Tochter will keinen Kontakt mehr. Was tun?

13 Antworten

Wenn die Eifersucht zwischen den Schwestern schon länger besteht, dann gibt es dafür sicherlich tief sitzende Gründe, die wenig mit der Kinderlosigkeit zu tun haben.

Davon mal abgesehen ist unerfüllter Kinderwunsch eine große psychische Belastung. Eine betroffene Freundin meinte mal zu mir, das wäre so, wie wenn man auf einen Zug wartet, der nie kommt - während um einen rum nach und nach alle anderen Freundinnen und Verwandten in andere Züge einsteigen und davon fahren in ein neues Leben mit Kind. Aber man selbst bleibt alleine zurück und weiß nicht, warum.

Und jede neue Schwangerschaftsverkündung bei Kolleginnen, Freundinnen, Verwandten reißt die Wunde wieder auf, weil bei anderen so selbstverständlich klappt, was bei einem selbst (möglicherweise trotz diverser Behandlungen, Spritzen, Embryotransfers und so weiter) einfach nicht funktionieren will.

Ich lese aus der Frage unterschwellig den Vorwurf heraus, die kinderlose Tochter solle sich doch einfach mitfreuen und nicht so anstellen. Schwierig und relativ unempathisch, ehrlich gesagt. Was für euch ein freudiges Ereignis ist, ist für sie halt etwas ganz anderes.

Dann gehe ich außerdem davon aus, dass zwischen euch etwas vorgefallen ist, das konkret dazu geführt hat, dass die kinderlose Tochter nicht mehr mit euch reden mag. Vielleicht habt ihr bei jeder Gelegenheit gesagt, wie sehr ihr euch auf den Enkel freut? Das war vielleicht gar nicht böse gemeint von euch, aber bei ihr kam halt an "wir freuen uns so, denn endlich bekommen wir den Enkel, den wir von dir nicht kriegen können" und sie war (verständlicherweise) verletzt.

Übrigens: dass sie nicht für den Neffen da sein wollen, ist alleine ihre Entscheidung und die hat mit euch wiederum nichts zu tun. Niemand ist verpflichtet, sich um die Kinder der Geschwister zu kümmern, erst recht nicht, wenn zum besagten Geschwister eh kein gutes Verhältnis herrscht.

Vielleicht reflektiert ihr mal euer eigenes Verhalten zur kinderlosen Schwester.

Wenn ihr das Verhältnis wieder gerade biegen wollt, beschränkt euch dabei auf das Verhältnis zwischen euch und dehnt es nicht auf die zwei Schwestern aus.

Es hilft nichts, ihr müsst euch zurückziehen und abwarten. Eure Tochter hat sich in den Gedanken hineingesteigert, dass sie immer benachteiligt wurde und jetzt kann sie das entstehende Glück nicht auch noch ertragen.

Diese Gefühle sind allmählich gewachsen und haben vielleicht doch einen wahren Kern, Eltern bevorzugen unbewusst eins ihrer Kinder, auch wenn sie ihre Pflicht den anderen gegenüber wahrnehmen. Kinder spüren das und bemühen sich meist, den Eltern und deren Erwartungen zu entsprechen. Dieser Prozeß beginnt schon früh und läuft, bis ein Ereignis zuviel wird und der Cut kommt.

Hier ist es das Baby, das sich eure Tochter herbeigesehnt hat und nun muss sie durchmachen, dass es in der engsten Verwandtschaft eins geben wird und dass sich alle drauf und mitfreuen.

Sagt ihr oder schreibt eine kurze Karte, dass ihr nach wie vor da seid. Nicht mehr, geht nicht inhaltlich darauf ein. Und in der Zwischenzeit, bis sie euch wieder kontaktet, zufällig begegnet etc. überlegt, was ihr anders machen werdet. Auch wenn ihr es nicht gern hört, ihr tragt einen Anteil an der jetzigen Situation.

Ich würde nichts machen,erstmal. Wenn eure Tochter aus Neid und Mißgunst nur so zusammen gebacken ist dann hat sie etwas im Leben immer noch nicht verstanden.Vll. kommt es ja später doch noch. Ich denke aber da ist noch mehr,dass sie auch mit euch Eltern bricht statt nur mit der Schwester der sie ihr Baby nicht mal gönnen kann. So eine Tante braucht ein Kind auch nicht. Freut euch aufs Enkel und gut ist.

Sie war schon immer sehr eifersüchtig auf ihre Schwester.

Ich möchte Euch ja nichts unterstellen - aber kann es nicht vielleicht sein, daß Eure Tochter es schon immer so empfunden hat, als ob Ihr ihre Schwester bevorzugt hättet? Ist doch gut möglich, daß Ihr (natürlich ohne böse Absichten) die eine Tochter der anderen vorgezogen habt! Eltern merken oft nicht, daß sie dies tun.

So gesehen wäre die Schwangerschaft der Schwester vielleicht nicht der Grund für das Verhalten der Tochter, sondern "nur" jener Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte! Zumal es für kinderlose Paare ja auch die Möglichkeit einer Adoption gibt.

Wir waren immer für beide da, wenn sie Hilfe brauchten, haben bei Umzügen geholfen usw.

Das ist EURE Sicht der Dinge - aber wie sieht die Tochter das? Ich finde, da steckt schon mehr dahinter, als "nur" dieses nicht-ertragen-Können, daß die Schwester schwanger ist. Da muß sich in ihr über Jahre hinweg etwas aufgestaut haben, um sie zu solch einem Verhalten zu veranlassen.

Was kann man in so einer Situation als Eltern tun?

Der Tochter signalisieren, daß Eure Türen nach wie vor für sie offenstehen und hoffen, daß sie im Laufe der Zeit wieder einen Weg zu Euch findet.

Und vielleicht auch mal darüber nachdenken, was IHR falsch gemacht haben könntet!

Tochter und Verlobter wollen keinen Kontakt also gibt es keinen.

Ihr drängt Euch nicht weiter auf. Eure Tochter ist erwachsen.