Unvollständige Dominanz (Mendelsche Regeln)?

2 Antworten

Moin,

zunächst zur Wunderblume...

Du hast in der Parentalgeneration (Elterngeneration), Individuen, die reinerbig rote beziehungsweise weiße Blüten haben.

Die Alleldefinition ist ja bereits vorgegeben:

a: rote Blüte; b: weiße Blüte

Das kannst du dir so vorstellen, dass das Allel „a” dafür sorgt, dass etwas roter Blütenfarbstoff hergestellt wird. Hast du die genotypisch homozygote Ausstattung „aa”, dann wird etwas und etwas Blüenfarbstoff hergestellt. Zusammen ergibt das so viel Blütenfarbstoff, dass die Blüte rot erscheint.
Das Allel „b” ist dagegen so verändert, dass zum Beispiel kein Farbstoff gebildet werden kann. Mit der genotypisch homozygoten Ausstattung „bb” stellt die betroffene Pflanze also keinen Blütenfarbstoff her, so dass sie weiße Blüten hat.
Pflanzen mit einem heterozygoten Genotyp „ab” können dagegen nur etwas Blütenfarbstoff herstellen. Das ist zwar zuviel, um zu einer weißen Blüte zu führen, aber zu wenig, um eine rote Blüte hervorzubringen. Deshalb erscheinen uns diese Blüten rosa (quasi eine Mischung zwischen Rot und Weiß). Da sich bei dieser Konstellation keines der beiden Allele „a” und „b” gegen das jeweils andere vollständig durchsetzen kann, ist keines der Allele dominant, aber auch nicht rezessiv. Dann spricht man von einer unvollständigen Dominanz.

In die Kästchen muss nun folgendes hinein:

P-Generation: erstes Fragezeichen: aa zweites Fragezeichen: bb
Denn die Eltern sind reinerbig rotblühend (aa) bzw. reinerbig weißblühend (bb).
Der Genotyp „aa” ist der diploide Chromosomensatz. In der Meiose (Keimzellenbildung) kann ein solch reinerbiger Organismus in seine haploiden Keimzellen stets nur ein einzelnes „a” hinein geben. Entsprechendes gilt für den anderen Elternteil mit der Ausstattung „bb”... Darum sind die Keimzellen im ersten Fall a, im zweiten Fall b.

Die Individuen der F1-Generation sehen in Bezug auf das Merkmal Blütenfarbe alle gleich aus, weil sie alle die gleiche genetische Ausstattung haben:

Genotyp in F1: ab
Phänotyp in F1: rosa Blüten
Keimzellen a oder b

Kreuzungsschema für die F2-Generation:

oben: a / b
Mitte: a / aa / ab
unten: b / ab / bb

In einem monohybriden intermediären Erbgang ist sowohl das genotypische wie auch das phänotypische Verhältnis 1 : 2 : 1

1 x aa (rotblühend)
2 x ab (rosablühend)
1 x bb (weißblühend)

Beim zweiten Arbeitsauftrag betrachtest du zwei Merkmale (Samengröße und Blattform). Es handelt sich also möglicherweise um einen dihybriden Erbgang.

Aufgrund des ersten Arbeitsblattes will deine Lehrkraft wahrscheinlich darauf hinaus, dass die Samenform nach einem dominant-rezessiven Muster vererbt wird, während es bei der Blattform intermediär zugehen soll (wenn man oval mal als Zwischenform von rund und länglich ansieht).

Dann wäre der Anfang

Allelendefinition:
A: bilde kleine Samen
a: bilde große Samen
b: bilde runde Blätter
c: bilde langgestreckte Blätter

P-Generation: aabb x AAcc
große Samen (aa) und runde Blätter (bb) x kleine Samen (AA) und lange Blätter (cc)

Keimzellen: ab beziehungsweise Ac

F1-Generation: Aabc
kleine Samen (weil A über a dominant ist) und ovale Blätter (bc)

Keimzellen: Ab, Ac, ab, ac

Den Rest kriegst du jetzt selbst hin, oder?!

LG von der Waterkant

Ein Beispiel für den intermediären Erbgang steht sicher im Lehrbuch.

P rr......x .........ww

Gameten r........ r...........w...........w

Kombinationsqudrat --------->F1