Vorstoß bei der Renten mit 72. Findet ihr das auch richtig wegen der demografischen Entwicklung?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Find ich schlecht 71%
Find ich gut 29%

15 Antworten

Finde ich weder gut noch schlecht.

Es muss an den Stellschrauben der Rentenpolitik gedreht werden. Eine Maßnahme ist die Anhebung des Renteneintrittsalters. Weitere Maßnahmen können die Senkungen des Rentenniveaus oder Anhebung der Rentenversicherungsbeiträge sein. Eine weitere sinnvolle Maßnahme ist es den Renteneintritt flexibler zu gestaltet. So können angehende Rentner/innen langsam aus der Arbeitswelt ausscheiden.

Fakt ist jedenfalls, dass die Menschen immer länger leben und somit länger Renten beziehen, wenn man das Eintrittsalter nicht anpasst.

Eine direkte Anhebung auf 72 Jahre finde ich zu heftig.

Ich plädiere dafür, dass alle Stellschrauben ein wenig weiter gedreht werden und zusätzliche Maßnahmen, wie bspw. die Aktienrente in Angriff genommen werden.

Ansonsten kollabiert das System in Kürze.

emesvau

RedPanther  16.04.2024, 13:17
Eine direkte Anhebung auf 72 Jahre finde ich zu heftig.

Ist ja auch nicht geplant.

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emesvau  16.04.2024, 13:19
@RedPanther

Dann ist ja allet im Lot. Aber das Rentenpaket II ist in der bisherigen Form wirklich ein Schlag ins Gesicht von jedem unter 50.

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RedPanther  16.04.2024, 13:31
@emesvau
Dann ist ja allet im Lot.

Kann ich nicht behaupten. Das System krankt und wir brauchen Lösungen.

Und da ist es nicht zielführend, wenn gesunde und voll arbeitsfähige Leute sich freuen, dass jetzt ihre Europa-Reisen mit dem Wohnmobil vom Staat finanziert werden.

In meinen Augen sollten wir weg von einem starren Renteneintrittsalter und dieses komplett flexibilisieren. Dass jeder eben dann in Rente geht, wenn er wegen Alters- und Verschleißerscheinungen unverschuldet arbeitsunfähig wird.

Aber das Rentenpaket II ist in der bisherigen Form wirklich ein Schlag ins Gesicht von jedem unter 50.

Jup, das ist so ein richtiges "und nach mir die Sintflut" Programm.

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Find ich schlecht

da freuen sich die ganzen Handwerker, Straßenarbeiter und sonstige die täglich einen Knochenjob machen.
Selbst Kollege geht langsam auf dem Zahnfleisch als Autolackierer und der ist jetzt knapp 60.

RedPanther  16.04.2024, 13:16

Die Frage ist: Warum müssen denn Leute bis 60 in solchen Knochenjobs arbeiten? Warum gibts keine Möglichkeiten, rechtzeitig (z.B. mit 45-50) umzuschulen, ohne dabei arm zu werden?

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RedPanther  16.04.2024, 13:19
@iQhaenschenkl

Na anscheinend werden Leute daran gehindert. Sonst würden sie es machen, statt sich kaputt zu schinden.

Ich glaube keine Sekunde lang, dass sich jemand bewusst aussucht, mit 60 körperlich kaputt zu sein, wenn er ne gangbare Alternative hat.

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Katastrophenfee  16.04.2024, 13:20
@RedPanther

Naja eine Ausbildung ab nem gewissen Alter find ich schon derb, viele lieben auch einfach ihren eigentlichen Job.

Viel schlimmer finde ich das man scheinbar nicht wirklich was dafür tun will um es jüngeren Leuten schmackhafter zu machen Arbeiten zu gehen, sagt ja niemand das die ein Kilo Zucker in den Hintern geblasen bekommen müssen, nur warum sollen es immer die Alten sein die schon genug Arbeitszeit auf dem Tacho haben und wie oben bereits erwähnt auf dem Zahnfleisch kriechen?

Erinnert mich an eine Unterhaltung die ich mit meinem älteren Sohn (17) gehabt habe, da wollen die meisten direkt ins Bürgergeld rein und sind da richtig stolz drauf, andere wollen lieber Influenza (bewusst falsch geschrieben) werden.

