Theoriekonstrukt der weltlichen Wiedergeburt als Hölle (Christliche Diskussion)?


17.06.2023, 11:43

Ich danke allen hier vielmals für die Konstruktiven Kritiken!

Gott segne euch alle :-)

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich halte nichts davon. Mir scheint das eher ein Versuch zu sein, den biblischen Glauben mit anderen Religionen zu vereinbaren.

Die Hölle ist eine ständige Wiedergeburt hier auf dieser Erde

Dem widerspricht die Bibel ganz eindeutig:

Hebr 9,27 Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,

Viel deutlicher geht es nicht. Der Mensch stirbt nur ein mal.

Die Offenbarung ist da auch ziemlich eindeutig: Erst nach dem Endgericht kommen die Ungläubigen in den Feuersee, bzw die Hölle:

Off. 20, 11 Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden.

12 Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand.

13 Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.

14 Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod.

15 Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.

Dieser Feuersee ist ewig:

Mt. 25, 41 Dann wird er auch denen zur Linken sagen: Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!

46 Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.

Mit dieser Theorie würden die Erretteten in den Himmel kommen, die Ungläubigen wären in einem ewigen Kreislauf gefangen, solange bis sie Jesus endlich akzeptieren oder in der ewigen Hölle sind.

Das errinnert an die Lehre der Allversöhnung, welche unbiblisch ist:

Mt. 7, 13 Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.

14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.

Die Verse sagen eindeutig: Viele gehen ins Verderben und nur wenige finden das (ewige) Leben.

Dan. 12, 2 Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande.

Der Vers spricht für sich.

Ausführlicher zur Allversöhnung hier.

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Zum Schluss noch eine Geschichte, die Jesus erzählt hat:

Lukas 16, 19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbare Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.

20 Es war aber ein Armer namens Lazarus, der lag vor dessen Tür voller Geschwüre

21 und begehrte, sich zu sättigen von den Brosamen, die vom Tisch des Reichen fielen; und es kamen sogar Hunde und leckten seine Geschwüre.

22 Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben.

23 Und als er im Totenreich seine Augen erhob, da er Qualen litt, sieht er den Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.

24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich über mich und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme!

25 Abraham aber sprach: Sohn, bedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus gleichermaßen das Böse; nun wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt.

26 Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, sodass die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.

27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest —

28 denn ich habe fünf Brüder —, dass er sie warnt, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen!

29 Abraham spricht zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; auf diese sollen sie hören!

30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun!

31 Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer aus den Toten auferstände!

Auch diese Verse zeigen deutlich: Es gibt nach dem Tod kein weiteres irdisches Leben.

Ich hoffe das hilft dir

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ
Bibelbube 
Fragesteller
 17.06.2023, 11:09

Oh.

Das Endgericht zerstört die Theorie tatsächlich.

Danke dir, deine Antworten helfen mir in besonderem Maße :-)

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Bibelbube 
Fragesteller
 17.06.2023, 11:12
@Bibelbube

Gott segne dich ebenso, für die die Konstruktiven Kritiken die du mir gibst.

Diese sind wirklich Hilfreich!

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Hallo,

das ist leider völlig abwegig. Das widerspricht jeglichem christlichen Glauben und auch ganz klar der Bibel. Wenn du das wirklich glaubst, dann hast du damit leider den Bereich des christlichen Glaubens sehr weit verlassen. Die Idee hat durchaus was, ich verstehe, dass dich das fasziniert. Ist aber sehr neben der Spur.

Die Hölle ist ein realer Ort, und nicht diese irdische Welt.

Der Himmel ist Gottes zu Hause. Nicht unseres. Um in den Himmel zu gelangen, müssen wir Gottes Anforderungen dafür erfüllen. Sonst passen wir dort nicht hinein. Wer sich nicht vorbereitet hat auf die Gemeinschaft mit Gott, der ist dazu nicht fähig und kann nicht in den Himmel. Denn der Himmel ist nicht für uns Menschen da, es ist wie gesagt Gottes Wohnort. Wir dürfen da nicht nach menschlichen Maßtäben denken. Wir haben dieses eine Leben, um uns darauf vorzubereiten. Wer das nicht macht ist eben ungeeignet für den Himmel. Wir müssen da von Gott aus denken, der uns seine ewige Gemeinschaft schenken will. Dies geht aber nicht ohne Vorbereitung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
Bibelbube 
Fragesteller
 17.06.2023, 13:05

Danke, aber ich habe bereits geschrieben, dass es nur eine Theorie ist um welche ich diskutieren wollte :-)

Nicht das ich davon überzeugt bin.

