Waren Satzzeichen im griechischen Urtext des NT?

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Schrieben die Autoren ohne Punkt, Komma und Fragezeichen? Ohne Interpunktionen?

Ja.

Wie nur ein einziges Komma die Christenheit spaltet und dadurch Denominationen entstehen.
Lukas 23,43

Nicht das Komma spaltet. In diesem Fall ist es so, dass es Denominationen gibt, die einen bestimmten Punkt anders sehen und nur aufgrund dessen diese Stelle anders übersetzen. Die Lösung liegt aber im Kontext:

  • Würde Jesus sagen "Ich sage dir heute:" wäre eine angemessene Reaktion des Schächers: willst du mich verarschen? Wir werden gerade hingerichtet, wann willst du mir das denn sonst noch sagen außer heute?
  • Die Vorstellung des Lukas vom Paradies unterscheidet sich zB von der des Paulus, der es im 3.Himmel verortet (2Kor 2,2-4). Die Vorstellung des Lk vom Paradies dagegen ist eher so wie das, was wir heute als "Abrahams Schoß" kennen. Im Hades (Totenreich) ist eine große Kluft (Lk 16,26), die die Gerechten von den Verdammten trennt, und der eine Teil ist das lukanische Paradies. Beide Varianten (Lukas und Paulus) finden sich auch in frühjüdischen apokalyptischen Schriften.

Nach meiner persönlichen Meinung und Überzeugung spielt es aber keine Rolle, ob diese Bemerkung Jesu für den „heutigen“ Tag oder für den „Sankt-Nimmerleins-Tag“ zutreffen würde.

Denn wenn man gestorben ist, spielt Zeit überhaupt gar keine Rolle mehr. Hier, wenn wir auf der Erde leben, sind wir eingesperrt im „Raumzeit -Gefängnis“. Dieses Raumzeit-Gefängnis hat aber mit dem Tod ein absolutes Ende. Aus diesem Grund spielt dieser Aspekt keine Rolle.

stine2412  21.05.2021, 11:13

Aber die Christenheit versteht es so, dass der Verbrecher und Jesus noch " heute" , also am gleichen Tag im Paradies sein werden. Sie glauben ja auch, dass ihre Seele beim Tod sofort in den Himmel aufsteigt. Wo steht das in der Bibel?

Ich habe den Eindruck, je verwirrender desto besser! Dabei klären schon ein paar Bibelstellen auf: Römer 6: 7 und 23.

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Den Urtext kennt man nicht. Was wir haben sind Grundtexte, die aus den vorhandenen Abschriften und Überbleibseln und Funden kombiniert und zusammengestellt wurden

Viele Texte waren in Großbuchstaben geschrieben.

Komma kannte man nicht.

Die Buchstaben hatten keine Abstände.

Tommyleinchen59  27.01.2021, 10:19
Den Urtext kennt man nicht. 

Doch, den kennt man. Einige Übersetzungen sind direkt aus dem Urtext übersetzt, wie z.B. Schlachter, Elberfelder und Konkordante. Letztere sogar in gleicher Reihenfolge mit Betonung!

Luther dagegen übersetzte die ihm vorliegende Lateinische Version.

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Das Neue Testament wurde in griechischer Umgangssprache verfasst (Koine). Man hat fortlaufend geschrieben ("scriptio continua"), also ohne Abstände zwischen den Wörtern und Sätzen zu lassen und es wurden auch keine Satzzeichen gesetzt.

(Quelle: Deutsche Bibelgesellschaft)

Da gibt es noch mehr Stellen in der Bibel, wo die Frage nach den Satzzeichen enorme Relevanz hat. Wenn Paulus schreibt: Lehrt uns nicht die Natur, dass es dem Mann zu Ehren ist, das Haupthaar kurz zu tragen?
Es gibt im Altgriechisch kein Fragezeichen. Insofern kann das genauso heißen: Die Natur lehrt uns nicht, dass...
Diese Aussage würde auch mehr Sinn machen. Denn ich frage mich wirklich, wo die Natur uns das lehren sollte.

HeinrichReising 
Fragesteller
 27.01.2021, 11:02

Ausserdem ist das nur das Wort des Paulus und nicht das Wort Jesu.

Männer dürfen lange Haare tragen.

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