Streit mit Vater wegen Gartenarbeit?
Hallo Community,
eigentlich verstehen mein Vater und ich uns super. Ich helfe im Haushalt an sich auch gerne und oft mit, ganz besonders im Gegensatz zu meiner Schwester, die nur ganz selten hilft, im Garten hilft sie nie.
Das einzige, was ich bei den Arbeiten hasse, ist die Gartenarbeit. Nun, an sich beschwere ich mich da auch nie. Pflanzen gießen, Rasen mähen, Laub aufsammeln und co. mache ich, auch wenn ich jede Minute davon verabscheue. Innerhalb des Hauses arbeite ich sehr, sehr gerne und tatkräftig mit, aber im Garten hasse ich es einfach abgrundtief.
Nun aber zum Problem: Einmal im Jahr kommt bei uns im Dezember ein Laster mit Holz, welches wir für den Ofen verwenden. Das Holz wird in unserem Hof abgeliefert und mein Vater und ich transportieren das Ganze abends bei Minusgraden und Schneefall zu unserem Schuppen und sortieren es ein. Das ist die einzige Arbeit, bei der ich mich jemals bei ihm wirklich beschwert habe. Ich bin nicht gerade der Stärkste und Ausdauerndste und meine Hände zittern danach sehr stark, ich habe schmerzende Beine und mein Rücken tut höllisch weh. Nach den Arbeiten kann ich mich nicht mehr konzentrieren und wirklich nichts mehr in die Hand nehmen, weder schreiben noch tippen oder sonst was.
Nach diesen Holzarbeiten, welche viele Stunden (je nachdem 4-7h verteilt) dauern, hatte ich so gut wie immer danach eine Erkältung oder Fieber. In manchen Fällen war ich dabei auch während Prüfungs-/Vorbereitungsphasen krank. Da ich den ganzen Tag im Büro arbeite und nebenher studiere, bin ich solch eine körperliche Arbeit nicht gewöhnt und habe großen Respekt vor solchen Menschen, welche das jeden Tag machen. Ich bin aber nicht so jemand.
Ich habe dies meinem Vater gesagt und habe ihm auch direkt einen Vorschlag gemacht: Ich werde die Holzarbeiten nicht mehr machen, dafür verdopple ich aber meine Hausarbeiten im Haus für das ganze (!) Jahr und stelle eine Gartenhilfe für die Holzarbeiten ein, welche ich alleine für den gesamten benötigten Zeitraum bezahle. Davon will er aber nichts wissen, da es "immer Tradition" bei ihm war und ich mich gefälligst nicht so anstellen soll. In seiner Jugend habe schließlich auch "niemand gefragt, was er machen will". Meine Schwester dagegen muss aber gar nichts machen und hilft allgemein fast nie, obwohl sie älter ist und weniger arbeiten muss als wir beide.
Jetzt bin ich sehr verzweifelt und ich habe sehr große Angst vor Dezember, da auch wichtige Prüfungen anstehen und ich nicht mehr wie in den letzten Jahren teilweise wochenlang krank sein will. Könnt ihr mir bitte helfen oder Tipps geben? Ich bin wirklich verzweifelt. Danke für jede hilfreiche Antwort.
8 Antworten
Da hilft nur eins - Ausziehen.
Verdiene dein eigenes Geld, kümmere dich um deinen eigenen Haushalt und du kannst tun und lassen was du willst.
Hotel Mama (oder hier Hotel Papa) hat die Angewohnheit, dass es nicht nur die Rosinen gibt.
"Ich helfe im Haushalt viel mit" - das ist keine Leistung, das ist eine Grundvoraussetzung für das Zusammenleben. Das wird nicht belohnt, das wird verlangt.
Wenn deine Schwester nix tun muss - dann stelle diese Situation in Frage aber nicht die, dass du etwas tun sollst.
Von "MÜSSEN" darf hier keine Rede sein.
Weniger "MIMIMI" und mehr "HOPALA" würde der jungen Generation gut tun.
Hallo, mach es doch einfach so, wie Du es Deinem Vater vorgeschlagen hast. Aber ohne die doppelte Hausarbeit, schließlich bezahlst Du ja den Holzhelfer.
Und stelle gleich klar, dass Du während der Prüfungsphasen weniger helfen wirst. Dein Vater wird sicher Deiner Schwester ein paar Aufgaben übertragen können.
Ich glaube, man muss manchmal einfach machen, damit sich was ändert - manchmal kommt es dann so, dass die Eltern, hier Dein Vater, mit der Neuregelung doch recht bald recht zufrieden sind.
Und vielleicht könnt Ihr ja eine neue Vater-Sohn-Tradition begründen, die weniger zehrend ist.
Alles Gute!
Ich bin Gartenexperte auf GF. Mein Garten den ich fast alleine bewirtschafte hat 1000qm mit 40 Obstbäumen über 100 Beerensträuchern 2 Gewächshäusern Gemüseanbau und mehrere Blumenbeete.
Man müsste annehmen dass ich für Dich kein Verständnis habe.
Das Gegenteil ist der Fall.
Vor mir stammt der Spruch: "Gemüse im Supermarkt ist so billig da lohnt sich Garten gar nicht", denn früher hasste ich die Gartenarbeit und hab mich immer dafür gedrückt bis zu meinem ersten Herzinfarkt.
Ich war früher selber Schreibtischtäter (Kaufmann und Programmierer)
Als Rentner habe ich mich dann auf die Gartenarbeit gestürzt.
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Es ist richtig und wichtig, dass man als Schreibtischtäter auch einen Ausgleich an der frischen Luft macht. Sei es Fahrrad fahren, Wandern, Bergsteigen oder was auch immer. Man muss auch auf eine gewisse Abhärtung achten.
Formel 1 Rennfahrer z.B. müssen nichts anderes machen, als 2 mal im Monat sich in Ihre Karre setzen und ein paar mal im Kreis herum fahren. Wer aber den Motorsport kennt, der weiß wie überlebenswichtig die sportliche Fitness ist.
So ist es auch beim Schreibtischtäter. Er braucht die Abhärtung und die Fitness, damit er nicht wie du es beschreibst wegen jeder Kleinigkeit krank wird.
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Mit Holz zu heizen ist sehr gesund und auch die Wärme eines Holzofens ist wesentlich angenehmer als bei anderen Heizsystemen.
Wenn man dann das Holz schon fertig gehackt angeliefert bekommt ist das schon fast ein Luxus. Andere müssen zusätzlich die Bäume noch selber schlagen entasten und spalten.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass du viele Jahre später evt wieder zu einer Holzheizung zurückgreifen willst, weil du von Kindesalter daran gewöhnt warst.
Auch aus ökologischer Sicht wesentlich sinnvoller.
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Aber du bist jetzt Erwachsen oder zumindest auf dem besten Weg dahin und musst auch lernen deine Standpunkte selber zu vertreten.
Stell dich der Diskussion mit deinem Vater und erkläre ihm, dass du zu diesem Zeitpunkt keine Zeit dafür haben wirst wegen der Prüfungen. Du musst lernen deinen Mann zu stehen und dich der Auseinandersetzung stellen.
Du hast es richtig erkannt, dass du die schwere Arbeit deinem Vater nicht alleine überlassen kannst. Also schlag ihm z.B. vor die Arbeit ein oder 2 Monate vorzuverlegen oder Hilfe zu organisieren.
Der Patriach hat gesprochen, hm? Kenne ich, da hilft nur eins, ausziehen, studiere an einer anderen Uni und sich dir eine WG. Jede WG würde so einen Putzteufel gerne aufnehemen.
Dominus Traditionen sollten nicht deine Zukunft stören, ich kenne es selber, wie geschafft man nach schwerer körperlicher Arbeit ist.
das ist halt so, dass es auch arbeiten in haus und garten gibt, die einem nicht so schmecken. es steht dir frei jederzeit auszuziehen und dir eine eigene unterkunft zu suchen.