Vergeben Islam?

1 Antwort

Hier wird was diesbezüglich erklärt:

Es ist einem Muslim nicht gestattet, einem Glaubensbruder mehr als drei Tage lang eine Sache nachzutragen, außer wenn berechtigte Gründe dafür vorliegen. (...)
Einem Muslim ist es also nicht erlaubt, seinem Glaubensbruder länger als drei Tage etwas nachzutragen. Wenn die drei Tage vorüber sind und er seinen Bruder trifft, so muss er ihn begrüßen und sich ihm gegenüber freundlich verhalten, damit dieser weiß, dass man ihm seinen Fehltritt verziehen hat. Allah ist der Allverzeihende und liebt die Verzeihenden!
Sind zwei Personen unversöhnlich miteinander zerstritten, so ist es die Pflicht aller anderen Glaubensbrüder, zwischen den beiden zu vermitteln und einen Friedensschluss zwischen ihnen herbeizuführen.
Allah der Erhabene fordert alle Muslime zur Vermittlung zwischen zerstrittenen Parteien auf:
"Die Gläubigen sind Brüder. Darum stiftet unter euren Brüdern Frieden."
Der Umstand, dass bei der Herbeiführung eines Friedensschlusses sogar die Lüge ein erlaubtes Mittel ist, zeigt, wie wichtig diese Angelegenheit ist.

Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, S. 85-86

stargirl114 
Fragesteller
 04.06.2023, 09:46

Ist es dann eine Sünde wenn man nicht vergibt

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BelfastChild  04.06.2023, 09:48
@stargirl114

Na ja, es kommt auch etwas auf den Sachverhalt an. Aber selbst bei einem Mord (Verbrechen mit Wiedervergeltung) ruft der Koran intensiv dazu auf, von der Rache Abstand zu nehmen. Gott weiß, dass wir Menschen Fehler machen und nicht immer verzeihen können.

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stargirl114 
Fragesteller
 04.06.2023, 09:50
@BelfastChild

Meine Freundin und ich hatten ein Streit. Ich habe mich bei ihr entschuldigt, aber sie hat sie nicht angenommen. Es war ein kleiner Streit.

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BelfastChild  04.06.2023, 09:51
@stargirl114

Also wenn es ein kleiner Streit war, dann sollte sie die Entschuldigung nach Möglichkeit annehmen. Wir sprechen ja nicht von einem Mord oder so. Ich müsste das vielleicht nochmals nachschlagen.

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BelfastChild  04.06.2023, 09:55
@stargirl114

Vielleicht könnte jemand den Streit schlichten. In der Sunna steht unter anderem:

Der Prophet Muhammad (S) sagte:
"Es gibt unter den Menschen solche, die von Allah (T) am meisten nicht geliebt werden, und diese sind diejenigen, die zank- und streitsüchtig sind."

Zitiert in 40 Hadithe über den Umgang mit den Mitmenschen

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Aurofons  04.06.2023, 10:10

Das ist ein Fehler. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes, daher muss man nicht nur Muslimen vergeben. Wer selber nicht bereit ist, zu vergeben, sondern sogar Hass pflegt, darf von Allah auch keine Vergebung erwarten.
Hass ist nie heilig. Darum missfällt es Allah sehr, wenn etwa die Mullahs im Iran einmal den "Heiligen Hass" ausriefen.
Bei Lügen besteht immer die Gefahr, dass sie auffliegen.
Das ist dann so vertrauenszerstörend, dass es schlimmer ist, als zu vor.

Allenfalls Notlügen sind erlaubt, um Leben zu retten oder die körperliche Unversehrtheit zu schützen.

Politiker lügen gerne, um einen Friedensvertrag abzuschließen. Die Lüge ist hier, sie haben gar nicht die Absicht, sich an die Friedensvereinbarungen dauerhaft zu halten. Auch die verschwiegene Wahrheit in einer wichtigen Sache ist Lüge, wenn das zu dem Zweck geschieht, andere im Irrtum verharren zu lassen.

Vater der Lüge ist immer der Teufel.

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