Vertraue niemandem mehr?

4 Antworten

Hallo McRib,

das hört sich so an, als ob du in einem Zwiespalt steckst. Wenn du dich anderen anvertraust, hast du Angst vor missbrauch deiner Geheimnisse. Wenn du aber alles belastende für dich behältst, wirst du auf Dauer wie ein Kessel überlaufen. Das kann schwere folgen haben, bis du garnicht mehr funktionstüchtig bist, weil du dich psychisch nicht mehr in der Lage dazu siehst. Dieser Weg wird auf zukünftlicher Sicht schwierig sein. Die Frage zeigt mir, dass du dies vielleicht auch so siehst und dein Misstrauen gegenüber Menschen selber als unangebracht erkennst.

Es wäre erstmal wichtig, zu wissen, wann du angefangen hast, Menschen so stark zu misstrauen? Anscheinend leiden deine Kontakte ja auch darunter...

Hallo,

Du musst sehr schlechte Erfahrungen gesammelt haben. Doch jeder Mensch ist unterschiedlich, hat seine sehr persönlichen Eigenarten, die liebenswert ausfallen können.

Mein Vater sagte einmal: "Du musst Vertrauen geben, um Vertrauen zu ernten".

Nicht immer behielt er Recht, aber die Tendenz war und blieb ein guter Ratschlag.

Mit zunehmenden Jahren ist (auch) Menschenkenntnis gewachsen. Doch nicht jeder hat Vertrauen verdient und Irrtümer müssen immer einkalkuliert werden.

Wer das für sich akzeptiert lebt ruhiger, besonnener, verschließt aber sein Herz nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vertrauen solltest du nur jemandem, wenn du dir sicher bist und anderen von deinen Problemen erzählen, ist sowieso so eine Sache. Meist haben die Leute selbst genug mit eigenen Angelegenheiten zu tun. Und deine Eltern, wenn beide arbeiten, und den Haushalt schmeißen, sind die gut ausgelastet. Die materiellen Forderungen dieser Zeit sind hoch. Wer gibt sich denn schon mit einem ganz einfachen Leben zufrieden?

Aber dort, wo die Menschen einfacher leben, ist der Familienzusammenhalt und der Zusammenhalt in einer Dorfgemeinschaft viel größer.

Es gibt das schöne afrikanische Wort: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen oder ein Kind stark zu machen.“

Und heute im westlichen "zivilisierten" Kapitalismus stehen auch schon Kinder allzu oft alleine da. Aber Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Wenn du nun weißt, woran es liegt, dass Vetrauenspersonen und Leute, mit denen du reden kannst, so dünn gesät sind, dann hast du wenigstens keine enttäuschten Erwartungen mehr. Und dir wird klar, welches Problem auch immer auftritt, dass du in erster Linie auf dich selbst gestellt bist. Also schule deinen Verstand, erweitere dein Allgemeinwissen, arbeite an einer guten Persönlichkeit, dann fällt dir das Lösen von Problemen leichter - und sieh zu, dass du nicht in irgendwelche Situationen gerätst, die das Leben noch komplizierter machen.

Niemandem zu vertrauen ist doch eigentlich gut. Dann kann dich keiner Hintergehen und enttäuschen.