Viertelnote mit Balken verbinden (unter der Note)?

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Hallo AntxO,

im 1. und 3. und 5. Takt Deines Notenbeispiels hast Du keine Harmoniewechsel: In den Takten klingt durchgängig D-Dur, es gibt also keine harmonische Bewegung. Die gebrochenen Akkorde in der linken Hand sollen deshalb recht gleichmäßig gespielt werden.

Im 2. und 4. Takt ist das anders. Dort siehst Du 6 Achtelnoten wie im ersten Takt (Notenhälse nach unten), 4 Viertelnoten (Notenhälse nach oben) kommen dazu. Warum macht Liszt das?

Auf jedem Viertel klingt hier eine neue Harmonie. Das soll, ohne dass Akzente gespielt werden, vom Pianisten deutlich hörbar gemacht werden:
Zunächst stehen dort die Achtelnoten in derselben Bewegungsform wie in den anderen Takten. Stünden nur sie da, müssten sie sauber nacheinander gespielt werden, keine Note dürfte länger gespielt werden als sie notiert ist.

Liszt fügt eine zweite klangliche Ebene hinzu: Die Quinten h/fis und b/f in Viertelnoten, die mit dem kontrapunkt-ähnlichen d die Dreiklänge h-Moll und B-Dur ergeben. Auch die sollen sorgfältig gespielt - also gehalten - werden. Durch die saubere Ausführung wird die harmonische Bewegung deutlicher.

Kompositorisch und pianistisch ist das geschickt und subtil gemacht. Es im Sinne Liszts auszuführen ist genau so wichtig, wie die Oktaven mit der rechten Hand zu beherrschen.

LG
Arlecchino


Anonym19822 
Fragesteller
 18.05.2022, 16:13

Also sollen diese 3 „Tonblöcke“ kurz gefasst sorgfältig und nochmal deutlich hervorhebend gespielt werden?

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Arlecchino  18.05.2022, 16:34
@Anonym19822

Deutlich - ohne Akzente! Deshalb längeren Notenwerte.
Von hervorheben würde ich eher nicht sprechen. Es darf nicht undeutlich werden und "im Eifer des Gefechts" untergehen.

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Anonym19822 
Fragesteller
 18.05.2022, 18:35
@Arlecchino

Danke das du mir zum erneuten mal auf die Sprünge geholfen hast :)

ich hoffe das ich das noch nicht so gut kann word für Lizst nicht so schlimm sein, allein schon das ich dieses Stück zu ca 3/4 spielen kann obwohl ich erst sein 9 Monaten Klavier spiele ist für mich schimon selbst ein wunder😅

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Arlecchino  18.05.2022, 19:10
@Anonym19822

Man kann immer mal Stücke spielen, die noch zu schwer sind. Daran kann man wachsen. Eine Ungarische Rhapsodie nach 9 Monaten ist allerdings sehr früh.

Ein ganz wichtiger Hinweis, den solltest Du beherzigen, so lange Du Musik machst: Man übt langsam, was man schnell spielen will. Das betrifft alles - Haltung, Bewegungsabläufe, Notentext, Artikulation, Dynamik…

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Anonym19822 
Fragesteller
 18.05.2022, 19:50
@Arlecchino

Das man langsam anfängt ist mir klar, so habe ich im Endeffekt auch die ersten Stücke wie River Flows in You, Für Elise und Canon in D gelernt.

Ich denke wenn ich noch 1 Monat an Allegro ranhänge kann ich diese komplett durchspielen :)

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Das sind Achtelnoten. Normalerweise schreibt man ne Achtelnote ja mit einer kleinen "Fahne", aber wenn zwei oder mehrere Achtelnoten hintereinanderstehen, verbindet man sie mit solchen Balken.