theaterwissenschaften+psychologie?

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Hallo,

nun, ich finde die Kombination dieser beiden Bereiche gar nicht so abwegig. So könnte man etwa argumentieren, dass man im Alltag ständig Rollen spielt, sei es auf der Arbeit, mit Freunden, im Supermarkt an der Kasse, etc. Das hat auch psychologische Implikationen. Umgekehrt ist jemand, der psychologisch instabil ist, oft sehr aufbrausend oder "theatralisch", der Begriff kommt ja nicht aus Zufall zustande, siehe http://theatralisch.net/ ... ich würde auch sagen, wer sich mit Psychologie auskennt, kann beim Theaterspielen besser in die Rollen finden (oder auch Schüler dabei helfen, sie zu finden) sowie umgekehrt kann eine Kenntnis von Prinzipien des Theaters und auch von verschiedenen Theaterstücken helfen, Einblick in die Psyche des Menschen zu kriegen.

Also würd ich schon sagen, dass die Kombination, die deine Freundin sich überlegt hat, alles andere als abwegig ist. Und damit dann an eine Schule gehen zu wollen ist ne ziemsich ehrenhafte Ambition!

Die Frage ist natürlich, inwiefern es auch im Bildungssystem kombinierbar ist; oft geht es dort leider nur nach bestimmten festen Schemata. Bestimmt lässt sich diese Kombination irgendwo studieren, aber es könnte gut sein, dass sie dazu in eine andere Stadt ziehen muss oder ähnliches, oder gar auf eigene Faust ein Doppelstudium machen -- was natürlich sehr anstrengend sein kann.

KevinShoeman  26.07.2013, 20:46

Danke für den Stern! :)

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Es könnte sein, dass es Psychologie im 2-Fach-Bachelor irgendwo als Nebenfach gibt. Aber! Um den Titel Psychologe tragen und als solcher arbeiten zu dürfen, braucht man zwingend ein reines Psychologie-Studium (1-Fach-Bachelor+Master). Erst mit dem Master darf man sich Psychologe nennen und als solcher arbeiten.

Aber Vorschlag, der machbar sein könnte: Psychologie studieren und nach dem Master ein Aufbaustudium "Darstellendes Spiel" und dann hoffen, dass man als Quereinsteiger in den Lehrberuf kommt. Dazu sollte man sich erkundigen, ob in diesem Fach überhaupt Lehrermangel herrscht oder ob das Fach durch "richtige" Lehrämtler mehr als genug abgedeckt ist.

Bei uns hat damals (vor mehr als einem Jahrzehnt allerdings) unsere Deutsch-Lehrerin Theater-Unterricht gegeben (ohne spezielle Ausbildung). Es kann also sein, dass ausgebildete "Theater-Lehrer" gar nicht gefragt sind.

Das dürfte nur mit einem Doppelstudium gehen.

Richtig schwierig wird es , wenn ihre Uni für Lehramt Staatsexamen anbietet und für Psychologie den Bachelor/Master.

Kenne jemanden, der hat versucht Lehramt (jedoch Bachelor/Master) und Psychologie gleichzeitig zu studieren. Also nicht als Fächerkombination, sondern zwei voneinander getrennte Studiengänge. Nach zwei Semestern hat er Psychologie dann abgebrochen.

Bevor du deine Freundin falsch informierst: Als Schulpsychologin brauchst du wirklich ein komplettes Psychologiestudium. Um Theater anleiten zu können, ist Theaterpädagogik sinnvoller als Theaterwissenschaften. Und das kann man als Fortbildung/Weiterbildung sowohl nebenher als auch danach machen, wenn man schon an ner Schule arbeitet. Die Leute, die das nebenher machen, machen das ca. 3 Jahre lang (also neben dem Beruf).