Überstunden Arbeitsvertrag?
In einem mir angebotenen Vertrag ist der Passus „der Arbeitnehmer verpflichtet sich Mehrarbeit von bis zu 7 Stunden die Woche im Jahresmittel gerechnet zu erbringen. Diese sind mit dem Gehalt abgegolten“ ist diese so zulässig und muss ich dann statt 40Std nun 47Std pro Woche arbeiten wenn ich den Vertrag so unterschreibe? Es handelt sich hier um einen Anstellungsvertrag mit Personalführung, allerdings ohne das ich Personal einstelle oder entlasse und ohne Prokura etc. also wäre der „leitende Angestellte“ egtl raus oder?
Danke euch im Vorraus
7 Antworten
Dieser Passus definiert die Anzahl der mit dem Gehalt abgegoltenen Überstunden und ist rechtens.
Du kannst also mit einer 47-Stunden-Woche (im Jahresdurchschnitt) rechnen.
Wenn du das nicht möchtest, solltest du dieses Arbeitsverhältnis nicht eingehen.
Obs zulässig ist, hängt von allen anderen Faktoren ab.
Die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit von 8 Stunden darf nicht überschritten werden, also hätte man mit einer 5 Tage Woche ein Problem.
Mehr Details dazu findest du im Arbeitszeitgesetz:
Bitte keine Falschinformationen verbreiten.
Paragraph 3 Arbeitszeitgesetz:
Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__3.html
Genau, im Durchschnitt acht Stunden werktaeglich, also Mo bis Sa. Das sind 6 Werktage pro Woche (ausser in Feiertagswochen). Also durchschnittlich maximal 48 Wochenstunden passt schon. 6 x 8 = 48.
Ok, hab gerade geschaut an anderer Stelle steht da, dass die Arbeitswoche von Montag bis Freitag geht
Werktäglich bedeutet an einem Werktag, nicht über die der Werkwoche gemittelt, sonst stünde das so da.
Eine durchschnittliche Arbeitszeit von 10h pro Tag bei 2 Tagen die Woche sind trotz 20h/Woche nicht zulässig.
Die Definition, was Werktage sind, liefert das Bundesurlaubsgesetz in § 3 Abs. 2: "Als Werktage gelten alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind." Diese Definition findet im gesamten Arbeitsrecht Anwendung.
Aus wie vielen Arbeitstagen eine Woche im Einzelfall besteht, spielt hier keine Rolle, weil das Arbeitszeitgesetz ausdruecklich von Werktagen spricht und nicht von Arbeitstagen.
Werktäglich bedeutet an einem Werktag, nicht über die der Werkwoche gemittelt, sonst stünde das so da.
Im Arbeitszeitgesetz heisst es klar und deutlich: "Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden."
Da zaehlen natuerlich alle Werktage und nicht nur die, die im Einzelfall auch Arbeitstage sind. Sonst muesste es ja heissen "Arbeitstage". Heisst es aber nicht.
Eine durchschnittliche Arbeitszeit von 10h pro Tag bei 2 Tagen die Woche sind trotz 20h/Woche nicht zulässig.
Doch, das ist sehr wohl zulaessig. Die hoechstzulaessige taegliche Arbeitszeit von 10 Stunden wird nicht ueberschritten und die durchschnittliche werktaegliche Arbeitszeit von 8 Stunden auch nicht.
Das solltest du auf jeden Fall abklären. Es sieht so aus. Wenn du in diesem Job überdurchschnittlich verdienst, kannst du es unterschreiben, aber du musst 47 Stunden in der Woche arbeiten.
Wir haben solchen einen Passus nicht in den Verträgen, Überstunden werden mit Gleitzeit abgegolten. Wenn es zu viele Überstunden sind, zahlen wir diese aus.
So ist es.
Ja. Du hast am Ende dann 47 Stunden und bekommst keinen Cent mehr. Wenn du einfach nur Angestellter sein sollst den man mit irgendwelchen Begriffen "schönredet" damit er sich wie ein Chef fühlt - du aber in Wirklichkeit keine Befugnisse und mehr Rechte hast als ein Anderer, würde ich lächelnd auf so einen Vertrag verzichten. Du arbeitest deine Stunden und sie zahlen. Aktuell sucht man gute Mitarbeiter - Kuhhandel nicht nötig
Besser hätte ein Kommentar nicht sein können. Viele nennen Vorgesetzte Chef. Wobei sie nur Vorgesetzte sind.
Kein Problem bei einer 5 Tage Woche. Es sind bis zu 10 Stunden taeglich erlaubt, wenn im Halbjahresdurchschnitt nicht mehr als 48 Wochenstunden dabei herauskommen.