Unterschied zwischen Neonazis und Skinheads?

7 Antworten

Ursprünglich stammen die Skinheads aus der Englischen Arbeiterschicht. Erstmals tauchten sie um ca. 1969/1970 auf. Ihre Musik (Ska) war stark von jamaikanischen Melodien und von Punk beeinflusst. Auch Migranten aus Westindien beeinflussten die Anfänge der Skinheads. Sie wurden auch als "Rude Boys" (unhöfliche Jungs) bezeichnet. Ihre Glatzen stellten damals einen Kontrapunkt zu den Hippies dar. Die Ursprünglichen Skins sind politisch links oder apolitisch einzuordnen.

1976 gründete sich (in England) die Band Skewdriver. Anfänglich ohne grossen politischen Einfluss. Ihr Liedsänger Ian Stuart Donaldson radikalisierte sich und seine Band relativ rasch in Richtung Rechtsextremismus. 1981 arbeitete Skewdriver das erste Mal mit der britischen "National Front" zusammen. Die BNF ist etwa mit pro Köln und den ganzen Rechtspopulisten vergleichbar. Skewdriver lieferte einen musikalischen Beitrag an die Kampagne "against communism" (gegen kommunismus) der BNF.

Mit ihrer zweiten Single "White Power" 1983 bekannte sich die Band das erste Mal direkt und offen zum Nationalsozialismus. 1985 Erfolgte der Bruch zwischen Skewdriver und der BNF, da der Band die Partei zu wenig radikal war. Unter der Führung von Ian Stuart Donaldson war die Band hauptsächlich am Aufbau des Neonazi-Netzwerks "Blood & Honour" beteiligt. Die Band gilt als Ursprung der rechtsextremen Rock-Musik. Auf Konzerten von Skewdriver wurde mittlerweile für die British National Party (BNP - vergleichbar mit der NPD) geworben. 1993 starb Ian Stuart Donaldson an einem Autounfall. Die Band löste sich danach auf. Bis heute gilt er und die Band Skewdriver als Gründer der Nazi-Skins.

Natürlich machten nicht alle Skinheads den politischen Wandel Richtung Nationalsozialismus mit. Im Gegenteil. Bis heute bekämpfen teile der Skinheads ihre ehemaligen weggefährten und gelten als Erzfeinde. Heute unterscheidet man im wersendlichen zwischen "Red-Skins" (also linken Skinhaeds), Oi-Skins (eher apolitischen Skinheads) und Nazi-Skins.

Skinhead ist somit nicht nur ein Stiel, es ist eine ursprünglich radikale Einstellung unbequem und aufsässig zu sein. Wie man dies interpretieren kann zeigt die heutige situation auf.

Skinhead = Kultur, Szene

Neonazi = Weltanschauung

Der historische Unterschied ist riesig. Das sind 2 völlig verschiedene Kulturen.

Beginnen wir mal mit den Ursprüngen der Skinheadbewegung. Diese enstand in den englischen 1969´ern. Die jungen Leute der Arbeiterklasse (Proletariat) wollten sich von der spießigen Gesellschaft und ihren Eltern abgrenzen und mit Bomberjacken, Schnürstiefeln, kurzen Haaren und Saufgelagen prozieren. Ihre Anhänger wollten offen zeigen, dass sie aus der unteren Schicht kamen und das sie trotzdem stolz waren. Es herschte zwar oft ein rauer Umgang, aber wenigstens waren sie nicht rechtsextrem. Sie verstanden sich sogar gut mit jamaikanischen Leuten und man hörte gemeinsam deren Musik Early Reggea, Ska, Northern Soul).

Später beeinflusste auch der Punk und Oi die inzwischen heterogen gewordenen Skenheadszenen stark. Anfang der 1980´er entstanden dann linke-, Oi,- traditionelle, und eben rechtsextreme Skins.

Der Skinheadstil mit Bomberjacke, Springern usw. schindet natürlich gehörig Eindruck und wirkt brutal. Dieses hat den Neonazis extrem zugesagt und haben den Stil übernommen. Unseriöse Medien taten ein Übriges. In Deutschland haben es rassistische und rechtsexktreme komplett geschaft das ürsprüngliche Image der Skinheads ins rechtsextreme zu kippen.

Aber die originalen Skinheads gibts immer noch. Wenn du einen Skinhead mit Thor Steinar oder einer dicken ,,28" (Abk. für Blood and Honour) auf der Brust siehst, ist der böse/rechts. Bei einem Skinhead mit S.H.A.R.P. Schriftzug weiß man dagegen, das ist ein ,,Skinhead against racial prejudices".

Wie schon gesagt bedienen sich einige Neonazis an den Skinhead Style die ursprünglichen Skinheads kamen glaube ich aus England und waren politisch eher neutral gesinnt.

Die haben fast nichts miteinander zutun, außer dass sich manche Neonazis (bzw. entsprechende Gruppierung u.Ä.) an diesen oder einem vergleichbaren Stil bedienen.