Trauer, wie gehen wir damit um?

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Hallo Christina0706,

ich kann Dir sehr gut verstehen! es ist sehr traurig, was Deinem Freund passiert ist! Der Verlust geliebter Menschen, vor allem wenn es sich um nahe Angehörige handelt, gehört wohl mit zu dem Schlimmsten, das man im Laufe seines Lebens durchmachen muss! Ich habe das leider auch schon hinter mir, da ich vor wenigen Jahren mehrere meiner engsten Familienangehörigen verloren habe und vor etwa 3 Jahren sogar meine Frau.

In so einer Situation hat man leicht das Gefühl, dass das Geschehene einfach nicht wahr sein kann. Man kann sich einfach nicht damit abfinden, dass der Verstorbene nun nicht mehr da ist. Oder man fühlt sich innerlich leer und empfindungslos. Es kann auch sein, dass der anfängliche Schmerz so groß ist, dass man meint, es gar nicht aushalten zu können. Wahrscheinlich geht es Deinem Freund im Moment ja genauso. Was aber könntest Du tun, um ihm beizustehen?

Du könntest ihm auf jeden Fall anbieten, sich bei Dir auszusprechen, sofern ihm überhaupt danach ist. Manche Trauernde suchen das Gespräch und möchten anderen gern ihr Herz ausschütten, andere wiederum verschließen sich zunächst und möchten gern mit sich allein sein. Sie brauchen erst einmal Zeit, um ihren inneren Schmerz verarbeiten zu können. Du kannst ihm jedoch signalisieren, dass Du zu einem späteren Zeitpunkt gern bereit bist, mit ihm zu sprechen.

Einem Trauernden hilft es auch, das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass man jederzeit für ihn da ist, auch wenn bereits längere Zeit verstrichen ist. Die Trauer ist zwar am Anfang am größten, doch erstreckt sie sich in der Regel über einen längeren Zeitraum.

So kann es leicht passieren, dass zwar unmittelbar nach dem Tod viele ihre Hilfe anbieten, der Trauernde sich jedoch zu einem späteren Zeitpunkt verlassen fühlt, weil dann niemand mehr für ihn da ist. Es ist also wichtig, sich nicht nach einiger Zeit von ihm zurückzuziehen, da man denkt, er brauche einen nun nicht mehr. Daher wäre es gut, wenn Du von Zeit zu Zeit Dich immer mal wieder danach erkundigst, wie es ihm geht und ihm Deine Hilfe anbietest.

Am Anfang ist auch praktische Hilfe ganz wichtig! Der Trauernde befindet sich in einem Ausnahmezustand und es mag ihm schwerfallen, alle Angelegenheiten in Verbindung mit dem Tod des Angehörigen regeln. Biete ihm daher Deine Unterstützung an und frage ihn, was Du ihm abnehmen könntest.

Gib ihm auch den Rat, sich gerade jetzt genügend Schlaf zu gönnen, und sage ihm, wie wichtig körperliche Bewegung und eine gesunde Ernährung ist. Es kann nämlich sein, dass der Trauernde sich total hängen lässt und es ihm sehr schwerfällt, in den Alltag zurückzufinden. Man muss natürlich sehr darauf achten, ihm nicht das Gefühl zu geben, sich in sein Leben einzumischen. Man braucht beim Ratgeben also immer sehr viel Fingerspitzengefühl!

Viele Trauernde stellen sich die Frage, wo nun der Verstorbene wohl ist. Vielleicht im Himmel? Oder irgendwo sonst im Jenseits? Es könnte durchaus sein, dass Du mit solchen oder ähnlichen Fragen konfrontiert wirst. Was könntest Du darauf sagen?

Die Bibel lässt uns ins in der Frage, was nach dem Tod geschieht, nicht im Ungewissen. Sie sagt: "Denn die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst" (Prediger 9:5). Das bedeutet, dass die Toten nicht irgendwo weiterleben. Sie befinden sich sozusagen im Todesschlaf, aus dem es jedoch nach der Bibel auch wieder ein "Erwachen" gibt. Wie ist das zu verstehen?

Nun, Gott ist dazu in der Lage, sich an jeden Menschen, der einmal gelebt hat, in allen Einzelheiten zu erinnern. So hat er sich vorgenommen, eines Tages die Gräber zu lehren, indem er die Toten wieder zum Leben bringt. Die Bibel gebraucht dafür den Begriff "Auferstehung". Gott erschafft die Verstorbenen mit einem neuen Körper, der dem gleicht, den sie in ihrem früheren Leben hatten.

Wenn also die Toten wiederkommen, dann ist es so, als ob sie gleichsam von einer langen Reise zurückgekehrt wären. Jesus Christus sprach klar und deutlich von der Auferstehung, als er sagte:

"Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden" (Johannes 5:28,29). Wenn das geschehen ist, kann man all die lieben Verwandten und Freunde wieder in seine Arme schließen! Ist das für einen Trauernden nicht ein großer Trost? Ganz bestimmt!

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deinem Freund in der Trauer beizustehen und ihm zu helfen, den schlimmen Schmerz über den Verlust nach und nach zu überwinden!

LG Philipp

jede/ r hat seine /ihre ureigene leid/trauergeschichte...kommt ja auf den speziellen "fall" an.

für dich wichtig ist jedenfalls ihm nahe zu sein, seine gefühle akzeptieren, mit ihm im gespräch bleiben, auch gemeinsam schweigen, an die gräber gehen.

es gibt gute trauerbücher.

manche verlieren in der trauer ihren glauben, andere erfahren göttliche hilfe und trost

Dränge dich nicht auf, aber sei einfach für ihn da, wenn er dich darum bittet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.