Stromkabel erneuern?
Hallo,
Ich würde gerne ein paar Zimmer in unserem Haus (Altbau) renovieren. In einem der Zimmer sind die Stromkabel noch über der Wand verlegt. Da das wirklich nicht sschön aussieht, würde ich gerne die Stromkabel, Lichtschalter und Steckdosen erneuern.
Nun meine Frage: Wie hoch sind Aufwand und Kosten ca? Der Raum ist nur ca 10 m² groß und hat nur einen Lichtschalter und eine Steckdose, hätte aber gerne noch zusätzliche Steckdosen. Außerdem würden wir das wenn möglich komplett selber machen.
Liebe Grüße
9 Antworten
Meterpreis für die Leitung x Leitungslänge + Stückpreis Schalter x Schalter Anzahl + Stückpreis Steckdose x Steckdosen Anzahl =
Laßt euch vom Elektroinstallateur einen Kostenvoranschlag machen.
Wenn ihr das in Eigenregie machen wollt, fallen Kosten an für das Unterputzkabel (kostet um die 2,--/lfdm), für Schalter und Steckdosen sowie für Geipsmörtel bzw. Zementmörtel zum Schließen der Kabelkanäle und Eingipsen der Dosen und Schalter.
Das Aufstemmen der Wand ist eine staubige und schmutzige Arbeit und muß in reiner Handarbeit durchgeführt werden. Etwas Fachkenntnis gehört auch dazu, um den Putz nicht versehentlich zu sehr zu beschädigen.
Wichtig ist aber auch das du folgende Grundregel beachtest:
Waagerecht ca. 30cm unterhalb der Decke
Waagerecht ca. 30cm über dem Boden
Senkrecht ca. 15cm vom Türrahmen
Senkrecht ca. 15cm von Raumecken
So ist wenigstens das nach Vorschrift und es kann nicht so leicht passieren das jemand einen Nagel durch ein unter Putz liegendes Kabel schlägt.
Bedenke: Es ist zwar prinzipiell nicht verboten, Elektroinstallationen selber durchzuführen, aber der Versicherungsschutz geht flöten, und im Falle eines Brandes oder Unfalles stehst du ganz schön dumm da.
Der Aufwand ist moderat, insbesondere bei so einem kleinen Zimmer.
Der wichtigste Schritt: Du musst dich vergewissern, dass entlang der zu verlegenden Strecke keine anderen Leitungen liegen: Strom, Wasser, Gas! Ruckzuck hat sich nämlich das gesamte Hausproblem in Rauch aufgelöst.
Die teuerste Anschaffung wird darum ein gutes Leitungssuchgerät sein.
Da du nicht ewig leben wirst und irgendjemand anderes sich in der Zukunft mit deiner Installation rumärgern muss, plane die Kabelverlegung doch gleich vernünftig. Im Internet findest du unter "Installationszonen" zig. Anleitungen, wo und wo nicht nach VDE verlegt werden darf.
Dann musst du Schlitze stemmen. Eine Schlitzfräsmaschine ist da schon eine enorme Erleichterung. Da gibt es welche, die zwei parallele Schlitze in den Putz schneiden. Den Putz dazwischen musst du dann noch ausstemmen. Bei kleinen Strecken kein Ding; bei größeren Zimmern echt nervig. Dann gibt es noch Schlitzfräser, die in einem Arbeitsgang gleich noch den Schlitz ausfräsen - schöne Sache. Leider teuer im Kauf, aber kann man ja mieten.
Von da an wird es leicht: Kabel in den Schlitz verlegen, in 30cm Abstand mit einem Hakennagel fixieren; Schlitz zuspachteln; Wenn der Spachtel abgebunden ist, Hakennägel rausziehen und den Rest zuspachteln.
Etwas tricky ist noch die Zuführung in das Zimmer. Wenn nicht schon vorhanden, musst du eine Verteilerdose bohren und einmörteln. Dort verbindest du alle Kabel von der Zuleitung zu den Unterputzleitung.
Hier nicht pfuschen, gleich die guten Wago-Klemmen nehmen. Und zwar gleich die Mehrfachverteiler, mit denen du den Strom von der Zuführung auf mehrere Kabel aufteilen kannst. Nimm großzügig große Klemmen. Die Klemmenzahl soll mindestens eine mehr sein, als du momentan brauchst. Dann ist das spätere Anstecken weiterer Kabel kein Problem.
Ach, weißte was? Nimm gleich die 5er.
Als Kabel nimmst du Installationskabel mit massiven Kupferadern, keine Kupferlitze!
Achte auf farbgerechten Anschluss! Der grüngelbe soll Leben retten, nicht nehmen.
Für zusätzliche Steckdosen musst du auch entsprechende Löcher bohren und UP-Dosen einspachteln. Da brauchst du einen Kernbohrer 68mm.
Der Versicherungsschutz geht nicht flöten, das war mal, ist aber nicht mehr so. Die Versicherung kann mittlerweile nur noch bei Vorsatz die Zahlung komplett verweigern, ansonsten wird je nach Grad einer evt. Fahrlässigkeit der Betrag gemindert. Und das muss die Versicherung nachweisen durch ein Gutachten das es durch eine fehlerhaft ausgeführte Installation entstanden ist und nicht durch z.B. Material das gealtert ist und dadurch einen Defekt aufweist oder durch andere Umstände die nicht im direkten Zusammenhang mit der Installation stehen. Auf jeden Fall fährt man gut wenn man die Installation fachmännisch ausführt, also entsprechend der einschlägigen Normen und Vorschriften arbeitet.
wenn du es selber machst und es sollte irgendwann mal zu einem brand durch kurzschluss kommen, zahlt keine Versicherung, weil so etwas von einem Elektriker gemacht werden sollte.
wenn du es selbst machst, musst du erst steckdosenlöcher und dann schlitze für die kabel machen.
entweder aufstämmen oder es gibt auch aufsatzteile für die bohrmaschine
und noch einen lochbohrer für die dosen
material, kabel, steckdosendosen und steckdosen würde ich mal sagen so 150€
zum schluss musst du natürlich wieder neu tapezieren
Ist das Vorschrift? Mein Vater hat im Anbau damals vor ca 30 Jahren alles an Elektrik selbst gemacht, aber der kann im Moment leider nicht anpacken. Ein Lochbohrer ist vorhanden und ich denke den Aufsatz für die Bohrmaschine werde ich mir von Bekannten leihen können. Hier auf dem Dorf macht ja fast jeder alles selbst :D
Tapezieren muss ich eh, da alles nur verputzt ist.
wo kein kläger da kein richter
ich hab auch alles selbst gemacht, Strom, wasser, fliesen
wenn etwas passieren sollte, war alles schon so ;-)
Würde es nicht theoretisch reichen, wenn ein Elektriker das "abnehmen" würde?