Tagträumen Psychische Krankheiten?
Guten Morgen, leider habe ich zurzeit sehr große Angst an einer Persönlichkeitsstörung zu leiden oder eine Psychose zu bekommen. Ich weiß das Google die Situation nicht besser macht kann aber nicht aufhören damit.
Und zwar stelle ich mir seit 5 Jahren immer wieder am Tag bestimmt Situationen und Gespräche vor wie ich zum Beispiel mit meinem Schwarm rede und ihn beeindrucken könnte. Wo ich ihn treffen könnte. Dabei mal ich mir die Situation im Detail aus. Würde es als Tagträumen bezeichnen meine sonstigen alltäglichen Tätigkeiten sind dadurch nicht eingeschränkt.
Jetzt habe ich gelesen, dass das Tagträumen ein Zeichen von einer Psychischen Störung sein kann? Lebt ihr auch manchmal am Tag für 20 Minuten in einer „Traumwelt“?
6 Antworten
Hey,
Keine Sorge, das ist total okay und normal.
Also ich habe das auch oft gemacht, und abends habe ich mir sogar einen Zeitraum geschaffen, an dem ich genau das mache, und nichts anderes. Ich stelle mir vor, in einer Fantasiewelt zu sein (eine, in der ich wünschte, zu sein... Manchmal aus irgendwelchen Filmen, Büchern, oder Games, von denen ich Fan bin, und stelle mir vor, wie ich mit den zugehörigen Personen rede, usw.
Es wirkt für mich meist wie Schlafmittel, dadurch kann ich viel besser einschlafen, manchmal schlafe ich auch dabei direkt ein.
Meiner Meinung nach ist das daher absolut okay.
Ich habe das, als ich morgens noch Bus gefahren bin, auch immer morgens während der Fahrt gemacht, oder in der Schule in Pausen, wenn ich kurz meine Ruhe brauchte oder der Tag scheiße angefangen hat.
Mach dir keine Sorgen!
Liebe Grüße
ShurimasTochter
Ganz genau! Mir hilft das halt einfach, da kommt man mal ein bisschen vom Alltag weg. ^^
Liebe Grüße und dir auch einen schönen Tag!
Das ist meiner Meinung nach kompletter Bullshit. Jeder der nen Schwarm hat, malt sich schöne Szenen aus.
Ich hab sowas auch immer, egal ob Schule, Bus oder zuhause, dass ich mir plötzlich irgendwelche kranken Szenen ausmale, obwohl ich das nicht will(kommen plötzlich). Z b. wie ich nen Busunfall überlebe oder das ich vergewaltigt werde etc. Mir ist nie was schlimmes zugestoßen. Hab das auch meiner Therapeutin erzählt, entweder sie nimmt mich nicht ernst oder so etwas ist normal bzw nichts schlimmes, wie sie es sagt.
Hör einfach auf zu googeln. Viele diagnostizieren sich so mit irgendwelche Krankheiten selber und nehmen das dann auf die leichte Schulter. Psychosen und Psychische Krankheiten sind weitaus mehr
Keine Panik, Tagträumen an sich ist kein Zeichen einer psychischen Krankheit.
Maladaptives Tagträumen hingegen wird als potentielles Symptom einer Störung oder eigenes Syndrom erforscht. Dies wäre der Fall, wenn der Mensch exessiv in seine Traumwelt flüchtet oder Probleme hat es willentlich zu kontrollieren und durch das Verhalten seine Funktionsfähigkeit eingeschränkt ist oder Leidensdruck besteht.
https://www.spektrum.de/news/zwanghaftes-tagtraeumen/1604324
Deine Angst ist völlig unberechtigtgt.
Jeder Mensch hat das, das muss nicht unbedingt ein Anzeichen für ne psychische Störung sein. Außerdem zeichnen sich solche Krankheiten eigentlich nicht nur mit Tagträumen aus, es gibt noch viele weitere Anzeichen für eine. Solange es dich noch in deinen täglichen Geschehen beeinträchtigt und du sonst keine weiteren psychischen Probleme hast, würde ich mir da echt keine Sorgen machen
Ich litt schon immer daran. Meine ganze Schulzeit über hatte ich genau diese Szenarien, die du gerade beschrieben hast. Anstatt im Unterricht aufzupassen, malte ich mir aus, was ich am Wochenende alles anziehen werde, wen ich als nächstes daten könnte, was ich noch alles essen werde etc...
Es ging sogar so weit, dass ich mir mein eigenes Leben als Serie und Sitcom vorstellte, und jedes Jahr quasi eine Staffel war und ich mir die Szenen wie in einer echten Serie vorstellte. Dann überlegte ich mir, wer was für Klamotten anhat usw.
Das ging JAHRELANG so. Stellte sich übrigens raus, dass ich tatsächlich an einer Persönlichkeitsstörung litt. Die hab ich aber mittlerweile nicht mehr. Ab und zu sind ein paar Tagträume noch drin, aber der Großteil ist weg.
Denke aber, das Tagträume ganz normal sind und dass das jeder Mensch macht. Ansonsten geh mal zu einem Psychologen und beschreibe diesem deine Träume. Der wird dir sagen können, ob du an einer psychischen Störung leidest, oder ob das normal ist.
Viel Glück!
Danke für deine ehrliche Antwort. Hattest du noch weiter Symptome und konntest du der Unterrichtsstunden noch Aufmerksam folgen?
wenn ich fragen darf in welche richtigen ging deine Persönlichkeitsstörung?
Nein, ich konnte den Unterrichtsstunden nicht aufmerksam folgen, hatte aber trotzdem relativ gute Noten, weil ich leicht gelernt habe.
Ja ich hatte noch weitere Symptome, aber nicht bezüglich Tagträumen.
- ich hatte Stimmungsschwankungen
- war extrem aggressiv
- hab sofort mit jedem gestritten
- hatte extrem viele, aber intensive Beziehungen
- hatte kein Selbstwertgefühl und machte mir meinen Selbstwert stets von Männern abhängig, was dazu führte, dass ich mit sehr vielen Männern in die Kiste hüpfte
- hatte Schwierigkeiten damit, meine Emotionen zu kontrollieren und hatte oft extreme Wutausbrüche oder handelte total impulsiv (fuhr z.B. mit dem Auto weg, ohne an Konsequenzen zu denken)
- konnte mich oft nicht selbst steuern, das heißt, ich hatte das Gefühl, jemand anders würde mich lenken, weshalb ich mich oft nicht konzentrieren konnte
- hatte extreme Verlustängste
- hatte ständig eine innere Unruhe
Im großen und ganzen waren dass alle Symptome und die Persönlichkeitsstörung an der ich litt, war Borderline. Bekam es aber mit Medikamenten, Glaube und persönlicher Einstellung ganz gut in den Griff.
Lieben Dank für deine ausführliche Antwort und die Zeit die du dir genommen hast. Freut mich sehr zu hören das du die Persönlichkeitsstörung in den Griff bekommen hast. Hab mich mit dieser „Störung“ auch auseinandergesetzt, da ich Angst vor dem Alleinsein habe dies kann aber auch daran liegen das ich vor 3 Monaten eine nahestehende Person verloren habe. Kann man auch ohne Wutausbrüche und Harmoniebedürftigkeit an einer Borderlinestörung leiden?
Ja, ich denke schon. Rede mal mit deinem Psychologen darüber und frage ihn, ob du einen Borderlinetest machen kannst.
Ich hab meinen Test damals in der Psychiatrie gemacht, wo rauskam, dass ich Borderline habe. Ich war relativ froh, dass ich nun endlich einen Namen für das ganze Drama hatte und begann sofort, es zu bekämpfen. Mittlerweile merk ich eigentlich nichts mehr davon und hab sogar ein Buch über mein Leben als Borderlinerin und meine Heilung geschrieben :)
Erstmal vielen Lieben Dank für deine Ausführliche Antwort. Ich stell mir das auch manchmal vor dem schlafen vor. Es gibt einem auch ein schönes Gefühl und positive Gedanken. Wünsch Dir noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße