Vorstellungsgespräch Minijob?

1 Antwort

Als ich mal ein Vorstellungsgespräch für einen Minijob (Supermarktregale einräumen) hatte, lief das ungefähr so:

Ich habe mich mit dem Teamleiter getroffen und wir haben besprochen, welche Tage mir zum Arbeiten am besten passen. Ein paar Tage später habe ich angefangen.

Bei Minijobs handelt es sich idR ja nur um eine vorübergehende Beschäftigung. Meist wird einfach nur geschaut, ob Du "vernünftig" bist, besonders, wenn die Tätigkeit in Zusammenhang mit Kundenkontakt steht.

Wie das Vorstellungsgespräch verläuft, hängt wahrscheinlich auch von der Anzahl der Bewerber und den zu besetzenden Stellen ab. Gibt es mehr Bewerber als Plätze, sucht sich der Arbeitgeber die Person(en) heraus, die am besten ins Team passen!

VG :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MoBoH  02.02.2024, 22:28

Kannst du etwas von deiner Zeit als Aushilfe teilen? War es schwer reinzukommen? Anstrengend? Was hast du nützliches gelernt?

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WolfishChaos  03.02.2024, 21:19
@MoBoH

Ist ganz unterschiedlich von dem Arbeitsfeld, wie oft man eingesetzt wird, wie die Kollegen sind und wie viel Eigenengagement man mitbringt.

Grundsätzlich habe ich mich immer ganz gut reingefunden. Als Aushilfe war ich mittlerweile in unterschiedlichen Feldern tätig.

So habe ich neben dem Regaleeinräumen im Supermärkten auch zeitweise an der Kasse geholfen und war in der Gebäudereinigung tätig, teilweise neben meinem Hauptjob.

Gerade im Supermarkt wurde immer viel auf Hilfspersonal gesetzt, welches zumeist aus gerade so volljährigen Schülern bestand, welche oft ihre ersten Erfahrungen im Berufsleben sammelten. Leider hatten diese häufig keine Lust oder Motivation sich wirklich mit der Arbeit auseinandersetzen und immer nur gerade so das nötigste getan.

Beispielsweise galt an der Kasse, dass man, wenn man gerade etwas Zeit hat und vor der Übergabe an den nächsten Kollegen das Kassenband reinigt. Dagegen haben sich manche Kollegen tatsächlich richtig geweigert. Oder auch mal die "Quengelware" im Kassenbereich auffüllt, wenn man dazu Zeit hat. Gefühlt habe ich das häufig alleine gemacht, während andere lieber Kaffee trinken oder rauchen gegangen sind.. Aus diesem Grund habe ich mir dann auch einen anderen Nebenjob gesucht. Wobei ich denke, dass es durchaus Märkte mit gutem Arbeitsklima gibt.

In der Reinigung hat es mir wirklich deutlich besser gefallen. Man wird eingearbeitet, also was in welchen Intervallen und womit gereinigt wird. Danach betreut man normalerweise einen Bereich alleine. Zwar hatte ich auch da Kollegen, die regelmäßig 1-2x pro Woche gefehlt haben, und wenn man in deren Bereich eine Vertretung gemacht hat, hat man echt die Hände über den Kopf zusammengeschlagen wieso sich da noch niemand beschwert hat.

Problem dort war aber auch, dass viele Hilfsarbeiter eingestellt wurden, die weder Deutsch noch Englisch gesprochen haben. Also, die Vorgesetzten konnten wirklich nicht mit den Personen reden. Maximal über Google Translator, das war Katastrophe. So kann man ja auch niemanden vernünftig einarbeiten.

Aber irgendwann wurde ich in einen anderen Bereich versetzt, wo ein gutes Miteinander herrschte. Da klappt es mit der Absprache gut und man hilft sich auch mal gegenseitig, wenn jemand eher fertig ist.

Während meiner Schulzeit hat eine Klassenkameradin in einer Pizzeria gejobbt und war dort auch sehr zufrieden. Mehr kann ich dazu aber nicht sagen.

Mittlerweile habe ich einen Vollzeitjob und bin wirklich froh darüber. Sich auf mehrere Arbeitsumgebungen konzentrieren zu müssen und alle Aufgaben im Hinterkopf zu behalten kann wirklich anstrengend sein.

Wenn man aber beispielsweise einen Hilfsjon ausübt, weil man noch Schüler, Student oder Azubi ist, ist es wichtig, dass der Arbeitgeber einem dort eine gewisse Rücksichtnahme entgegen bringt.

Beispielsweise wurde eine Stundenten-Kollegin als ich im Supermarkt gearbeitet habe einfach zu einer Zeit eingeplant, zu der sie extra angegeben hatte, dass sie ein Pflicjtpraktikum hat und musste sich dann auch noch selbst um eine Vertretung für ihre Einsatzplanung kümmern.

In der Gebäudereinigung hatte ich ebenfalls einen Kollegen, der noch am studieren war. Da ist es aber ohnehin meist einfach durch die Arbeitszeiten (4:30-8:30) miteinander zu vereinbaren. Wenn er dennoch eher weg musste, hat er einfach uns anderen Bescheid gegeben, was noch zu tun ist.

Gelernt habe ich aus dieser Zeit im Grunde, dass es wichtig ist, anderen Leuten auch mal in den Arsch zu treten und mit Vorgesetzten darüber zu sprechen, wenn diese ihre Arbeit nicht (vernünftig) machen. Denn ihnen hinterhezuarbeiten führt nur dazu, dass man permanent deren Arbeit mitmachen muss und sie lernen dass sie damit durchkommen.

Auch wenn ich mich dann immer etwas schlecht deswegen fühle.

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