Versprecher von Politikern - Absichtlich oder unabsichtlich?
Beispiel:
-Annalena Baerbock: "Lasst uns Europa verenden" (verenden statt verändern),
-Ricarda Lang: "Graspreisbremse deckeln" (Graspreisbremse statt Gaspreisbremse),
-Angela Merkel: "Wir wollen das Wohl von Deutschland" (von statt für),
-kennt ihr noch mehr analoge Beispiele oder phonetische Analyse ?
10 Antworten
Viele Politiker* lassen sich ihre Reden von anderen Leuten schreiben, so dass man oft gar nicht weiß, wie sie "privat" sprechen.
Versprecher können jedem Menschen passieren, aber die ukrainische Stadt Lwiw mit dem in der Nazizeit verwendeten Namen Lemberg zu bezeichnen, wie es die Journalistin Katrin Eigendorf und die ZDF-Redaktion wochenlang getan hat, ist kein Versprecher, sondern aus meiner Sicht absolut unangebracht gewesen.
Auch Journalist*en, die Charkiw "Scharkiw" oder die moldawische Hauptstadt Chisinau "Tschisinau" statt Kischinäu aussprechen, zeigen damit nur ihre mangelnde Sachkenntnis, was mich besonders ärgert, wenn sie über längere Zeit vor Ort sind.
Ich glaube nicht, dass es absichtlich ist, bestenfalls ein Freud'scher Versprecher.
Mir fällt da noch etwas aus dem Jahr 1976 ein, als Bundestagspräsident Stücklen den Abgeordneten Wehner als "Herr Abgewählter" ansprach:
MMn sind die jüngeren einfach aufgeregt und auch Profis können sich mal Versprechen.
Obwohl sie schon mehrere Jahre Politiker und/oder Abgeordnete sind, ist es eben etwas anderes, plötzlich in der vordersten Reihe zu stehen, zB für die Fraktion, oder als Minister.
Auch deshalb fand ich Bärbock als BundeskanzlerKandidatin vollkommen ungeeignet! MMn hätte sie erstmal ein MinisterAmt, am besten auf LandesEbene haben sollen, wo sie sich 'bewehren' kann. Dann Bundesminister, dann ggf. 'KanzlerKandidatin'. Das sie jetzt als AußenMinisterin 'nicht so schlecht ist wie gedacht' ist eigentlich kein Lob und nur 'Glück'! Auf sowas würde ich mich bei einer Bundeskanzlerin eigentlich nicht verlassen wollen und auch nicht bei so einem wichtigen MinisterPosten!
Unabsichtlich.
'Das Wohl von Deutschland' empfinde ich persönlich allerdings nicht als falsch. Höchstens als schlechte Formulierung und mir fehlt bei dem Satz was, aber 'das Wohl für Deutschland' würde in meinen Augen genauso dämlich klingen.
Wir wollen das Wohl Deutschlands wäre vllt. in meinen Augen am passendsten.
wollen sie das Wohl von Deutschland verbessern oder verschlechtern, vergrößern, verkleinern, sichern, schützen, ... ?
das "von" lässt eher klingen soviel wie "nehmen",
Freudsche Fehlleistungen. Die ersten beiden Sätze passen wie die Faust aufs Auge, und jeder kennt sofort die dahinterstehenden Gedanken.
natürlich wollen die Grünen keine Gaspreisbremse, allenfalls eine GRAS-Preisbremse und der CDU-Clan will kein Volkswohl sondern Klüngelwohl, ...