War es Privatpersonen in der DDR möglich, den Kleinbus BARKAS zu kaufen (z.B. kinderreiche Familien), oder mußte man hierfür einen eigenen Betrieb nachweisen?

4 Antworten

Salue

Mein Bekannter hatte eine private MZ-Werkstatt. Als privater Betrieb durfte er einen bestimmten Umsatz nicht überschreiten und nicht mehr als 2 Angestellte haben.

Er stellte den Antrag für den Kauf eines Barkas zum Transport von Motorrädern. Das wurde nicht bewilligt. Nur staatliche Betriebe und linientreue (Parteimitgliedschaft) Grossfamilien konnten einen Barkas bestellen. Er hat seine Motorräder weiterhin mit dem Trabi mit Anhänger transportiert.

Ich habe mir vor Jahren einen Barkas in der Schweiz gegönnt. Unten ein Barkas-Treffen in der Schweiz. Es kamen alle. Es gab nur zwei.

Tellensohn

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 - (Europa, Berlin, DDR)
Parralelwelt 
Fragesteller
 12.04.2024, 20:08

haha cool :)

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treppensteiger  12.04.2024, 21:11

Wieso nur mehr 2 Barkas? Wenn ich den Feuerwehr B1000 so sehe, gibt es da nicht noch viel mehr davon?

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Tellensohn  13.04.2024, 12:03
@treppensteiger

Bevorf ich meinen aus Ostdeutschland importiert habe, gab es nur einen Barkas in der Schweiz. Der Barkas wurde, im Gegensatz zum Trabi, nie offiziell in der Schweiz verkauft. Er war an Oldtimertreffen ein echter Hingucker (und "Hinhörer").

Tellensohn

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treppensteiger  13.04.2024, 20:41
@Tellensohn

Ach so, in der Schweiz. Interessant übrigens, es wurde vor 89 viel DDR-Ware in die Niederlande exportiert. Da gibt es den NL-Kinderfilm "Lepel" aus den späten 90-ern, dort ist das gut erkennbar.

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Von Experte Udavu bestätigt

Privatpersonen konnten in Ausnahmefällen (theoretisch) einen Barkas kaufen, wenn sie einen nachweisbaren Bedarf für das Fahrzeug hatten. Dies galt insbesondere für kinderreiche Familien mit mindestens acht Kindern oder Inhaber von größeren privaten Gewerbebetrieben. Allerdings wurden den Leuten eine Menge Steine in den Weg gelegt und wenn ein Familie tatsächlich acht Kinder hatte, dann dauerte die Wartezeit so lange, dass auch das jüngste Kind bereits längst erwachsen war, wenn das Auto geliefert wurde. Der Grund mit den acht Kindern fiel also IMMER weg, weil es einfach zu lange dauerte. Die Inhaber einer Firma konnten zwar darauf hoffen, tatsächlich mal so ein Auto zu fahren. Aber weil die ja HEUTE einen Transporter brauchten und nicht erst in 16 Jahren, haben die sich meistens einen Gebrauchten geholt.

Man konnte ihn sich für Westgeld, im "Genex-Katalog", von zahlungskräftigen Westverwandten kaufen lassen. Ansonsten hab ich solche Teile damals als Kind nicht in Privatbesitz gesehen.

Mein Vater war Kraftfahrer. Der fuhr den manchmal im Betrieb.

Ich kenne keinen, der den privat gefahren hat.