Trans-Lebenslauf?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo, wofür schreibst du den Lebenslauf? Gutachten oder Krankenkasse…?

Grundsätzlich ist es so, dass es einfach keine wirkliche Vorgabe für diesen „trans* Lebenslauf“ gibt. Wie genau dieser aussieht und was darin steht ist dir also größtenteils selbst überlassen. Meist ist jedoch ein Fließtext gewünscht und kein tabellarischer Lebenslauf, wie man ihn bspw. aus dem Berufsleben kennt.

Persönlich finde ich es sinnvoll, chronologisch vorzugehen und es dann in verschieden Grüppchen zu gliedern. Ich habe bspw. mit der Grundschulzeit begonnen und dort das Alter von 6-10 Jahren beschrieben. Im nächsten „Kapitel“ dann die Zeit der weiterführenden Schule, dann anschließend Studium… und so weiter, je nach dem wie alt man ist bzw. in welcher Lebensphase man sich befindet. So kannst du es machen, aber das ist nur eine Möglichkeit.

Da es hier ja nicht darum geht einen Arbeitgeber o.ä. von dir zu überzeugen, sondern meist darum, eine Leistung von der Krankenkasse oder ein positives Gutachten zu erhalten, sollte aus deinen Erzählungen deutlich werden, wieso du bspw. geschlechtsangleichende Maßnahmen oder eine Vornamens- und Personenstandsänderung benötigst oder damit die Person, die den Lebenslauf liest, bereits einen Einblick von deinem bisherigen Werdegang (als trans* Person) erhält. Entsprechend werden oft Situationen beschrieben, in denen man entweder bemerkt hat trans* zu sein oder in denen man bspw. mit Geschlechtsdysphorie zu kämpfen hatte.

Zur Länge gibt es meist auch keine genauen Vorgaben. Manche schreiben eine Seite, manche zehn. Das ist einfach auch davon abhängig, was du in deinem Leben erlebt hast und wie alt du bist.

Hier findest du noch ein Musterbeispiel vom T*Räumchen Kassel

Hallo JasieDerFuchs,

geht es um einen Lebenslauf, wie man in im Rahmen einer beruflichen Laufbahn führt, kannst Du den Zeitpunkt, wo sich Deine geschlechtliche Identifikation verändert hatte, im Bereich persönlicher Dinge aufführen.

So reicht es aus, zu sagen, zu dem Zeitpunkt sich gegenüber einer früheren Identifikation anders zu identifizieren - mit Angabe der jeweiligen Identifikation.

Wo es einen Eintrag zu Deiner Identifkation im Lebenslauf gibt, oder diese über einen Namen zu erkennen wäre, gilt die jetzige Identifikation bzw. Dein jetziger Name.

Geht es eher um einen biografischen Lebenslauf, so mag jeder einzelne Moment, der zu Deiner Identifikation geführt hat, von Interesse und Bedeutung sein. Das führe in den Details, wie Du sie darstellen magst, auf.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Am besten als Fließtext und in chronologische Abschnitte eingeteilt,

Versuch einfach alles reinzuschreiben, was dir im Bezug auf deine Transidentität als relevant vorkommt und am besten auch ein paar vergangene Situationen als Beispiele.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans