Terraforming Mars, Problem mit den Monden?


09.03.2020, 23:00

PS: Bitte kein Harald Lesch Bashing, es geht nur um eine sachliche Diskussion zur Aussage.

6 Antworten

Wenn wir durch Terraforming eine Atmosphäre auf dem Mars schaffen, würde das den Marsmonden nichts anhaben.

Der Marsmond Phobos nähert sich jetzt auch schon dem Mars, laut Astronomen wird er in ca. 20 - 30 Millionen Jahren auf den Mars stürzen, andere Astronomen behaupten er würde zerbrechen und Mars bekämme einen Ring.

Über einen extrem langen Zeitraum wird das passieren. Auf die Erde bezogen bleiben Satelliten die 600 km über der Erde kreisen immer noch mehrere Jahrzehnte im All, bei 900 km sind es schon Jahrhunderte. Aber selbst Satelliten im Geostationären Orbit 36.000 km über der erde werden irgendwann so weit gebremmst, dass sie in die Schwerkraftsenke der Erde stürzen. Das "irgendwann" beträgt dann allerdings schon Millionen von Jahren.

Somit würde also auch ein Objekt das 6.000 km über dem Planeten kreist, "irgendwann" stürzen.

Weltraumdackel 
Fragesteller
 10.03.2020, 10:47

Gebremst durch Atmosphärenteilchen? in diesen Höhen? Das liegt dann eher an der Gravitation. In diesem Fall müsste Phobos sowieso irgendwann auf den Mars stürzen.

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Traveller24  10.03.2020, 17:35
@Weltraumdackel

Ja, wie gesagt, dieser Bremseffekt tritt auf der Erde sogar noch in größeren Höhen auf. Allerdings ist der so minimal, dass wir von Jahrmillionen sprechen.

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Wenn ein Astrophysiker so etwas sagt, wird es wahrscheinlich stimmen. Jedenfalls ist das etwas anderes, als wenn sich Laien zu so einem Thema äußern.

Da wir gar nicht wissen können, aus welchen Elementen eine Marsatmosphäre mal bestehen wird, kennen wir auch nicht deren Dichte und Verhalten.

Ich weiß nicht, wer den Leuten diesen Floh mit Terraforming ins Ohr gesetzt hat - Elon Musk oder schlechte SF-Filme? Niemand macht sich überhaupt mal Gedanken, wie die ganze Logistik funktionieren soll.

Und jetzt lass' uns erst einmal hinkommen, dann sehen wir weiter.

Für die nächsten 500 Jahre passiert da NICHTS!

Weltraumdackel 
Fragesteller
 10.03.2020, 14:28

Es gibt durchaus durchdachte Pläne seitens der NASA, auch schon seit Jahrzehnten. Es ist also nichts was sich Laien oder die ScFi-Freaks mal fix ausgedacht haben. Aber ich gebe dir recht. Ich sehe das auch eher kritisch, so wie Lesch auch. Seine Aussage, dass wir im Moment noch Probleme damit haben Klopapier auf die ISS zu bekommen (siehe Versorgungsengpässe bez. d. eingestellten US-Shuttle Programm), sagt schon alles aus.

Trotzdem ein faszinierendes Thema das es Wert ist darüber zu diskutieren.

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claraUK  10.03.2020, 15:37
@Weltraumdackel

Erst war die SF da, dann die NASA, dann die Freaks. Habe ich mich doch richtig erinnert.

"Der Begriff <Terraforming> geht auf den Science-Fiction-Roman Collision Orbit von Jack Williamson aus dem Jahre 1942 zurück und wurde später von der Wissenschaft aufgegriffen." (Wikipedia)

Warum so viele Leute darauf abfahren - an der Realität vorbei -, ist mir ein Rätsel.

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Weltraumdackel 
Fragesteller
 11.03.2020, 12:41
@claraUK

Der Begriff stammt aus der Literatur. Aber von mir aus auch so. Bin mir aber sicher, dass da auch die Wissenschaft von selbst drauf gekommen ist/wäre.

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Gasteilchen in derselben Höhe über der Mondoberfläche wie Phobos würden sich auch mit der gleichen Geschwindigkeit um den Mars bewegen wie der Mond selber.

Und dann nach und nach vom Mond aufgesammelt oder in den interplanetaren Raum verstreut werden.

So weit oben wäre das Gas dermaßen dünn, daß sich die einzelnen Teilchen tatsächlich wie einzelne Teilchen verhalten und nicht wie ein (ideales) Gas, das sich über einem Planeten in dessen Gravitationsfeld schichtet.

Den Mond würde das nicht stören.

Auf den wirken viel größere Krafte, die früher oder später seinen Absturz bewirken.

Wie wäre es, wenn wir Raketen auf die Monde setzen und sie höher in die Umlaufbahn bringen? Wäre machbar in der Zukunft. Oder einfach ein paar starke Wasserstoffbomen neben den Mond setzen.

Oder man könnten einfach keine künstliche Atmosphäre schaffen und sich mit geschlossenen Lebensräumen zufrieden geben.