"Stolzer" Christ?
Warum gibt es Christen die voller Stolz sind? Sich allen überlegen fühlen die keine Christen sind.
Hoffen, dass die "ungläubigen" in die Hölle kommen, und sich daran ergötzen.
Nein nicht alle Christen sind so, aber es gibt solche. Sollte sich ein Christ so verhalten? Sollte ein Christ hoffen, dass die "Feinde Gottes" zerstört werden, und sie in die Hölle kommen?
Sollte sich ein Christ am scheitern ihrer "Feinde" Ergötzen? Sollte man "Stolz" darauf sein, Christ zu sein?
9 Antworten
Hallo GottesDiener7,
Religionen haben –meines Wissen – eine spirituelle und eine machtpolitische Dimension.
Mystische Texte waren immer Versuche, die undenkbare spirituelle Dimension der Religionen ins Wort zu bringen. Beispielsweise hat der von Goethe verehrte persische Dichter Mohammed Shams ed-Din – genannt Hafis – in Gedichten der spirituellen Dimension der Religionen Ausdruck gegeben.
Ein Beispiel:
Wo ist die Tür zu Gott?
Im Bellen des Hundes,
im Schlagen eines Hammers,
in einem Regentropfen,
im Angesicht eines jeden Menschen,
den ich sehe.
https://www.schneiderrittiner.ch/category/gedichte/
Doch leider werden Religionen bis in die Gegenwart zur Durchsetzung von Machtinteressen missbraucht – oft sogar durch Religions- oder Glaubenskriege:
Wo gibt es heute noch Religionskriege?
Christlicher Extremismus, z.B. „Lords Resistance Army“, Uganda. Radikaler Buddhismus, z.B. in Sri Lanka, Burma/Myanmar. Radikales Judentum, z.B. nationalreligiöse Bewegung jüdischer Siedler in Israel. Radikaler Hindu-Nationalismus, z.B. in Indien.
Ein stolzer Christ, der den Ort der Ungläubigen in der Hölle sieht, gehört zu denen, die ihrer Religion eine machtpolitische Vorrangstellung zuweisen. Ich vermute allerdings, dass sie sich zu Unrecht Christen nennen, denn diese Haltung ist kaum mit der Feindesliebe und auch kaum mit der Goldenen Regel der Bergpredigt vereinbar:
„ Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!
Ein „stolzer Christ“ ist für mich meist jemand, der seine Geltungssucht mit dem Anspruch verbindet gläubiger Christ zu sein.
Hm...
Die machen es ihrem "Chef" nach (2.Kor.4,4; Offb.17,1-4).
Unsere Vorfahren sagten:
"Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz"
Und sie hatten recht damit. Es bedeutet: Nur Schlechtgebildete bzw. Proleten brüsten sich, was sie für tolle Leute sind.
Stolz darf man höchstens sein für hohe Leistungen, die man selbst vollbracht hat, z.B. eine hochwertige Promotionsarbeit oder der Aufbau eines Unternehmens.
Stolz auf eine Religion oder eine Staatsbürgerschaft ist Blödsinn.
" Hoffen, dass die "ungläubigen" in die Hölle kommen, und sich daran ergötzen. "
Kein wahrer Christ könnte so etwas hoffen und sich daran ergötzen. Wenn du solche kennst, dann sind sie keine wahren Christen. LG
Gute Frage!!
Sollen wir als ehemals notorische Sünder stolz auf uns sein? Das sei ferne! Den nur den Demütigen gibt Gott Gnade. Wir alle haben ein Sündenregister vor Gott, welches durch Jesu Blut getilgt wird, wenn wir ihn um Vergebung bitten. Notorisch in unseren ehemaligen Lieblingssünden weiter zu sündigen, bedeutet das Blut Jesu mit Füßen zu treten. Solches bewirkt auf Dauer den Zorn Gottes. Stolz ist eine denkbar schlechte Eigenschaft. In Demut dürfen wir uns freuen, durch Jesus gerettet zu sein. Jetzt wird alles gut!
Selbst dann darf man das nicht, oder sollte man besser nicht.
Als Christ ist es nicht verkehrt, Freude und Dankbarkeit für die Fähigkeiten, Talente und Erfolge zu empfinden, die man durch harte Arbeit oder durch Gottes Gnade erreicht hat. Anerkennung für gute Arbeit und das Streben nach Exzellenz sind nicht zwangsläufig negativ. Das Problem entsteht, wenn dieser Stolz dazu führt, dass man sich über andere erhebt, sich selbst als überlegen betrachtet oder Gott aus den Augen verliert.