Verkaufe ab und zu gebrauchtes auf Ebay , muss ich Steuern zahlen?

4 Antworten

Grundsätzlich kommt es auf folgende Punkte an:

  • Nachhaltigkeit
  • Gewinnerzielungsabsicht
  • Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr

Erfüllst du dies, ist ein Gewerbe ab dem ersten tätig werden erforderlich und auch versteuert werden.

Verkaufst du nur deinen alten Sachen die du nicht mehr brauchst:
Gegenstände des täglichen Gebrauchs (Laptop, Smartphone, whatever) mussten sowieso nie versteuert werden und auch so sind private Veräußerungsgeschäfte nach einem Jahr besitzen i.d.R. ebenfalls steuerfrei. Beim unwahrscheinlichen Fall dass man keinen Gegenstand des täglichen Gebrauchs innerhalb eines Jahres mit Gewinnabsicht zu verkaufen möchte gibt's eine Freigrenze von 600 Euro im Jahr. Und wenn man mehrere Artikel mit Gewinnabsicht verkauft hat(te) dann muss(te) sowieso ein Gewerbe her.

Um es kurz zu fassen:

Für die wenigsten Privatverkäufer dürfte das PStTG von Relevanz sein.

Man will mit dem PStTG die "Scheinprivaten" Verkäufer auf eBay und Co austrocknen. Also Leute die gewerblich handeln aber kein Gewerbe angemeldet haben - sondern schwarz ein und verkaufen. Aber man will dadurch nicht den Privatverkauf von Gebrauchten auf einmal versteuern

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit einigen Jahren mache ich "irgendwas mit Steuern"

„Wer künftig mehr als 30 Artikel im Jahr verkauft, oder über 2.000 Euro einnimmt, dessen Daten muss der Plattformbetreiber den Finanzbehörden übermitteln“.

Alle Verkaufsplattformen, wie z.B. eBay, müssen ab 30 verkauften Artikeln oder Einnahmen ab 2000 Euro pro Jahr Deine Daten an das Bundeszentralamt für Steuern übermitteln.

Das heißt aber nicht, dass Du auf diese Einnahmen Steuern zahlen musst.

Du brauchst nur nachzuweisen, dass Du Privatgegenstände aus Deinem eigenen Besitz verkauft hast und keine Gewinnerzielungsabsicht betreibst, dann war's das.

Die ganzen Scheinprivaten fliegen dadurch natürlich auf, und das ist ja auch der Sinn der Sache.

Klicken: Plattformen-Steuertransparenzgesetz

Klicken: Meldepflichten digitaler Plattformbetreiber (DPI/DAC7)

Klicken: Wann das Finanzamt bei Onlineverkäufen nachhakt

Klicken: So arbeitet die Schnüffelsoftware XPIDER

Klicken: Steuerhinterziehung als Verkäufer auf eBay und Amazon, das droht Ihnen

Klicken: eBay-Urteil: Unternehmer wider Willen

Das schreibt z.B. eBay dazu:

Liebe Verkäufer*innen,

durch das am 1. Januar 2023 in Kraft getretene Plattformen-Steuertransparenzgesetz (PStTG) ist eBay dazu verpflichtet, Ihre Transaktionsdaten an die zuständigen Steuerbehörden zu melden, wenn Sie die Meldegrenze erreichen. 

Diese Meldungen erfolgen einmal jährlich im Januar für das vorangegangene Jahr. Die ersten Meldungen werden im März 2024 für das Jahr 2023 eingereicht. 

Selbstverständlich erhalten Sie eine Kopie unserer Meldung an das Bundeszentralamt für Steuern, damit alles transparent bleibt. 

Die Kopie Ihrer Meldedaten wird Ihnen als PDF-Datei zur Verfügung gestellt. Außerdem erhalten Sie in einer CSV-Datei, die nur Ihnen bereitgestellt wird, einen Überblick über all Ihre Transaktionen. Sobald die PDF- und CSV-Dateien verfügbar sind, erhalten Sie von uns eine E-Mail sowie einen Hinweis in Ihrem eBay-Konto.

Sie haben noch weitere Fragen zum Plattformen-Steuertransparenzgesetz? Dann schauen Sie gerne auf unserer Verkäuferportalseite Informationen zum Plattformen-Steuertransparenzgesetz (DAC7/PStTG) vorbei.

Herzliche Grüße

Ihr eBay-Team

Welchen Umsatz erzielst Du?

30 iPhone 12 sind ja etwas anderes als 30 Playmobil Figuren aus aktuellen Sortimenten.

Iwan131213 
Fragesteller
 19.03.2024, 07:33

Natürlich nur bisschen Kleidung , mal altes Spielzeug. Also keine Handys oder solche Sachen.

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Singuli  19.03.2024, 07:38
@Wiesel1978
WO Gewinn erzielt wird ist dabei nebensächlich

Auf dem Flohmarkt wohl eher nicht :)

1
Singuli  19.03.2024, 07:42
@Wiesel1978
Auch dort

Wird dort kontrolliert?

Warscheinlich kommt da der Finanzbeamte und fordert eine Registrierkassenpflicht. Hahahaha :)))))

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Wiesel1978  19.03.2024, 09:32
@Singuli

Die generelle Pflicht ist nicht ortsbezogen. Da brauchst Du auch nicht lachen.

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Singuli  19.03.2024, 09:34
@Wiesel1978

Ich halte das nur für ziemlich unrealistisch, das auf einem Flohmarkt das Finanzamt auftaucht ...

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Wiesel1978  19.03.2024, 09:36
@Singuli

Da gebe ich Dir zwar Recht. Aber die Regeln des Verkaufes auf Flihmärkten sind klar nach gewerblichen Verkäufern und privaten Verkäufern differenziert.

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123Juulia123  19.03.2024, 07:46

Die Höhe des Umsatzes spielt dabei keine Rolle

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anTTraXX  19.03.2024, 07:46
Welchen Umsatz erzielst Du?

Unerheblich

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Wiesel1978  19.03.2024, 09:34
@anTTraXX

Angenommen ich verkaufe ein Haus für 320.000€ oder eine Haarspange für 3€ ist das also für die Steuerpflicht nicht relevant?

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anTTraXX  19.03.2024, 09:51
@Wiesel1978

Nein, wie ich dir schon mehrfach erklärt habe kommt es auf folgende Punkte an:

  • Nachhaltigkeit
  • Gewinnerzielungsabsicht
  • Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr
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"Ab und an" was verkaufen heißt halt weniger als 30 mal pro Jahr was verkaufen. Warum hältst Du dich nicht an die Grenze?

Mit 30 mal kannst Du fast 1x pro Woche was verkaufen - das müsste doch ausreichen.

Du mußt halt dem Finanzamt dann nachweisen, das bei dem Verkauf keine Gewinne angefallen sind. D. h. Du brauchst Rechnungen der Dinge, die Du da verkaufst.

Aber die Grenze zu gewerblichem Handeln sind wohl fließend. Wenn Du mehr verkaufen willst, dann mußt Du halt ein Gewerbe anmelden.