Theistischer Satanismus?

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Ave Satanas!

Die Definition des Begriffes Satanismus und der Satanismus an sich wurde durch Anton LaVey begründet, der auch die Church of Satan gegründet hat. Somit spiegelt die Church die Urform des Satanismus dar.

Eine Konfession ist religionswissenschaftlich eine Abspaltung einer religiösen Urform, die aber die Grundlagen beibehält. Im Christentum wäre es somit der theistische Glaube an Gott bzw. Jesus. Eine atheistische Konfession wäre ausgeschlossen. Zwar gibt es eine Gruppierung, die sich als "atheistisches Christentum" bezeichnen, diese werden aber nicht zum Christentum gezählt, sondern sind eine neureligiöse Bewegung.

Um nun auf die Frage zurück zu kommen, müssen wir uns anschauen, was der erstmalige Satanismus als Grundsatz aussagt:

Demnach können wir ableiten, dass die Bezeichnung "theistischer Satanismus" Oxymoron ist und nicht zum Satanismus gezählt werden darf.

Es gibt zahlreiche Personen, die sich einem vermeintlichen "theistischen Satanismus" zuordnen, aber genauso gibt es oben beschriebene Personen, die sich einem "atheistischen Christentum" zuordnen. Die Idiotie dahinter sollte jeder erkennen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrelanges Mitglied der Church of Satan
ClemenzlordBiden  06.10.2023, 11:57

Die Idiotie ist, dass eine Knallcharge, die die Church of Satan gründet, meint, die Bedeutungshoheit gepachtet zu haben.

Diese Pfeifenkirche gibt es seit paar Jahren, theistischen Satanismus seit Jahrtausenden.

Wer hat wohl recht?

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Ich denke das kommt darauf an woran man grundsätzlich glaubt.

Theismus ist die anerkennung der existenz eines oder mehrer Götter. (Ich glaube/weiss das gott existiert.)

Atheismus die nicht ernerkennung der Existenz eines oder mehrer Götter. (Ich glaube nicht das Gott existiert. )

Antitheismus die ablehnung der Existenz eines oder mehrer Götter. (Ich glaube/weiss das gott nicht existiert)

Nun ist die frage wie satanisten eben zu einem Gott stehen. bzw. auch zur existenz eines personifizierten satans und dessen verhältnis zu einem Gott oder nicht. Und ob diese personifikation die Rolle eines Gottes einnimmt.

Wenn nun jemand einem Personifizierten Christlichen Satan folgt. Dann muss er zwangsläufig die Christliche Lehre und die Existenz des gottes als gegeben anerkennen. Ist somit auch Theist. Auch wenn er diese dinge ggf. anders auslegt oder teile davon ablehnt. (z.b. eine Überzeugung das die bedeutungen von Satan und Gott vertauscht sind. Und man der überzeugung ist das die Christen dem echten Satan folgen weil dieser erfolg darin hatte die menschen zu veräppeln.)

Ist satan nur ein Konzept der gegenbewegung bzw. ablehnung zu einer religion. Dann eben nicht.

MagisterSamael  06.10.2023, 17:07

Erst einmal ist Satan im Christentum selbst keine Personifikation, sondern eine Sammelbezeichnung für jeglichen Widerstand.

So werden Lilith, Samal, Luzifer, Belial und Leviathan in der Bibel gleichermaßen als der Satan bezeichnet.

An keiner Stelle ist von einer eindeutigen Gestalt die Rede, sondern stets von der Definition des ultimativen Gegenspielers.

Auf nichts anderes reduziert sich der Satanismus: Auf die ultimative Widersachung gegen Religion und Theismus.

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FouLou  06.10.2023, 17:15
@MagisterSamael

Dem wiederspreche ich nicht. Es gibt aber genügend menschen die Satan als eine Personifikation sehen. Es gibt schliesslich auch Darstellungen der Figur. Meist ist der begriff in diesem falle Synonym für den Gefallenen engel Luzifer. So kann man nicht auschliessen das es Menschen gibt oder gab, die eben die existenz genau dieser Personifikation anerkennen und huldigen.

Mit Satanismus nach LaFey hat das natürlich nichts zu tun.

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MagisterSamael  06.10.2023, 17:16
@FouLou

Es gibt auch zwei sehr passende Begriffe für diese Anschauungen:

  • Luziferianismus
  • Teufelsanbeter

Mit Satanismus allgemein hat das nichts zutun. Das ist eine Fehlbezeichnung.

