unterschied zwischen programmmorientierte und verbrauchsorientierte bedarfsermittlung?

1 Antwort

Ich habe das eben im Web gefunden, das dürfte zu deiner Frage passen.

1. Bei der programmorientierten (deterministischen) Bedarfsermittlung
wird der zukünftige Bedarf anhand des vorliegenden Absatz- oder
Produktionsprogramms (fest umrissene Kundenaufträge oder ein als
determiniert angenommener prognostizierter Primärbedarf) ermittelt.
Anhand des Absatz- oder Produktionsprogramms (Primärbedarf)
wird unter Verwendung von Stücklisten/Rezepturen (analytische
Bedarfsauflösung) oder Teileverwendungsnachweisen (synthetische
Bedarfsauflösung) sowie Arbeitsplänen das herzustellende Produkt in
seine Einzelteile zerlegt und daraus der Sekundärbedarf an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Baugruppen und Einzelteilen errechnet (Bruttobedarf); sog. Bruttobedarfsermittlung. Mittels eines Abgleiches mit den bereits verfügbaren Lagerbeständen wird daraus der Nettobedarf ermittelt (sog. Nettobedarfsermittlung). Die programmorientierte Bedarfsermittlung dient in erster Linie der Ermittlung des Sekundärbedarfes bei bekanntem Primärbedarf.

2. Bei der verbrauchsorientierten (stochastischen) Bedarfsermittlung
wird der Materialbedarf anhand des Vergangenheitsverbrauchs der
betreffenden Materialien prognostiziert. Unter der Annahme, dass sich
die künftige Bedarfsentwicklung analog der vergangenen
Bedarfsentwicklung gestaltet, wird mithilfe statistischer Methoden aus
den Bedarfswerten der Vergangenheit auf den zukünftigen Bedarf
geschlossen. Dazu werden zunächst die vorliegenden Vergangenheitsbedarfe
(Zeitreihe) auf ihre beeinflussenden Komponenten analysiert und die künftigen Bedarfe extrapoliert (Bedarfsprognose).

Das Verfahren der verbrauchsorientierten Bedarfsermittlung wird insbesondere in der Konsumgüterindustrie und bei der Planung geringwertiger Güter (z.B. Tertiärbedarf) angewandt oder wenn programmorientierte Verfahren nicht anwendbar sind (z.B. beim Ersatzteilbedarf).

Quelle: wirtschaftslexikon.gabler.de