Tod im Buddhismus, Rituale

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Buddhistische Totenbräuche sind regional sehr unterschiedlich. Hier im Westen z. B. wirst Du kaum ausufernde Riten beobachten können, westliche Buddhisten sind in dieser Beziehung sehr nüchtern eingestellt. In den Ländern Asiens, wo der Buddhismus verbreitet ist, gibt es viele - und sehr verschiedene - Riten, mit denen die Toten umgeben werden.

Grundlage für die Riten ist die Form der buddhistischen "Schule" (so nennt man die verschiedenen Traditionen), in der ein Verstorbener gelebt und praktiziert hat. Alles an den Riten soll den Toten mit der buddhistischen Lehre in Verbindung bringen, an die Praxis eines Menschen erinnern und die Trauernden daran erinnern, daß sie auch selbst die Lehre praktizieren und Gleichmut bewahren sollen.

In den meisten Schulen des Buddhismus wird beim Sterben oder nach dem Tod das Herz-Sutra gelesen oder gesungen. Das ist ein eminent wichtiger Text und beinhaltet - verkürzt gesagt - eine Art Zusammenfassung der buddhistischen Philosophie. Duft in Form von Weihrauch, Blumen oder Duftwasser repräsentiert den "Wohlgeruch" der Lehre des Buddha. Körper, Hände und Kopf zu waschen sind Symbole für innere Reinigung. Ein praktizierender Buddhist "reinigt" sich bei der Praxis von den Anhaftungen an Weltliches, der Buddha hat in seiner Lehre immer wieder auf den Lotos verwiesen, auf dessen Blättern kein Schmutz haftet. Ein Buddhist soll seinen Geist ebenfalls rein bewahren. Das dreimal geschlungene Band erinnert - so weit ich weiß, muß ich hier einschränkend sagen - daran, daß die drei unheilsamen Wurzeln der Unerlöstheit (Haß, Gier, Unwissenheit) mit drei Tugenden überwunden werden können (Güte, Freigiebigkeit, Weisheit). Die drei Wurzeln fesseln den Menschen an das Rad der Wiedergeburt, die drei Tugenden helfen ihm, sich davon zu befreien.

Es gibt eine Vielzahl von Riten, die nur in lokaler Tradition zelebriert werden, teilweise stammen die Bräuche aus einer Zeit der vorbuddhistischen Religionen. Im tibetischen Buddhismus etwa finden sich viele Riten aus der Bon- oder Bön-Religion. In der Regel werden Buddhisten verbrannt und ihre Asche wird - je nach Landesbrauch - entweder verstreut oder in einer Urne bestattet. Aufgeteilt wird die Totenasche nur dann, wenn es sich um eine bedeutende Persönlichkeit gehandelt hat, der zu Ehren man Grabmäler errichtet, um sich an sie zu erinnern. Das gilt z. B. für Fürsten und mehr noch für Gelehrte. Ihre Asche stellt eine bedeutende Reliquie dar, sie wird in Asien in einem Stupa beigesetzt. Im Westen findet die Beisetzung in einem Stupa nur in Ausnahmefällen statt, so ist z. B. die Nonne und Theravada-Lehrerin Ayya Khema in einem Stupa im Allgäu beigesetzt. Gruß, q.

Die buddhistischen Bräuche hinsichtlich des Verfahrens nach dem Tod eines Buddhisten können sehr stark variieren. Dabei ist das Ritual abhängig davon, wo der Betreffende lebt und ob er ein Mönch ist oder nicht. In der Regel werden dem Sterbenden aber Betgesänge ins Ohr geflüstert. Nachdem er verstorben ist, beginnt die gesamte Familie damit, ein Bad vorzubereiten. Dabei gießen Verwandte, Bekannte und Freunde parfümiertes Wasser auf die ausgestreckte Hand des Verstorbenen. Danach wird ein Band drei Mal um seinen Körper gewickelt. Nach diesem Ritual wird der Verstorbene in einen Sarg gelegt, welcher mit frischen und duftenden Blumen geschmückt ist. Anschließend wird der Sarg im Tempel oder im Haus des Verstorbenen aufgebahrt und die Mönche kommen zum Abendgebet.

Nachdem die Abendgebete eine Woche lang statt gefunden haben, kann der Verstorbene entweder in einem Holzsarg oder in einem Krematorium verbrannt werden. Die aus der Verbrennung resultierende Asche wird aufgeteilt. Eine kleine Menge wird in einer Urne in den Tempel oder in das Haus des Verstorbenen gestellt, der Rest wird über das Meer verstreut

Hier findest du noch mehr http://www.bodhibaum.net/einleitung.htm

Eine so spezielle Frage wirst du wahrscheinlich hier nicht beantwortet werden. Wenn du dich sosehr für Buddfhismus interessiert, dann gehe in eine Leihbücherei und borge dir verschiedene Bücher darüber aus. Da wirst du wahrscheinlich alle deine Fragen beantwortet bekommen

Ontario  04.08.2020, 11:49

Du siehst doch, dass es User gibt, die darüber Bescheid wissen. Es gibt im internet nicht nur Unwissende.

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Die Asche wird aufgeteilt? Sarg?

Eig. werden die zum Ganges gebracht dort 3 mal ins Wasser getaucht und dann abgefackelt. Die Asche wird dann ins Wasser geworfen.

Dies soll einen direkten Übergang ins Paradies ermöglichen ohne Wiedergeburt.

quopiam  07.10.2012, 17:49

Nicht jeder Buddhist verstirbt in der Nähe des Ganges...

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