Wann ist ein Stoff sauer, wann alkalisch?

5 Antworten

Ich glaube, Du verwechselst oder vermischt da zwei Dinge.

Ein Stoff kann eine Säure oder Base sein. Er ist Säure, wenn er H⁺ abgeben kann, und Base, wenn er H⁺ aufnehmen kann. Er kann auch beides oder keines sein.

Das kann man auch quantifizieren: Die  Neigung eines Stoffes, H⁺ ab­zu­geben, wird mit der Säure­konstante Kₐ bzw. pKₐ=−log₁₀(Kₐ) be­schrie­ben. Ist Kₐ groß (>0), dann ist pKₐ negativ, und die Säure ist stark. Schwache Säuren haben positive pKₐ-Werte, und manche Säuren (z.B. CH₄) sind so schwach, daß sie unter fast allen praktischen Bedin­gungen keine Säure­reaktionen eingehen können.

Die Stärke einer Base gibt man über eine Basenkonstante an, oder oft auch über die Säure­konstante der konjugierten Säure. Da das genau spiegel­bild­lich wie bei Säuren funktioniert, lasse ich die Basen ab sofort weg („eine Base ist eine Säure von hinten gesehen“).

In Wasser ist der Bereich der möglichen pKₐ-Werte auf den Bereich zwischen ≈0 und ≈14 beschränkt; Säuren mit pKₐ<0 können in Wasser gar nicht vor­kom­men (statt­dessen liegen sie als Base vor: z.B. HCl als Cl⁻-Ion). Umgekehrt können Säuren mit pKₐ>14 nicht mehr als Säuren mit dem Wasser reagieren, und ihre Basenform kann in Wasser nicht vorkommen (z.B. ist Alkohol C₂H₅OH eine so schwache Säure, daß er in Wasser gar nicht sauer reagiert, und sein Anion C₂H₅O⁻ kann in wäßriger Lösung nicht existieren).

Zusammenfassung 1: Wie sauer oder basisch ein Stoff ist, gibt man mit Kₐ bzw. pKₐ an. Manche Säuren sind so schwach, daß sie praktisch keine mehr sind.

Vom pH war hier nie die Rede, denn der bezieht sich immer auf wäßrige Lösungen, niemals Reinstoffe (außer H₂O). Eine Lösung einer Säure in Wasser reagiert sauer, aber der pH hängt nicht nur vom pKₐ-Wert ab, sondern auch von der Konzentration. Du kannst also nicht fragen, was der pH-Wert von Schwefelsäure ist, wenn Du Dich nicht auf eine bestimmte Konzentration festlegen willst.

Welchen pH-Wert eine bestimmte Lösung von einer oder mehreren Säuren oder Basen in Wasser ist, kann man mit dem Massen­wirkungs­gesetz aus­rechnen. Eine einmolare Lösung von HCl, H₃PO₄, Zitronen­säure, Essig­säure, Blau­­säure oder H₂O₂ hat einen pH von 0, 1.09, 1.55,  2.37, 4.61, 5.87. Für 0.1 mol/l wären die Zahlen 1, 1.63, 2.06, 2.87, 5.10, 6.36.

Zusammenfassung 2: Der pH bezieht sich immer auf wäßrige Lösungen, die eine beliebige Menge verschiedener Säuren und Basen enthalten.  Er ist daher keine Stoffkonstante.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Ein Stoff ist sauer, wenn er beim Kontakt mit anderen Stoffen deprotoniert, also ein Proton abgibt.
Wenn ein Stoff Protonen aufnimmt, ist er basisch.

Deshalb nennt man Säuren Protonendonatoren und Basen Protonenakzeptoren.

Ich denke man kann das nur am ph wert wissenachaftlich messen. Sonst vllt der geschmack

Laut Brönsteds Säure-Base Definition sind Säuren Protonendonatoren und Basen Protonenakzeptoren.

Klingt nach dummer Frage. Ist aber schlau. Neben dem Ph wert gibt es noch eine zweite größe die nicht nur die Zahl der H plus Ionen angibt sondern auch wie leicht diese abgeben werde. Ph 1 mit Essigsäure ist viel weniger schlimm als Ph 1 mit Salpetersäure. Hab aber leider vergessen wie die Größe heißt.