Stücke für Aufnahmeprüfung Musikstudium?
Moin, ich habe vor Musik zu studieren und dafür muss ich ja in einer Aufnahmeprüfung mein können zeigen. Ich habe jetzt schon 2/3 Stücke und bin mir aber nicht sicher welches als 3. Gut passen würde und was auch ungefähr im gleichen Schwierigkeitsgrad ist. Die ersten beiden stücke sind einmal Liebestraum no3 von Liszt und die Chopin etude op25 no7.
Ist vielleicht z.b. Ora von Ludovico einaudi eine gute Wahl?
6 Antworten
Für gewöhnlich benötigt man dafür drei Stücke aus drei verschiedenen Epochen (Barock, Klassik, Romantik, Moderne).
Chopin und Liszt gehört beides zur Romantik, Einaudi zählt noch nicht einmal zur Moderne, sondern ist erst noch später.
Bei einer Aufnahmeprüfung wird es gerne gesehen, wenn jemand Barock (v. a. Bach) spielt.
Direkte Vorschläge kann ich jetzt keine geben, da ich nicht weiß, wie es mit deinem Können so bei den anderen Epochen aussieht. Du solltest dir aber auf jeden Fall nicht zu viel vornehmen, sondern dann Stücke wählen, die du wirklich spielen kannst. Alleine der Schwierigkeitsgrad sagt relativ wenig über dein Können aus, wenn du nicht die richtigen Töne triffst und auch nicht besonders dynamisch spielen oder die Artikulation umsetzen kannst.
Vielleicht solltest du ein bisschen darauf achten, dass die Stücke unterschiedliche Schwierigkeiten haben. Etüden sind ja für gewöhnlich technisch wegen der Geschwindigkeit eher anspruchsvoll, dann könntest du in einem anderen Stück zeigen, dass du ausdrucksvoll spielen kannst. Oder dass du auch langsamer, aber komplexe Rhythmen korrekt spielen kannst. Der Liebestraum ist aber abwechslungsreicher, weshalb er dein Können in verschiedenen Bereichen besser zeigen könnte. (Ich weiß jetzt aber nicht genau, welche Etüde das ist)
Aber meistens ist das Hauptinstrument nicht das, woran sich die meisten das Genick brechen, sondern eher die schriftlichen Prüfungen.
Du solltest dich am besten an deiner Wunschuniversität/-hochschule schlau machen, was genau da auf dich zukommt. Bisher hast du dich anscheinend nicht so viel damit auseinandergesetzt, sonst hättest du nicht zwei Stücke aus der gleichen Epoche gewählt und hättest Einaudi auch gar nicht erst im Betracht gezogen.
Das kann man ganz einfach im Internet nachsehen 🤓
(Ich strebe auch ein Musikstudium an und so sind die Aufnahmebedingungen in Deutschland an eigentlich jeder Musikhochschule und -universität)
Liszt, Chopin, Einaudi? Nein, das ist alles andere als eine gute Wahl. Was sind denn die Kriterien der Aufnahmeprüfung? Üblicherweise wollen die eine entsprechende Epochen- und/oder Formauswahl. Einfach so irgendwelche drei Stücke höre ich zum ersten Mal. Allein die Auswahl Liebestraum und Chopinetüde liegt recht dicht beieinander...
Was genau willst du denn studieren? Die Anforderungen für die Eignungsprüfung können stark variieren, je nachdem welchen Studiengang man wählt... Viele Hochschulen haben auch bestimmte Stücke, die sie hören möchten. Einige wollen zum Beispiel etwas aus dem Wohltemperierten Klavier. Du kannst ja mal auf der Website deiner Wunschhochschule nachsehen.
Aber gründsätzlich ist es immer eine gute Idee, möglichst Epochenübergreifend aufgestellt zu sein. Ich z.B. würde ungefähr so ein Programm zusammenstellen:
- Barock: Bach - Präludium und Fuge aus dem Wohltemperierten Klavier
- Klassik: Sonate, vielleicht von Beethoven, Mozart oder Haydn
- Romantik: Vielleicht ein Stück von Liszt. Da kann man meist gut seine Fähigkeiten und Virtuosität zeigen. Chopin ist auch eine gute Wahl, solange man nicht so Standardstücke wie Fantaisie Impromtu oder Nocturne Op. 9 No. 3 spielt... Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Chopin Etüde, solange man sie nicht wie eine Typische Etüde runternudelt...
- Moderne: Ein Stück, welches einen guten Kontrast zum Rest des Programms darstellt. Gerne gesehen wird glaube ich so etwas wie Messiaen. Das ist mal was ganz anderes und es macht bestimmt einen guten Eindruck, wenn man sich auch mit solchen Sachen auseinandersetzen kann.
Blib bei Klassik. Wie wäre es mit Chopin, Scherzo no. 2 (op. 31)? Oder etwas leichter, Grande Valse brillante (op. 18 no. 1)?
Ich dachte eigentlich, dass genau die beiden den Prüfern derart zum Hals raushängen, dass man damit per se keine Chance hat...
Da solltest Du Dich bei der für Dich in Frage kommenden Musikuni erkundigen. Üblicherweise bekommst Du Vorgaben und eine Reihe von Stücken, unter denen Du welche aussuchen musst.