Trinkgeld annehmen in der Pflege?

10 Antworten

Lies mal Deinen Arbeitsvertrag und die Tarifverträge /Haustarif, allgemeiner Tarif). Da könnte was drin stehen.

Wenn da gar nichts steht:

Solange Trinkeld "angemessen" ist, ja. Fünf oder zehn Euro sollten da in jedem Fall ok sein.

Wobei man für außergewöhnliche oder dauerhaft sehr gute Leistung auch größere Maßstäbe ansetzen darf, da würde ich ab mehr als 50 Euro Schmerzen bekommen, es sei denn ich weiss, dass die Geber sehr viel Geld haben.

Am besten hat die Station eine "Kaffeekasse". Da wandert dann alles rein.

Schwierig wird es, wenn Ihr die gemeinsame Kaffeekasse habt das Trinkgeld "nur für Dich" sein soll und es dann mehr als fünf Euro sind. Da solltet Ihr offen drüber reden, es kommt so oder so raus, wenn sich einer nicht dran hält, alles abzugeben. Man könnte z.B. 10% für sich behalten, wenn es persönlich gegeben wird.

Als Geber mache ich es so, dass ich an der Station direkt für die Kaffeekasse etwas da lasse. Außergewöhnliches oder dauerhaft gute Leistung belohne ich auch direkt und persönlich. Ich mach das also selber genau so wie ich es hier oben dann für Dich beschrieben habe und ob ich es habe oder nicht, ich gebe gerne etwas mehr als fünf Euro, weil ich diese Arbeit sehr respektiere.

In den meisten Krankenhäusern gilt, dass "Trinkgeld" nur bis 5 Euro annehmbar ist, bei Sachzuwendungen bis zum Wert von 10 Euro. In der Praxis hält sich aber kaum eine Pflegekraft daran. Die "Kaffeekasse" wird auf jeder Station geführt...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Bin in der mobillen Pflege tätig.Ein sehr sympathischer, selbstbestimmter und mobiler 96 jähriger Patient drängte mich neulich, unbedingt 50 Euro anzunehnem, ich solle mir ne schöne Bluse kaufen und sn ihn denken, wenn ich sie trage.Ich kehbte mehrmals ab, er meinte,er wäre darübrr sehr traurig.Er ksnn es sich finanziell leisten, aber ich weiss aus dem Heim, dass man es nicht darf und hätte bei der Annahme kein gutes Gefühl gehabt.Er hat dann nie wieder drüber gesprochen und ich bin immer noch froh das wirklich gutgemeinte Geld nicht angenommen zu haben.Er meinte es würde ja niemand erfahren, aber ich hatte kein gutes Gefühl!

Ohne rechtliche Ahnung würde ich sagen: Wenn es wirklich Trinkgeld ist, also geringe Beträge, dann ist es ok. Wenn jemand anfängt sein Hab und Gut mit vollen Händen zu verteilen, sollte man es nicht annehmen.

Soweit mein Bauchgefühl hierzu.

Zumindest habe ich es im Außendienst so gehalten, da war ich auch gelegentlich im Alters-/Pflegeheim und traf auf besagtes Klientel.

Einmal habe ich das Geld zwar genommen, weil der Mann wirklich penetrant war, es am Empfang aber wieder abgegeben. Mit dem Hinweis welchem Patienten es gehört, den kannte man bereits dafür.

Ich hätte mich einfach schlecht gefühlt da mit 200€ "Trinkgeld" raus zu spazieren.

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Nachtrag:

Freund Google hat das hier gefunden:

https://www.pflegeabc.com/trinkgeld-pflege/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In vielen Einrichtungen ist die Annahme von Trinkgeld grundsätzlich nicht gestattet.

Abgewichen wird in Ausnahmefällen, wenn sich Angehörige von zu pflegenden Personen sich erkenntlich zeigen wollen.