Stoische Lehre nach seneca?

2 Antworten

Die besten und glaubwürdigsten außerepikureischen Zitate der epikureischen Lehre finden wir bei Seneca. Da hatte die Stoa bereits längst ihre verhärmte, welt- und körperfeindliche Tugendlehre abgelegt. Doch im Gegensatz zu den Epikureern hielt auch Seneca am Logos fest. Der Logos repräsentiert die Grundvorstellung der Stoa, dass die Welt ein Kosmos sei, eine das Chaos bändigende Ordnung und der Logos sein "Ordner". Der Logos als das oberste Ordnungsprinzip in der Welt ist sowohl der Urheber für die Gültigkeit der Tugenden als auch für die Bestimmung des Menschenschicksals. Wie das dann konkret ausfällt, hängt vom Mitwirken des Menschen ab. Der Mensch kann den "Willen" des Logos erkennen, weil er Anteil am Logos hat und mit dem Logos alles zur Ordnung führen oder er kann blind dafür sein, den materiellen Irrtümern verhaftet, und dagegen zum eigenen Schaden anrennen. Die stoische Ruhe kommt anders als die epikureische Gelassenheit dem Kismet nahe, der Ergebenheit in die Fügungen des Logos. Allerdings folgt der Stoiker nicht einem "blinden Schicksal" sondern gehorcht den weisen Fügungen des Logos. So sind Grundlage der stoischen Lehre (1) der Glaube an eine im Ganzen durch den Logos geordnete Welt, (2) das sich bewusst in die Ordnung des Logos stellen, (3) der Lebensvollzug nach den Tugenden (weil Leitlinien des Ordnungswillens des Logos) und (4) die Seelenruhe, das Ertragen eines vom Logos bestimmten Schicksals.


SedOwl  05.12.2016, 13:30

Hi, du solltest Anderen noch eine Chance lassen! :)) Respekt, LG.

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nowka20  15.03.2017, 18:13

schöner kommentar!

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das Herzstück der Stoa war das Ethik-Prinzip: ataraxia oder Tranquilitas Animi, also innere Seelenruhe, Unerschütterlichkeit anzustreben, das offenbar Unvermeidliche hinzunehmen.