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RedPanther  16.04.2024, 13:46
@Katastrophenfee
Viel schlimmer finde ich das man scheinbar nicht wirklich was dafür tun will um es jüngeren Leuten schmackhafter zu machen Arbeiten zu gehen

Einiges davon entzieht sich der Politik. Ich kenne einen Handwerksmeister, der sich wundert warum keiner ne Ausbildung bei ihm machen will. Tja, das letzte Mal als einer gesagt hat "ich habe diese Woche schon 5 Tage je 10 h gearbeitet, ich werde sicher nicht spontan noch am morgigen Samstag kommen" hat er ihn mit "Lehrjahre sind keine Herrenjahre!" angebrüllt. War in den 2010ern.

Der Azubi hat sich was anderes gesucht und natürlich seinen Kumpels erzählt, wie sich eine Ausbildung in dem Betrieb anfühlt.

da wollen die meisten direkt ins Bürgergeld rein und sind da richtig stolz drauf, andere wollen lieber Influenza (bewusst falsch geschrieben) werden.

Ganz nüchtern betrachtet habe ich vollstes Verständnis, wenn sich jemand die Gehälter in manchen Berufen anschaut, nachrechnet was die Miete einer Wohnung kostet, was er sich vom Rest leisten kann und feststellt, dass er mit Bürgergeld nicht so viel schlechter dasteht, dafür aber viel mehr Freizeit und keinen Stress mit übellaunigen Vorgesetzten hat.

Das ist kein Problem zu hoher Sozialleistungen, sondern ein Problem zu geringer Gehälter und zu hoher Lebenshaltungskosten.

Influencer ist in meinen Augen ein valider Beruf, wenn es funktioniert. Es ist halt nicht mehr 1980. Wenn es also ein junger Mensch probieren will, soll er das in meinen Augen tun. Wenn er die ersten Schritte noch während der Schulzeit macht und dann nochmal in sich geht, wie gut es bisher geklappt hat, geht dafür nichtmal Lebenszeit drauf.

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Ich finde es weder schlecht noch gut!

Es ist einfach notwendig, um die Renten zu finanzieren. Woher soll das Geld kommen, wenn nicht aus irgendwelchen Einsparungen. Zudem sind ja die Lebenserwartungen drastisch gestiegen.

Deutschland ist kein kapitalistischer Staat, sondern ein Staat mit Sozialer Marktwirtschaft. Eben deshalb haben wir ja diese Sozialversicherungen. In einem kapitalistischen Staat müsste sich jeder selbst um seine Altersversorgung kümmern und nicht nur das!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktiver Politiker und Berufspolitiker
Find ich gut
Die Rente mit 72 soll kommen.

Das ist schlichtweg falsch.

Korrekt ist: Es gibt einen Vorschlag von einzelnen Politikern aus der Regierungskoalition, die einen späteren Renteneintritt (bis 72) ermöglichen soll.

Das wird so nicht allgemein von der Regierung vertreten, das ist kein Gesetzentwurf und erst recht hat noch niemand darüber entschieden.

Deutschland ist ein kapitalistischer Staat bei dem es um Arbeit und Geld geht

Auch das ist hart verzerrt. Geld ist nunmal das universelle Tauschmittel unserer Zivilisation und wenn man welches davon verteilen will, muss man es auch irgendwoher bekommen. Das gilt genauso für jeden anderen Staat unabhängig vom Wirtschaftsmodell.

Findet ihr das auch richtig wegen der demografischen Entwicklung?

Ja! Es ist auf Dauer nicht finanzierbar, immer mehr Menschen über einen immer längeren Zeitraum eine Rente zu bezahlen.

Es scheinen leider viele Menschen zu vergessen, dass die Rente eine staatliche Absicherung bei altersbedingter Arbeitsunfähigkeit ist. Das ist keine freundlicherweise zur Verfügung gestellte Urlaubskasse!

Ich sehe dementsprechend keinen Grund, weshalb Leute in Rente gehen sollten, die noch gut arbeiten könnten. Wer arbeitsfähig ist und nicht mehr arbeiten will, ist in meinen Augen aus freien Stücken arbeitslos und bekommt Grundsicherung. Völlig unabhängig vom Alter.

Wir sollten mehr darüber reden, warum Leute unter Arbeitsbedingungen arbeiten müssen, mit denen sie schon im Alter von 55 Jahren halb verkrüppelt sind. Und ob ein Maurer wirklich bis 60 auf dem Bau arbeiten muss oder ob es nicht sinnvoller ist, wenn er mit 50 auf einen körperlich weniger anspruchsvollen Beruf umschult (mit entsprechender Unterstützung für die Dauer der Umschulung).

Find ich schlecht

Das geht nur bei bestimmten Branchen.