unter der Guillotine.

https://www.planet-wissen.de/geschichte/neuzeit/die_franzoesische_revolution/franzoesische-revolution-portrait-100.html