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MagisterSamael  06.10.2023, 17:25
@FouLou

Andere Frage:

Wenn ich jetzt Buddha als meinen Gott ansehe, darf ich mich dann einen theistischen Buddhisten nennen, obwohl sich das gegen jeglichen Grundsatz des Buddhismus stellt?

Die gleichen Personen, die einen theistischen "Satanismus" akzeptieren würden hier wohl genauso "ja" sagen.

Das heißt es darf einfach irgendein Idiot daher kommen, eine Religion hernehmen und ihre Grundsätze so verschandeln, wie es ihr beliebt und dann unter gleichem Namen auftreten?

Im Verständnis angesprochener Personen mag das eventuell so sein, im Religionswissenschaftlichen Verständnis hingegen nicht.

Deswegen gibt es keinen theistischen "Satanismus".

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FouLou  06.10.2023, 17:40
@MagisterSamael

Wenn ich mir den Wikipedia artikel zu Satanismus durchlesen ist davon durchaus die rede. Wird auch als Traditioneller satanismus bezeichnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Temple_of_Set

Scheint eine bewegung davon zu sein. Das ganze Klingt durchaus personifiziert.

Das heißt es darf einfach irgendein Idiot daher kommen, eine Religion hernehmen und ihre Grundsätze so verschandeln, wie es ihr beliebt und dann unter gleichem Namen auftreten?

So Funktionieren im endeffekt religionen. bzw. Abspaltungen von Religionen.

Das Christentum und der Islam sind genauso entstanden. Irgendein dahergelaufener Mensch (Eventuell mit macht) Labert etwas von neuen gott. Und fängt sich damit ein paar gläubige ein, mit ein bissel glück und macht haben sie ne neue Religion.

Die Einzelnen Konfessionen den Christentum unterscheiden sich auch alle Dramatisch und sie nennen sich Christen. Streckenweise sogar soweit das sie verschiedene bücher zur bibel zählen.

Abgesehen davon hat Lafey auch nichts anderes gemacht wie es historisch scheint. Er hat die Konzepte die schon da waren. Nach seinem Dünken umdefiniert. Es ist ja nicht so das der Begriff satanismus erst mit ihm enstanden ist.

unter gleichem Namen auftreten?

Tritt derjenige ja nicht. Er ist ja ein Theistischer Bhuddist. Nicht nur Bhuddist.

Das ist ein wenig das Problem am glauben. Bzw. an Religionen. Es ist nur nen haufen "ich will das so" Gibt ja nen haufen konflikte deswegen weil ein paar leute sagen: Oi das ist aber kein xyz. Und die anderen sagen: Jaja doch das ist xyz. Bis die leute sich dewegen die Köpfe einschlagen.

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MagisterSamael  06.10.2023, 18:48
@FouLou
https://de.wikipedia.org/wiki/Temple_of_Set
Scheint eine bewegung davon zu sein. Das ganze Klingt durchaus personifiziert.

Das Lustige ist, dass sich der Temple of Set selbst vom Satanismus distanziert und nicht so genannt werden möchte.

Das zeigt doch ausdrücklich, wie sehr man Wikipedia dank der Satanischen Panik vertrauen kann.

So Funktionieren im endeffekt religionen. bzw. Abspaltungen von Religionen.

Nein. Abspaltungen, Konfessionen, Denominationen - nenn es wie du magst - müssen die Grundkonzepte der Urdefinition beibehalten um als solche rechtmäßig anerkannt zu werden.

Das Christentum und der Islam sind genauso entstanden. Irgendein dahergelaufener Mensch (Eventuell mit macht) Labert etwas von neuen gott. Und fängt sich damit ein paar gläubige ein, mit ein bissel glück und macht haben sie ne neue Religion.

Ja und diese nutzen eine eigenständige und unmissverständliche Definition. Das ist auch völlig legitim und richtig.

Die Einzelnen Konfessionen den Christentum unterscheiden sich auch alle Dramatisch und sie nennen sich Christen. Streckenweise sogar soweit das sie verschiedene bücher zur bibel zählen.

Auch das ist korrekt und legitim, da die Urdefinition des Christentums der Glaube an Jesus und die Dreifaltigkeit ist. Keine der Konfessionen zweifelt dieses Bild an.

Abgesehen davon hat Lafey auch nichts anderes gemacht wie es historisch scheint. Er hat die Konzepte die schon da waren. Nach seinem Dünken umdefiniert.

