Vater liegt im Sterben aber weißes nicht. Soll ich es ihm sagen?

7 Antworten

Kenne seine Erkrankung nicht, aber er wird früher oder später selbst merken wenn es so langsam zu Ende geht. Da würde ich ihm nicht unnötg früh die Hoffnung nehmen. Und während der Sterbephase wechseln sich eh nicht-wahr-haben-wollen (Fehldiagnose?), Zorn, Verhandeln, Depression mehr oder weniger ab bis am Ende die Akzeptanz steht. Gerade am Anfang wäre das wohl eher kontraproduktiv und die allzufrühe Mitteilung das kein Weg am Tod vorbei führt, hilft auch nicht sein Schicksal schneller zu akzeptieren bzw anzunehmen. Wie gesagt, er wird es noch selbst früh genug merken und dementsprechend das Gespräch mit Ärzten führen usw. Je länger er davon verschont bleibt bald sterben und sich zwangsweise mit dem nahenden Tod auseinander setzten zu müssen, desto besser. Ich würde mich jedenfalls nicht beschweren wenn mir an meinem Lebensende niemand früher als unbedingt nötig die letzte Hoffnung nehmen würde. Diese Tage oder Wochen können gerade im Kreise der Familie und Freunden den Unterschied machen. Das muss man doch niemandem nehmen wenn es nicht unbedingt sein muss. Und das er nicht ganz so naiv ist und sich schon denken kann, das es schlecht aussieht und auch der Tod eine Möglichkeit ist weis er sicher. Aber wenn die Heilungsaussicht bei 10% oder gar nur 5% liegt, ist es sicher nicht verwerflich wenn man aus 5% zb 30% oder 40% macht als Arzt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt. Wäre auch unmenschlich, mit jemandem der die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, darüber zu streiten das er komplett falsch liegt und sich endlich nix mehr einreden und der Wahrheit ins Auge blicken soll. Einfach zeigen das man da ist, egal was passiert, wäre da für mich das sinnvollste.

Stell dir doch einfach mal die Frage:

Würdest du wollen das dir deine Angehörigen früher als nötig sagen wie schlimm es wirklich um dich steht, gerade weil Angehörige eben keine Arzte sind. Würdest du ne Prognose wollen wären ja die behandelnden Ärtze die ersten Ansprechpartner und wäre froh wenn meinen Angehörigen dieses Gespräch erspart bleibt, gerade wenn sie eh nicht mehr wissen als die Ärzte und Ärztinnen

Es ist dein Vater, er hat es wohl verdient genau das zu erfahren. Es ist klar nicht einfach, aber das gibt euch zumindest noch genug Zeit miteinander und auch um zu sprechen und Abschied zu nehmen. Viel Kraft und alles Gute!

Das kommt auf den Mensch an. Es gibt Menschen, die wollen es verdrängen und nicht drüber reden, auch wenn sie es wissen innerlich.

Und für andere ist es sehr wichtig, es zu wissen, um sich verabschieden zu können und Vorkehrungen treffen zu können.

Für mich wäre es furchtbar, wenn man es mir verscherigen würde.

Beim Arzt hat doch sicher jemandübersetzt, oder?

Rede mit deiner Mutter bzw Verwandten erst Mal. Und mit ihm vorsichtig und indirekt.. Vielleicht hörst du dann raus, ob er darüberyprechen will.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du solltest ihn am besten kennen und wissen, ob er sowas hören will oder nicht und sonst berätst du dich mit einem anderen Familienmitglied.

Oh nein, das tut mir wirklich sehr leid 🙁

Ist dein Vater denn geistig noch fit und kriegt noch alles mit?

Und schätzt du selber ein, dass er das gerne wissen wollen würde?

Pompanika 
Fragesteller
 17.02.2023, 08:52

Er ist geistig fit und bekommt alles mit

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Samahara  17.02.2023, 08:53
@Pompanika

Mein Gefühl ist, dass er das wissen sollte, damit er auch die Chance hat, Abschied zu nehmen. Aber ich finde das auch schwierig. Wozu tendierst du denn?

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