Unterschied zwischen protoonkogen und tumorsupressorgen?

2 Antworten

Gene codieren für Proteine und Proteine haben spezifische Aufgaben.

Das Protein eines Tumorsuppressorgens wirkt Faktoren, die an der Krebsentstehung beteiligt sind, entgegen. Ein Tumorsuppressorgen kann z.B. dafür sorgen, dass darüber entschieden wird, ob im Falle eines DNA-Schadens der Schaden repariert oder die Zelle vernichtet wird. Tumorsuppressorgene wirken der Krebsentstehung entgegen.

Ein Protoonkogen kann mutieren und ist dann selbst ein Faktor (Onkogen), der die Krebsentstehung begünstigt. Onkogene fördern die Krebsentstehung.

Solche Gene erhält man jeweils einmal von der Mutter und einmal vom Vater, sie liegen also doppelt vor im Chromosomensatz (eine menschl. Körperzelle hat die meisten Gene zweimal: 2 Allele).

Fällt in einer Zelle ein Allel (also eines von zwei Genen) eines Tumorsuppressorgens aus, gibt es noch ein zweites, das die schützende Aufgabe übernehmen kann. Damit die Funktion komplett ausfällt, müssen i.d.R. beide Allele mutieren.

Da ein mutiertes, "aktiviertes" (Proto) Onkogen ausreichen kann, um den Prozess der Krebsentstehung anzustoßen, muss hierbei nur ein Allel mutieren, um die Krebswahrscheinlichkeit in der Zelle bzw. im betroffenen Gewebe zu erhöhen.

Kurz:

  • Tumorsuppressorgen: wirkt schützend; Mutation/ Ausfall führt nicht zu einem Schaden, aber es führt dazu, dass weitere Schäden nicht mehr so effektiv bekämpft werden. Beide Allele einer Zelle müssen defekt sein, um die Funktion komplett zu hemmen und Krebswahrscheinlichkeit signifikant zu erhöhen.
  • Protoonkogen: es reicht die Mutation eines Allels aus, um Schaden anzurichten.

Proto-Onkogene haben in "normalen Zellen" sensible Funktionen beim Wachstum und bei der Zellteilung. Sie können daher leicht zu Onkogenen werden, wenn "geeignete" Mutationen auftreten, z.B. wenn sie unter die Kontrolle eines aktiveren Promotors geraten. Das ras-Gen ist so ein Gen, weil ein hyperaktives Ras-Protein den Zellzyklus anregt.

Tumorsuppressor-Gene sind "Aufpasser", die im Normalbetrieb die Funktion haben, zu verhindern, dass die Proto-Onkogene zu Onkogenen werden (vereinfacht gesagt). So ein Gen ist das p53-Gen. Sein Produkt ist selbst wieder ein Transkriptionsfaktor, der andere Gene kontrolliert, die ihrerseits "für Ordnung sorgen" (z.B. indem sie in den Zellzyklus eingreifen, wenn etwas schief geht).

LG, TheGuyOfReason