LaVey*

Es ist auch völlig legitim, denn er hat den Begriff Satanismus selbst definiert und kodifiziert.

Das bedeutet etwaige Denominationen müssen zwingend den Grundkonzepten seines Satanismus unterliegen. Und diese basieren auf Atheismus. Theistische Denominationen sind folglich logisch nicht möglich.

Es ist ja nicht so das der Begriff satanismus erst mit ihm enstanden ist.

Satanismus als Bewegung ist tatsächlich erst durch ihn entstanden. Hier nachzulesen.

Tritt derjenige ja nicht. Er ist ja ein Theistischer Bhuddist. Nicht nur Bhuddist.

Okay und ich bin fleischessender Veganer. Diese Bezeichnung ist zwar dumm und oxymoron - aber das bin ich halt.

Mir fallen keine simpleren Analogien mehr ein um es auch den *** Menschen verständlich machen zu können. Verzeih mir.

Das ist ein wenig das Problem am glauben. Bzw. an Religionen. Es ist nur nen haufen "ich will das so" Gibt ja nen haufen konflikte deswegen weil ein paar leute sagen: Oi das ist aber kein xyz. Und die anderen sagen: Jaja doch das ist xyz. Bis die leute sich dewegen die Köpfe einschlagen.

Mir ist doch völlig schnuppe an was welcher Mensch im Grundsatz glaubt. Die Frage nach Göttern und dem ganzen Unsinn ist Philosophie und besitzt keine Antwort.

Wenn es hingegen um wissenschaftliche Fakten geht, dann akzeptiere ich auch nur diese Fakten. Und Fakt ist nun einmal, dass es keinen theistischen "Satanismus" geben kann. Das bestätigen die Religionswissenschaftler in verlinktem Buch und alleine simpelste Logik verdeutlicht das Ganze.

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FouLou  06.10.2023, 20:11
@MagisterSamael
Auch das ist korrekt und legitim, da die Urdefinition des Christentums der Glaube an Jesus und die Dreifaltigkeit ist. Keine der Konfessionen zweifelt dieses Bild an.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Antitrinitarier

Die haben sich gezofft wie die wilden damals um den Kram. Und es hat zu Spaltungen geführt.

Auch heute gibt es noch Christen die die Dreifaltigkeit wehement ablehnen.

um als solche rechtmäßig anerkannt zu werden.

Von wem?

Mir ist doch völlig schnuppe an was welcher Mensch im Grundsatz glaubt. Die Frage nach Göttern und dem ganzen Unsinn ist Philosophie und besitzt keine Antwort.

Es geht bei der Kritik nicht direkt um glauben. Sondern um benannte Gruppen. Das ist bei allen benannten Gruppierungen so. Insbesondere bei denen die Ideologien halten. Z.b. auch feministen.

Wenn es hingegen um wissenschaftliche Fakten geht, 

Welche Fakten? Wir diskutieren über die Bedeutung eines Wortes bzw. Einer Kategorisierung.

Da gibt es keine messbaren Fakten. Sondern nur Personen die etwas sagen. Und Personen die es anehmen oder nicht.

Und Fakt ist nun einmal, dass es keinen theistischen "Satanismus" geben kann.

Und doch. Wenn eben die Bedeutung des Begriffes bzw. Des begriffsverständnisses sich ändert. Bzw. Man eben der Fokus ändert den man setzt.

Als Beispiel kann man hier das nehmen was du über die Dreifaltigkeit gesagt hast. Offensichtlich sehen es nicht als als Grundlage des Christentums.

Genauso kann man es eben mit dem Satanismus sehen. Du siehst Atheismus als Grundlage von Satanismus. Und das mag bei lavey sicherlich stimmen. (Aus den 9 grundsätzen in der satanischen Bibel von ihm lässt sich das aber nicht ableiten nach meiner Ansicht.)

Ich sehe es eher als Haltung die explizit sich einer Gotteslehre entgegenstellt und das Gegenteil hoch hält. Dies kann atheistisch. Oder Theistisch geschehen. Die Existenz anzunehmen oder abzulehnen ist unabhängig von der Ablehnung eines Gottes. Man kann einen Gott auch ablehnen dessen Existenz man anerkennt. Und theistische Satanisten wären vom Grundsatz her genau das aus meiner Sicht.

