War das früher mit den Klimaaktivisten auch so schlimm?

12 Antworten

Da ging es zwar nicht um das Klima im engeren Sinn, aber man hat sich regelrechte Schlachten mit der Polizei geliefert, beispielsweise in Wackersdorf beim Kampf gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage (WAA), die ein Herzensprojekt für den bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß war.

Da ging es nicht mit Kleber zur Sache, sondern mit Steinen - und auf der anderen Seite mit Tränengas, Kotzgas und Wasserwerfern samt heftigen Prügeln.

Das, was sich heute auf Autobahnzufahrten abspielt, ist dagegen Pillepalle.

In Sachen Umweltschutz, haben Aktivisten von Greenpeace und Robin Wood, auch schon mal Kraftwerksschornsteine erklommen, um den Betrieb lahmzulegen.

Der Unterschied liegt darin, dass die Aktionen gegen bestimmte Dinge und Anlagen gerichtet waren und nicht einfache Bürger mutwillig behindert wurden. Bei den vielen Demonstrationen, die es in den Achtzigerjahren aber gab, standen sie auch im Stau.

Nein, allerdings schließt sich das Zeitfenster, dass wir noch etwas unternehmen können.

Ich finde die Motive der Aktivisten ehrenwert. Einige Aktionen sind allerdings grenzwertig.

Nein, früher hatten die noch Ahnung von dem was die tun... heute tun viele so als wenn sie sich für das Thema interessieren und machen da mit weil es klicks in Social Media gibt und Schlagzeilen auf Nachrichtenportalen. Wenn man die leute dann fragt wofür oder wogegen und warum, kommt bei vielen nicht viel raus.

Demonstrieren darf jede rund das ist richtig und wichtig. Aber zum Beispiel die "Abteilung" derer, die sich auf Strassen kleben, sind einfach nur nervig. Wenn man ein Thema rüberbringen möchte und die Wichtigkeit unterstreichen möchte, geht das mit Nötigung und Straftaten???

Hab das Gefühl, früher waren "die" kreativer...

Warum sitzen nur 10 Leute eine Gruppe vor ein Kraftwerkstor? Warum nicht 1000? Wegen Schlechtwetter?

Warum gibt es in manchen Gruppierungen leute die alles Mitfilmen und die "Gegner" und die Polizei als minderbemittelte Gewalttäter darstellen wollen mit mgeschnittenen Videos und aus dem Zusammenhang gerissen?

Was meinst du mit 'früher'?

Erst in den Siebzigern fanden Wissenschaftler heraus, dass sich die globale Temperatur aufgrund der Spurengasenission der Menschen erhöht. In den Neunzigern gab es die ersten internationalen Klimakonferenzen, das Thema war damals noch kein Politikum, sowohl in den Staaten als auch in Europa unterstützen Parteien aller Coleur die Klimaschutzbewegung. Die Grünen stachen etwas heraus aber das war in erster Linie eine Anti-Atomkraftbewegung (und Abrüstung). Erst in den 2000- bis Zehnerjahren erfuhren wir vom starken Rückgang der Biodiversität, dem Massensterben. Vielleicht erinnerst du dich, es fing mit den Nachrichten über Bienenschwund an.

Also, es handelt sich um eine relativ neue Erkenntnis, dessen Umfang und Bedeutung für die Menschheit erst langsam klar wird, von daher können Menschen früher nicht so "schlimm" (was auch immer das in diesen Zusammenhang bedeuten soll) darauf reagiert haben.

Zuerst stand der Staat im Mittelpunkt des Interesses. Da wurde dann heftig gebombt , geschossen und entführt. Nicht nur bei uns. Das war in vielen Teilen Europas so.

Dann kamen mal die Atomwaffen, die man in Deutschland stationieren wollte.

Dann kamen die Atomkraftwerke. Da gab es richtig große Schlachten zwischen Demonstranten und Protestierern.

Dann kam der Wald, wegen seiner Übersäuerung. Das lief aber ruhiger ab.

Dann fingen schon die Braunkohleproteste an.
Und jetzt dann das Klima.