LG

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Athanasius71  17.06.2023, 13:09
@Bibelbube

Ja, habe ich gesehen. Wäre eine Idee für einen Film oder Roman, ist ganz witzig. Aber nicht real. :-)

LG

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Theorien können zu genüge aufgestellt werden.. Die Frage ist: Was sagt Gott selbst in seinem Wort? Natürlich gibt es unzählige Möglichkeiten eigene Glaubensansichten anhand ausgewählter Texte und Passagen zu untermauern. Doch das Ergebnis ist ermüdend, verwirrend und widersprüchlich.. Religionen - und speziell die christlich orientierten Kirchen und Gemeinden verlieren rasant viel Anhänger. Auch aus dem Grund, weil es keine klare und einheitliche Botschaft mehr gibt. Das Evangelium ist gespalten und die Frage, wann ein Christ ein Christ ist, wird überschattet durch die "Höllenlehre". Die einen pendeln zwischen der Allumfassenden Vergebung für jedermann, weil Jesus ja für alle Menschen gestorben ist und legitimieren dadurch ihr "sündiges Treiben" - die anderen führen ein ängstliches Dasein, weil ihnen nicht ganz klar ist, ob ihr Glaube ausreicht, um "ins Paradies" einzugehen..

Deine Theorie der "Wiedergeburt" könnte man tatsächlich auch anhand einiger ausgewählter Texte untermauern. Schließlich spricht Jesus selbst über die Notwendigkeit der Wiedergeburt um ins Reich Gottes zu gelangen. Doch das Thema ist sehr komplex und nur im Kontext bzw. der Gesamtaussage der Bibel zu verstehen. Hier darauf einzugehen, sprengt den Zeitrahmen.. 😅

Aber es gibt einige Überlegungen, die uns helfen zu verstehen, was mit uns geschieht, wenn wir sterben (und wir müssen dabei nicht unbedingt die ganze Bibel auswendig können). Es ist ganz entscheidend, zurück an den Anfang der Entstehungsgeschichte in 1.Mose zu gehen. Was hatte Gott mit Adam und Eva vor? Wo kamen sie her? Was sollte mit ihnen geschehen, wenn sie sich gegen Gott stellen würden? Welche Rolle spielt Jesus dabei?

Die Strafe, die Adam und Eva erhielten, war der Tod - die Nichtexistenz: "vom Staub bist du - zum Staub gehst du zurück", (1.Mose 3:19). Kein Wort davon, dass sie eine unsterbliche Seele haben, die ewig im Höllenfeuer schmort.. Im Bibelbuch Prediger 9:5,10 wird der Zustand der Toten beschrieben. Auch Jesus vergleicht den Tod mit einem tiefen Schlaf, (Johannes 11:11-14).

Durch den Ungehorsam unserer "Ureltern" haben wir als ihre Nachkommen ebenfalls Sünde und Tod vererbt bekommen (wie ein Gendefekt). Jesus hat dadurch, dass er als vollkommener Mensch den gleichen Wert hatte wie der vollkommene Adam, die Möglichkeit gehabt, uns zu erlösen. Er ist sozusagen unser "Adoptivvater" geworden. Somit konnte er uns das zurückgeben, was wir verloren haben, (Römer 6:23).🙂

Eine sehr interessante Frage. Ob es die Reinkarnation gibt, wissen wir nicht. Mein Onkel sagt als Pfarrer "nein", glaubt aber, dass es auch im Jenseits noch die Möglichkeit der Bekehrung gibt.

Diese Theorie geht davon aus, dass der Mensch selbst dafür verantwortlich ist, ob er errettet wird oder nicht. Das steht im Widerspruch zur Bibel und dem Christentum.