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MagisterSamael  06.10.2023, 20:17
@FouLou

Okay, ich möchte nun als König von Deutschland angesehen werden und wir einigen uns folglich darauf, dass jede Selbstbezeichnung widerstandslos anerkannt werden kann.

Danke.

Abschließend möchte ich bitte künftig mit "Euer Ehren" angesprochen werden.

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FouLou  06.10.2023, 20:45
@MagisterSamael

Lehne ich. Natürlich ab. So wie du auch theistische satanisten ablehnen kannst.

Wenn du aber genügend deutsche überzeugen könntest. Dann wärst du könig von Deutschland. XD

Das ist die Sache mit selbstbezichnungen.

Als Außenstehender sehe ich nen Satanisten nach lavey (dich) der behauptet das seine Definition die wahre ist.

Dennoch stolpere ich bei anderen Quellen darüber das sich manche andere Menschen als theistische Satanisten bezeichnen bzw. Diese Bezeichnung genutzt wird. Auch manchmal traditionelle Satanisten genannt.

Und hier liegt genau das Problem. Das du andere Dinge von deiner selbstbezeichnung ausschließt die nicht deinem selbstverstandniss entsprechen. Ist selbstverstädlich. Das macht jede Gruppe (deswegen die Beispiele mit den anderen Religionen die sich zoffen und immer sagen: das sind keine echten XYZ).

Und genau da liegt mein Problem. Du bist aus meiner Sicht quasi befangen.

Mal ne Frage: was ist der kleinste gemeinsame Nenner der unter dem Begriff Satanist fällt nach deiner Ansicht?

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MagisterSamael  06.10.2023, 21:05
@FouLou
Das du andere Dinge von deiner selbstbezeichnung ausschließt die nicht deinem selbstverstandniss entsprechen.

Sinnlose Bezichtigungen bringen absolut keinem etwas.

Mir geht es nicht darum meine Meinung zu vertreten, sondern die Religionswissenschaftlichen Gegebenheiten, die ich mit einem Fachbuch auch hier verlinkt habe.

Ich bestreite nicht, dass es Personen gibt, die sich so nennen oder dieser Begriff bekannt wäre.

Ich sage ausschließlich, dass es eine Fehlbezeichnung ist. Und diese Auffassung entstammt den Religionswissenschaften - nicht mir.

Du verlangst von mir Fakten zu leugnen mit dem Argument ich hätte mir diese Fakten selbst ausgedacht.

Informier dich erstmal neutral und fachgebunden - dann können wir weiter reden.

Diese sinnlosen Behauptungen bringen auf jeden Fall keinem etwas.

Du bist aus meiner Sicht quasi befangen.

Und aus Befangenheit bringe ich eine Quelle an, die über die renommierteste Universität der Welt herausgebracht wurde?

Ein bisschen sehr Widersprüchlich, nicht?

Bring du doch erstmal richtige Quellen an und nicht diese "Ich google 2 min"-Wikipedia-Quellen. Danke

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FouLou  06.10.2023, 22:38
@MagisterSamael

Oh. Ich habe übersehn das man wenigstens die Kapitel abtracts lesen kann.

Das allgemeine Abstract hörte sich für mich an wie eine Betrachtung der geschichtlichen Entwicklung.

Leider widerspricht dir deine eigene Quelle:

Zitat abstract Kapitel 7:

a far greater percentage than in the old survey professed some variety of theistic or esoteric Satanism.

Kapitel 8:

Thus, for example, across the course of the three questionnaires, proportionally more respondents were theistic Satanists.

Bezieht sich anscheinend nochmal auf die gleichen surveys.

Die Wissenschaftler erkennen also die Existenz von theistischen satanisten an. Bzw. Benutzen diese Kategorisierung. (Sie merken auch an das es nicht lavey satanismus ist)

Ergo sind wir wieder bei der Situation auf die ich angespielt habe: es gibt Menschen die sich atheistische satanisten schimpfen. Und offensichtlich Menschen die sich theistische Satanisten schimpfen. Wiso solltest nun du Recht haben aber die anderen nicht? Die Quelle von dir erkennt diese Unterscheidung an.

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MagisterSamael  06.10.2023, 23:00
@FouLou

Wir sprechen weiter, wenn du das gesamte Buch gelesen hast und nicht einfach irgendwelche Texte aus dem Kontext reißt...

Es ist einfach anstrengend.

Ich bin raus aus der Diskussion.

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